• 25.09.2025, 09:56:02
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Totschnig zieht Bilanz zum Hochwasserschutz: Seit September 2024 wurden 100 Maßnahmen genehmigt und 32,8 Mio. Euro investiert

Wien (OTS) - 

Im September 2024 führten schwere Niederschläge im Osten Österreichs zu massivem Hochwasser. So fielen zum Beispiel in St. Pölten innerhalb von drei Tagen 350 Liter Regen pro Quadratmeter. Das ist fast doppelt so viel wie die maximale Menge, die nur alle 100 Jahre vorkommt. Insgesamt wurden im vorigen September österreichweit 122 Ereignismeldungen registriert – im gesamten Jahr 2024 waren es 251 Schadensmeldungen. Der Gesamtschaden im Jahr 2024 an der Schutzinfrastruktur belief sich auf rund 56 Millionen Euro. Besonders betroffen waren Niederösterreich und Wien.

Um die Schäden des Hochwassers rasch zu beheben und die Schutzinfrastruktur wiederherzustellen, hat das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) seit September 2024 100 Sofortmaßnahmen in Niederösterreich (94) und Wien (6) genehmigt. Insgesamt werden dabei Investitionen von rund 32,8 Millionen Euro ausgelöst, wovon der Bund rund 12,1 Millionen Euro trägt.

Wasserminister Norbert Totschnig: „Die massiven Niederschläge vom September 2024 haben gezeigt, wie rasch es zu Schäden in Millionenhöhe kommen kann. Wir lassen die Gemeinden nicht allein und investieren konsequent in den Ausbau des integrierten Hochwasserschutzes. Daher sind auch für heuer und das kommende Jahr jeweils wieder 96 Mio. Euro für den Hochwasserschutz budgetiert.“

Für konkrete Hochwasserschutzprojekte stehen heuer und im kommenden Jahr jeweils rund 96 Mio. Euro zur Verfügung. Von den 96 Mio. Euro stehen im heurigen Jahr ca. 40 % für die Finanzierung neuer Projekte zur Verfügung. Der Rest wird für die Bedeckung von bereits in den Vorjahren genehmigten und nunmehr laufenden Bauprojekten sowie Instandhaltungsmaßnahmen verwendet.

Der Schadensschwerpunkt lag 2024 in den Bundesländern Niederösterreich (102 Meldungen mit einem Schaden von 26,2 Mio. Euro an Schutzinfrastruktur), Steiermark (59 Meldungen mit einem Schaden von 10,7 Mio. Euro an Schutzinfrastruktur) und Wien (3 Meldungen mit einem Schaden von 11,6 Mio. Euro an Schutzinfrastruktur). Dennoch waren fast alle Bundesländer von den Ereignissen 2024 betroffen.

Rasche Hilfe durch Investitionen in Sofortmaßnahmen
Allein in Niederösterreich finanziert das BMLUK 94 Projekte mit über 10,1 Millionen Euro, in Wien sind es 6 Maßnahmen mit rund 2 Millionen Euro. Zusätzlich wurden große Sofortmaßnahmen direkt umgesetzt: Dazu zählen die Sanierung der Dammbrüche an der Perschling zwischen Zwentendorf und Perschling in Niederösterreich mit Gesamtkosten von 960.000 Euro und die Instandsetzung von Schäden an der Sohle und den Ufermauern des Wienflusses im Bereich Pilgramgasse in Wien mit einem Investitionsvolumen von 3,44 Millionen Euro, wovon rund 1,1 Millionen Euro vom BMLUK getragen werden.

Am Liesingbach in Wien zeigt der integrative Ansatz von Hochwasserschutz beispielhaft, wie Sicherheit und Ökologie Hand in Hand gehen: Der aktuell umgesetzte Abschnitt Bauteil 02 umfasst 2,8 Kilometer, bringt Schutz vor Überflutungen und wertet das Gewässer durch naturnahe Gestaltung entscheidend auf. Mit 4,9 Millionen Euro trägt das BMLUK fast 40 % der Gesamtkosten. Auch in Niederösterreich werden bedeutende Maßnahmen umgesetzt: Am Dangelsbach in St. Leonhard am Forst umfasst das Hochwasserschutzprojekt die Errichtung eines Rückhaltebeckens, den Bau von Umschließungsdämmen sowie die Anhebung des Brunnenareals. Mit einem Gesamtvolumen von 4,6 Millionen Euro, wovon rund 2,2 Millionen Euro aus Bundesmitteln stammen, wird die Region nachhaltig geschützt.

Die Bilanz verdeutlicht: Österreich steht durch den Klimawandel vor immer häufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen, wie den Starkniederschlägen gepaart mit Sturm im vergangenen September. Das BMLUK hat daher mit den Bundesländern gemeinsam das Aktionsprogramm „Zukunft Hochwasserschutz 2024+“ entwickelt, das auf dem etablierten integrativen Ansatz des Hochwasserrisikomanagements basiert: Es umfasst sowohl technische Schutzmaßnahmen, ökologische Aufwertung und eine umfangreiche Informationsoffensive.

Vorsorge ist der Schlüssel zu mehr Sicherheit
Ein wesentlicher Aspekt im Zusammenhang mit Investitionen in den Hochwasserschutz ist, dass dieser nur bis zu einem gewissen Grad Schutz bieten kann. In Österreich ist dies ein 100-jährliches Hochwasserereignis. Für den Fall, dass dieser Bemessungswert überschritten wird, beziehungsweise die Schutzinfrastruktur durch Überlastung versagt, ist im integrierten Planungsprozess immer auch ein Restrisiko zu berücksichtigen, das insbesondere durch Maßnahmen der Eigenvorsorge reduziert werden kann. Daher setzt das BMLUK mit der Informationskampagne zur Eigenvorsorge „Hochwasser – ich schütze mich!“ mit praxisnahen Tipps einen klaren Schwerpunkt auf Prävention.

Totschnig: „Ziel ist es, Menschen, Häuser, Betriebe und Infrastruktur bestmöglich zu schützen. Mit dem Aktionsprogramm Zukunft Hochwasserschutz 2024+ stellen wir sicher, dass neue Anlagen errichtet und bestehende verbessert sowie ökologisch aufgewertet werden. Gleichzeitig setzen wir mit unserer Informationskampagne auf Eigenvorsorge, damit die Bevölkerung gut informiert ist und sich besser schützen kann. Denn der beste Hochwasserschutz ist eine Kombination aus vorausschauenden Investitionen und verantwortungsbewusstem Handeln.“

Link zu Hochwasser – ich schütze mich:
https://www.bmluk.gv.at/themen/wasser/wasser-oeffentlich/hochwasserschutz-kampagne.html

Rückfragen & Kontakt

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und
Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft
Telefon: +43 1 71100 DW 606747
E-Mail: presse@bmluk.gv.at
Website: https://www.bmluk.gv.at/

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