• 25.09.2025, 09:00:38
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10 Jahre WeltWegWeiser: Tausend Wege. Eine Vision.

Seit 10 Jahren setzt sich das WeltWegWeiser-Netzwerk für qualitätsvolle Freiwilligeneinsätze im Globalen Süden ein und leistet damit österreichweit Pionierarbeit.

Wien (OTS) - 

„Es geht um gegenseitigen Austausch. Ich habe selbst so viel mitgenommen: Eine andere Art zu leben, einen Einblick in eine andere Kultur, aber auch Kontakte fürs Leben. Das ist es, was globale Gemeinschaft bedeutet. Denn wenn man immer in den eigenen Grenzen bleibt, im Kopf oder geographisch, dann bleibt vieles andere für immer fremd.“ - Lorenz Pojer, ehemaliger Freiwilliger im Senegal (IFE)

Für viele Freiwillige bedeutet ein Einsatz in einem Land des Globalen Südens eine lebensverändernde Erfahrung, die lange direkt und indirekt nachwirkt. Viele dieser meist jungen Menschen entscheiden sich im Anschluss für tiefergehendes Engagement in Österreich oder werden in ihrer Berufswahl durch ihren Freiwilligeneinsatz beeinflusst. „Qualitätsvolle Freiwilligeneinsätze sind eine Win-win Situation für alle Beteiligten und wirken lange nach. Im Mittelpunkt stehen das gegenseitige Lernen auf Augenhöhe, der respektvolle Austausch und die Stärkung beider Seiten“, sagt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, Trägerverein von WeltWegWeiser.

WeltWegWeiser ist DIE Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze in Österreich. Das Programm wird getragen von Jugend Eine Welt und gefördert durch die Austrian Development Agency (ADA), Österreichs Agentur für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe. Gestartet 2015 als Plattform einiger Entsendeorganisationen, ist WeltWegWeiser über die Jahre gewachsen und heute nicht mehr wegzudenken als kompetente Anlaufstelle für Freiwillige und Fördergeber rund um das Thema qualitätsvolle internationale Freiwilligeneinsätze. Heute zählt das Netzwerk 17 Organisationen aus ganz Österreich. Allein 2024 absolvierten 266 junge Erwachsene einen internationalen Freiwilligeneinsatz – wie im aktuell erschienenen Freiwilligenbericht steht. Nach den erheblichen Rückgängen in den Jahren 2020 und 2022 aufgrund der Covid-Pandemie, ist die Zahl der Freiwilligen somit wieder gestiegen. Alle Zahlen rund um internationale Freiwilligeneinsätze sind nachzulesen unter: https://www.weltwegweiser.at/wp-content/uploads/2025/09/Freiwilligenbericht-2024.pdf

Mehrwert für alle Beteiligten
„Im Namen der Austrian Development Agency gratuliere ich WeltWegWeiser herzlich zum 10jährigen Jubiläum! Mit unserer Unterstützung hat unser Partner maßgeblich zum Aufbau und zur Weiterentwicklung von Qualitätsstandards bei Freiwilligeneinsätzen beigetragen – wir sind stolz, dass wir diese wertvolle Arbeit von Tag eins mittragen konnten. Denn von diesen Auslandsaufenthalten profitieren die Menschen im Globalen Süden ebenso wie Jugendliche aus Österreich, die mit vielen wertvollen Erfahrungen nach Hause kommen“, betont ADA-Geschäftsführer Bernd Brünner.

Mit ihrem Freiwilligeneinsatz tragen jungen Menschen zu einem besseren Verständnis für entwicklungspolitische Themen in Österreich bei. Während ihres Aufenthalts im Ausland sammeln sie gut begleitete Erfahrungen und engagieren sich oft noch viele Jahre später für entwicklungspolitische Themen.

Freiwilligeneinsatz mit Sinn
Was einen sinnstiftenden Freiwilligeneinsatz ausmacht, hat WeltWegWeiser seit 2016 in seinen Qualitätsstandards für internationale Freiwilligeneinsätze als Selbstverpflichtung festgeschrieben. Primär geht es um das Wirkungsverhältnis zwischen Freiwilligen, Entsendeorganisationen in Österreich und Aufnahmeorganisationen am Einsatzort. Für dieses Beziehungsdreieck gelten Transparenz, Begegnung auf Augenhöhe, Gewaltschutzrichtlinien, ein Krisenkonzept. Ebenso sind eine qualitäts- und sinnvolle Einsatzvorbereitung und Begleitung während des Einsatzes als auch eine Nachbereitung nach Abschluss sowie inklusive Reflexion in den Qualitätsstandards festgelegt. Sinnstifte Auslandseinsätze definiert WeltWegWeiser ab einer Dauer von drei Monaten, vorzugsweise jedoch von bis zu einem Jahr. Reinhard Heiserer betont: „Internationale Freiwilligeneinsätze sind keine Einbahnstraße: Einerseits werden die Auslandseinsätze als „Lerneinsätze“ für die Freiwilligen verstanden – es geht hier darum, den eigenen Horizont im Sinne des globalen Lernens zu erweitern – und andererseits geht es um den gegenseitigen Mehrwert zwischen Freiwilligen und Aufnahmeorganisation vor Ort.“

Freiwilligeneinsätze unterstützen vor Ort bestehende Strukturen, dürfen jedoch nicht lokale Arbeitskräfte ersetzen. WeltWegWeiser stellt sich damit explizit gegen White Saviourism und Voluntourismus. White Saviourism bezeichnet ein Verhalten, bei dem privilegierte Menschen, zumeist aus dem globalen Norden, in vermeintlich „helfender“ Absicht in Gemeinschaften des globalen Südens eingreifen, dabei jedoch oft ungleiche Machtverhältnisse reproduzieren, stereotype Bilder verstärken und die Selbstbestimmung der betroffenen Menschen übergehen. Voluntourismus beschreibt eine Form des Reisens, bei der Freiwilligenarbeit mit Tourismus verbunden wird, die jedoch oft mehr auf Selbsterfahrung der Freiwilligen als auf nachhaltigen Nutzen für die lokale Gemeinschaft ausgerichtet ist – und damit profitorientiert, anstatt nachhaltig und sinnstiftend ist.

Die Zukunft der Freiwilligenarbeit ist international, inklusiv und auf Augenhöhe
WeltWegWeiser leistet damit als Netzwerk seit 10 Jahren Pionierarbeit. Das soll auch in Zukunft so sein. Der Fokus bleibt klar: Qualitätsvolle Freiwilligeneinsätze müssen auf Augenhöhe stattfinden. Dem soll künftig auch durch die Ermöglichung von Süd-Nord-Einsätzen Rechnung getragen werden. Zudem sind wir bestrebt, inklusive Freiwilligeneinsätze für Menschen mit Behinderung und unterschiedlichen formalen Bildungsabschlüssen zu fördern. Nur so entsteht eine mutige und progressive Weiterentwicklung, die echte Veränderungen bewirkt – und zwar international, inklusiv und auf Augenhöhe. Freiwilligeneinsätze sind ein Beitrag für eine gerechtere Welt!

Stephanie de la Barra, MA
Projektleitung WeltWegWeiser
Mobil: +43 676 5497569
stephanie.delabarra@weltwegweiser.at

Rückfragen & Kontakt

WeltWegWeiser – Servicestelle für Internationale Freiwilligeneinsätze
Julia Wendy, BA
Telefon: +43 (0) 676 6079596
E-Mail: julia.wendy@weltwegweiser.at
Website: www.weltwegweiser.at

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