• 24.09.2025, 10:01:04
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Sammelrekorde für Österreich: laut EAK-Jahresbilanz mehr Elektroaltgeräte und Batterien denn je gesammelt

Im Bild vlnr: Christian Holzer (Sektionschef Abteilung V, BMLUK),
Elisabeth Giehser (Geschäftsführerin EAK), Robert Pfarrwaller
(Vorsitzender Aufsichtsrat EAK), Alfred Egger (Vizepräsident ARGE
Österr. Abfallwirtschaftsverbände)
Wien (OTS) - 
  • Sammelplus von mehr als 10 Prozent bei Elektro- und Elektronikaltgeräten und sogar 18 Prozent mehr gesammelte Gerätealtbatterien

  • EAK-Jubiläum: 20 Jahre für die österreichische Kreislaufwirtschaft

  • Treffgenaue Informationsarbeit statt Batterien-Pfand

  • Grauzone bei außereuropäischen Online-Importen

  • Reparaturbonus wird fortgeführt

Die Jahresbilanz der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK) zeigt für das Jahr 2024 gleich einen Zweifachrekord: Die gesammelten Mengen stiegen im Vergleich zum Vorjahr bei Elektroaltgeräten um mehr als 10 Prozent, bei Gerätealtbatterien sogar um 18 Prozent. Bei der Präsentation der Daten heute, am 24. September 2025, in Wien wurde der Erfolg – passend zum 20-jährigen EAK-Jubiläum – besonders betont.

„Zum 20-jährigen Jubiläum der EAK zeigt sich deutlich: Der österreichische Weg wirkt. 2024 haben wir die Sammlung von Elektroaltgeräten aus Haushalten um 10,5 Prozent gesteigert – das sind rund 15.000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Bei Gerätealtbatterien verzeichnen wir sogar ein Plus von 18 Prozent und eine Sammelquote von knapp 53 Prozent. Möglich ist das dank Europas dichtestem Sammelstellennetz mit rund 2.000 kommunalen und mehreren tausend gewerblichen Rückgabestellen sowie der starken Zusammenarbeit von Gemeinden, Wirtschaft und Handel. Im EU-Vergleich liegt Österreich mit über 17 Kilogramm gesammelten Elektroaltgeräten pro Einwohner bzw. Einwohnerin im Spitzenfeld,“ so Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig. Ein Grund für den deutlichen Anstieg ist vor allem die Verstärkung der kontinuierlichen Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen – insbesondere auf Bundesebene.

Neuanschaffungen und Sammelmengen 2024

Im Detail wurden im vergangenen Jahr in Österreichs Haushalten 157.437 Tonnen Elektro- und Elektronikaltgeräte gesammelt, was nicht nur einem Plus von mehr als 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sondern auch stattlichen 17,3 Kilogramm pro Einwohner bzw. Einwohnerin entspricht. Parallel dazu wurden 247.997 Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte in Verkehr gesetzt, was einen Zuwachs von 16,5 Prozent gegenüber 2023 bedeutet und einen weiteren leichten Anstieg der Sammelquote auf rund 51 Prozent mit sich bringt, wie die EAK bei der gemeinsamen Präsentation der Daten mit dem Bundesministerium für Klimaschutz und der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände ausführte.

Eine noch deutlichere Steigerung wurde bei der Sammelmenge der Gerätealtbatterien verzeichnet, die um 18 Prozent auf 3.538 Tonnen wuchs. Aufgrund dieser starken Steigerung wurde eine Sammelquote von knapp 53 Prozent erreicht und somit die EU-Vorgabe von 45 Prozent deutlich übertroffen. Im Bereich der Fahrzeugbatterien konnten 7,8 Prozent, bei den Industriebatterien sogar 13,2 Prozent mehr gesammelt werden. Der Anteil der langlebigen und damit den Rücklauf vermindernden Lithium-Batterien an der gesamten in Verkehr gebrachten Masse von Gerätebatterien lag wie auch in den Jahren zuvor bei rund 46 Prozent.

20 Jahre EAK – „Stolz auf das Erreichte“

„Stolz auf das Erreichte“ zeigte sich bei der Jahrespressekonferenz die EAK-Geschäftsführerin Elisabeth Giehser und das nicht nur in Bezug auf die erfreulichen Zahlen für das Geschäftsjahr 2024, sondern vor allem auch angesichts des 20. Jubiläums der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle. „Seit Inkrafttreten der Elektroaltgeräteverordnung im Jahr 2005 wurden in Österreich 4,2 Millionen Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte (EEG) in Verkehr gesetzt und rund 1,9 Mio. Tonnen Altgeräte aus Haushalten gesammelt. Damit wurden insgesamt rund 800.000 Tonnen Eisen, 250.000 Tonnen Kupfer und 100.000 Tonnen Aluminium wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt. Im Bereich der Batterien und seit dem Inkrafttreten der Batterienverordnung im Jahr 2008, wurden wiederum 80.000 Tonnen Gerätebatterien in Verkehr gebracht, wovon 38.000 Tonnen gesammelt wurden. Insgesamt hat die EAK rund 34.000 Abholaufträge bearbeitet und das bedeutet einen substanziellen Rückgewinn wertvoller Ressourcen“, so Giehser.

Die EAK hat – zunächst nur für Elektroaltgeräte, drei Jahre später auch für Gerätealtbatterien zuständig – im Verlauf ihres Bestehens Schritt für Schritt immer mehr Aufgaben übernommen und trägt damit seit zwei Jahrzehnten bedeutend zur Ressourcenschonung und der Förderung einer Kreislaufwirtschaft in Österreich bei. „Es war ein großes Abenteuer, die EAK im Sommer 2005 innerhalb von nur sechs Wochen aufzubauen. Vieles war unbestimmt. Heute können wir resümieren: Das Experiment einer Koordinierungsstelle im Eigentum der Wirtschaft ist mehr als gut ausgegangen“, so Robert Pfarrwaller, Aufsichtsratsvorsitzender der EAK. Auch zukünftig sollen Bemühungen, wie etwa die wichtige Öffentlichkeitsarbeit der EAK für eine korrekte Entsorgung von Elektroaltgeräten und Altbatterien mit voller Energie weitergehen.

Erfolgsbilanz durch Aufklärungsarbeit und Kooperation

Ein besonderer Erfolg gelang der EAK mit der Kampagne „Her mit Leer“. Durch die gezielte Öffentlichkeitsarbeit konnte die Sammelmenge an Gerätealtbatterien aus den im Handel aufgestellten „Her mit Leer“-Sammelboxen deutlich gesteigert werden – um rund 21 Prozent auf insgesamt 722 Tonnen im Jahr 2024 sowie um jeweils 11 Prozent in den Jahren 2023 und 2022. „Das zeigt, wie wirksam die Informationsarbeit der EAK ist“, so Giehser. Bundesminister Norbert Totschnig betonte, dass die gute Zusammenarbeit ausschlaggebend für den durchschlagenden Erfolg der Kampagne gewesen sei: „Die Finanzierung der Kampagne war in guter Tradition gemeinschaftlich sichergestellt worden: Klimaschutzministerium, Abfallwirtschaftsverbände, Sammelsysteme, Kommunen sowie Wirtschaftskammer hatten in Kooperation mit dem Lebensmittelhandel alle ihren Teil beigetragen. Um diesen Sammelerfolg langfristig zu sichern, ist es unerlässlich, die Aktivitäten in diesem Bereich gemeinschaftlich fortzuführen.“

Alfred Egger, Vizepräsident der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände, betonte die große Bedeutung der gemeinsamen Strukturen für die Sammelerfolge: „Wir haben im letzten Jahr so viele Elektroaltgeräte und Batterien gesammelt wie noch nie zuvor. Das zeigt, dass alle Beteiligten ihrer Verantwortung gerecht werden und im Sinne der Nachhaltigkeit handeln. Einen besonderen Stellenwert haben dabei auch die 2.000 kommunalen Altstoffsammelzentren und Recyclinghöfe, ohne die dieser Erfolg nicht möglich wäre. Durch die enge Zusammenarbeit von kommunaler Ebene und Wirtschaft ist eine bürgerfreundliche, serviceorientierte und sichere Sammlung österreichweit gewährleistet.“

Langlebige Photovoltaik drückt Sammelquoten

Pfarrwaller zeigte sich im Rahmen der Präsentation des EAK-Jahresberichts erfreut über die leichte Erholung im Markt für Elektro- und Elektronikgeräte „im Vergleich zum ernüchternden Jahr 2023“ und die weiterhin positive Entwicklung der Sammelquoten. Gleichzeitig erneuerte er seine Kritik an den EU-Zielvorgaben von 65 Prozent bei Altgeräten, da der an sich bemerkenswerte österreichische Wert von theoretischen 63 Prozent durch den anhaltenden Boom bei Photovoltaik-Paneelen und Speichersystemen auf etwa 51 Prozent nach unten gedrückt werde, sobald diese in die Statistiken eingerechnet werden müssen. „Es gibt in diesem Bereich auf Grund der prinzipiell sehr begrüßenswerten Langlebigkeit so gut wie keinen Rücklauf, also müssen die Zielvorgaben der EU realistisch gestaltet und die Kalkulationsmethoden für die Sammelquote zeitnahe geändert werden.“

Auch weiterhin will die EAK laut Pfarrwaller den Fokus auf Prävention durch fokussierte Öffentlichkeitsarbeit zur richtigen Entsorgung von Elektroaltgeräten und Altbatterien setzen – neuen Pfand- und/oder Cashbacksystemen gegenüber zeigt sich Pfarrwaller skeptisch: „Die im Fokus stehenden Lithium-Akkus haben eine deutlich längere Lebensdauer als die für die aktuellen Pfandsysteme üblich schnelldrehenden Getränkeverpackungen. Aus der Praxis zeigt sich, dass sieben bis neun Jahre später wahrscheinlich niemand mehr daran denkt, sich darauf ein Pfand von einigen Euros zurückzuholen.“ Man setze also weiterhin auf die bewährte Informationsarbeit im Rahmen von bundesweiten Kampagnen, um das Verhalten der Bevölkerung nachhaltig positiv zu beeinflussen.

Handlungsbedarf besteht für Pfarrwaller auch bei der immer noch nicht vollständigen Erfassung des Online-Handels: „Nach wie vor ist teilweise nicht bekannt, welche Stückzahlen von bestimmten außereuropäischen Plattformen nach Europa und speziell nach Österreich importiert werden. Das belastet vor allem im Bereich der Kleingeräte den Handel, da Kosten für die Produktentsorgung auf die bestehenden Strukturen umgelegt werden“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Hinweis auf Wettbewerbsverzerrungen.

Reparaturbonus wird evaluiert und fortgesetzt

Der Reparaturbonus wird – wie vom Ministerium bereits angekündigt – derzeit evaluiert und gegen Ende dieses Jahres fortgeführt. Totschnig: „Der Reparaturbonus wird in verbesserter und effizienterer Form dazu beitragen, Produkte länger nutzen zu können und dadurch Abfall zu vermeiden. Dafür sind während der Legislaturperiode jährlich 30 Millionen Euro vorgesehen. Der Fokus soll auf jenen Produktbereichen liegen, in denen ein besonders großer Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung erzielt werden kann.“

Über die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK)

Die EAK führt die administrative Koordinierung der Abholung der gesammelten Elektroaltgeräte und Gerätealtbatterien durch und zeichnet insbesondere für Öffentlichkeitsarbeit, Daten- und Stoffstromanalysen sowie Berichtwesen an das BMLUK (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft) sowie an die Europäische Kommission verantwortlich. Die EAK ist eine gemeinnützige Gesellschaft, deren Eigentümer sich aus Vertretern der Wirtschaftskammer Österreich sowie den von der EAG-VO und der EU-Batterienverordnung betroffenen Branchenvertretern zusammensetzen.

Detaillierte Informationen finden Sie auf: www.eak-austria.at und www.elektro-ade.at

Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie:https://www.apa-fotoservice.at/galerie/38464

Rückfragen & Kontakt

Christina Steyskal
Kommunikationsagentur bettertogether GmbH
Telefon: +43 699 160 336 49
E-Mail: c.steyskal@bettertogether.com

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