- 25.09.2025, 10:58:03
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„Sagenhaftes Ladinien – Kleine Heimat, große Welt“: ORF-„dokFilm“-Premiere am 28. September
Um 23.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Fünf atemberaubend schöne Täler in den Südtiroler Dolomiten bilden gemeinsam die Region Ladinien. Die von Gegensätzen geprägte Natur hat auf die Menschen abgefärbt: Die Ladinerinnen und Ladiner sprechen eine eigene Sprache, leben besondere Traditionen und sind überdurchschnittlich oft künstlerisch produktiv. Am Sonntag, dem 28. September 2025, um 23.05 in ORF 2 und auf ORF ON fängt Regisseur Wolfgang Moser in der „dokFilm“-Premiere „Sagenhaftes Ladinien – Kleine Heimat, große Welt“ die bezaubernde Natur und die spannende Kultur der Einwohner:innen des italienischen Landstrichs ein.
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Die Region war jahrhundertelang von außen nur schwer erreichbar und hat sich daher autonom entwickelt. Die melodische, ladinische Sprache und die uralten Sagen und Mythen, die bis heute innerfamiliär weitergegeben werden, machen das Gebiet im Norden der Dolomiten einzigartig.
Zu den berühmtesten Bewohnern Ladiniens zählt die Musikerfamilie Schuen: Die Töchter Elisabeth und Marlene sind als Pop-Band „Ganes“ mit Liedern in ladinischer Sprache im gesamten deutschen Sprachraum erfolgreich. Sohn Andrè Schuen ist weltberühmter Opernsänger geworden. Bei den seltenen Familientreffen am elterlichen Bauernhof wird gemeinsam musiziert, gekocht und die „ladinische Erzähltradition“ gepflegt, die womöglich bald von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt wird.
In einem anderen Teil Ladiniens, dem Grödnertal, hat das Handwerk eine besondere Bedeutung: Hier begannen Bauern bereits im 16. Jahrhundert mit dem Schnitzen von kleinen Holzfiguren, die bald als Spielzeug, aber auch als sakrale Skulpturen zu richtigen Exportschlagern wurden. Wandernde Holzschnitzer gelangten bis an die Küsten Portugals sowie der Ostsee und sogar an die Höfe der französischen und spanischen Könige.
Sara und Fabio Desilvestri widmen sich einer anderen uralten Tradition: Seitdem sie von einer alten Bäuerin einen historischen Gerstensamen erhalten haben, versuchen sich die beiden in der Wiederbelebung dieser fast vergessenen Getreidesorte. In ihrem kleinen Labor entstehen Naturprodukte verschiedenster Art, die sie mit ihrem Unternehmen „N’Outa“ – was so viel bedeutet wie „wie damals“ – vertreiben.
Bergbauern waren auch die Vorfahren Robert Palfraders, der in seinem Buch „Ein paar Leben später“ von seiner Kindheit in Ladinien erzählt: „Sie machen sich keine Vorstellung davon, wie oft ich die Unwahrheit erzählen werde müssen, um die Geschichte der Familie meines Vaters glaubhaft erscheinen lassen zu können. Denn die ganze Wahrheit kann ich niemandem zumuten, dafür ist sie zu absurd.“
Heute ist die größte Herausforderung der landschaftlich malerischen wie rauen Region der Braindrain, die Abwanderung von Fachkräften und Intellektuellen aus den ladinischen Tälern. Der Tourismus, der vielen von Armut bedrohten Familien einst zu Wohlstand verholfen hat, nimmt überhand und droht althergebrachte Traditionen zu verdrängen. Die Protagonistinnen und Protagonisten in Wolfgang Mosers Film kämpfen mit unterschiedlichen Initiativen dagegen an, um die einzigartige Magie Ladiniens zu erhalten.
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