- 25.09.2025, 08:56:32
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FPÖ – Ecker: „‘She goes AI‘ ist vielleicht gut gemeint, aber schlecht gemacht“
„Breite Ausbildung statt einseitiger Gender-Projekte ist das Gebot der Stunde“
„Heute diskutieren wir über die Initiative ‚She goes AI‘. Auf den ersten Blick klingt das ja positiv. Mehr Frauen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), weniger Diskriminierung, mehr Chancengleichheit. Wer könnte dagegen sein? Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass das Ganze vielleicht gut gemeint ist, aber schlecht gemacht wurde. Das Projekt stützt sich nämlich auf Selbsteinschätzungs-Studien. Frauen hätten demnach weniger Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten – so die Begründung im Antrag der Regierungsparteien. Aber das sind keine objektiven Messungen von Wissen oder Können. Auf dieser Basis ein großes staatliches Förderprojekt aufzubauen, ist wissenschaftlich mehr als fragwürdig“, erklärte gestern FPÖ-Frauensprecherin NAbg. Rosa Ecker zu Beginn ihres Debattenbeitrags.
„Künstliche Intelligenz ist eine der größten technologischen Umwälzungen unserer Zeit und sie betrifft alle: Frauen wie Männer, Junge wie Ältere. Doch die schwarz-rot-pinke Regierung setzt auf ein einseitiges Genderprojekt, anstatt endlich eine breite Ausbildungsoffensive zu starten, die dort ankommt, wo sie dringend gebraucht wird. Denn KI frisst sukzessive Arbeitsplätze weg“, betonte Ecker.
Seit Jahren werde über die MINT-Fächer gesprochen, so Ecker weiter. „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind wichtig, und es wurde bereits viel Geld eingesetzt, um Frauen in diesen Bereich zu bringen. Frau Minister, Sie wollen Mädchen und Frauen den Ein- oder Umstieg in die KI erleichtern. Doch die Realität zeigt, dass selbst dort, wo Frauen den Weg in die Technik finden, bleiben sie oft nicht. Weniger als ein Drittel bleibt dauerhaft in MINT-Berufen, 69 Prozent steigen wieder aus“, so Ecker in Richtung der SPÖ-Frauenministerin und weiter: „Es geht also nicht um noch mehr Workshops, sondern darum, endlich die Rahmenbedingungen zu verbessern – von Vereinbarkeit über Karrierechancen bis hin zu echter Wertschätzung technischer Berufe.“
Auch die soziale Realität dürfe nicht vergessen werden. „Wer sich keinen Computer, keine teure Software oder entsprechende Ausbildung leisten kann, den interessiert kein ideologischer ‚Bias-Gap‘. Diese Menschen brauchen Zugang zu Infrastruktur, leistbare Technik und echte Ausbildungschancen. Ob KI nun den Begriff ‚Krankenschwester‘ verwendet, der die Grünen so stört, ist den Menschen völlig egal. Sie sind froh, wenn sie im Krankheitsfall von einer Krankenschwester versorgt werden“, so die FPÖ-Frauensprecherin.
Darüber hinaus bleibe die Kosten-Nutzen-Frage völlig offen: „Wieviel Steuergeld wird hier künftig hineinfließen und damit das Budgetdefizit weiter vergrößern? Entsteht dadurch wirklich ein Mehrwert, oder handelt es sich um reine Symbolpolitik, mit der diese Regierung Schlagzeilen machen will, ohne echte Ergebnisse zu liefern?“, kritisierte Ecker.
Österreich sei zudem kein Land, das die weltweite KI-Entwicklung maßgeblich beeinflussen könne. „Die Fäden halten internationale Tech-Giganten in den USA (OpenAI, Microsoft, Google, Meta, Amazon) und China (Baidu, Tencent, Alibaba, ByteDance) in der Hand – ergänzt durch die großen Player bei Infrastruktur und Chips wie TSMC oder Intel. Die EU versucht zwar mit Regulierungen wie dem AI Act Standards zu setzen, doch wirklich verbindlich sind diese selten. Wer das Geld kontrolliert, bestimmt die Richtung der Entwicklung. Österreich verfügt weder über die Finanzmittel noch über eine eigene Techindustrie in dieser Größenordnung. Umso wichtiger wäre es daher, unsere knappen Ressourcen nicht in ideologische Einzelprojekte zu versenken, die an der internationalen Realität nichts ändern. Wer glaubt, Österreich könne die weltweite KI-Entwicklung bestimmen, lebt im Wolkenkuckucksheim“, stellte Ecker klar.
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