- 24.09.2025, 09:30:33
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Zu-Fuß-Gehen macht Zukunft: Städte und Gemeinden als Vorbilder der Mobilitätswende
Elf klimaaktiv mobil Partnerschaften beim 1. Österreichischen Fußverkehrsgipfel in Graz ausgezeichnet – Fußverkehr als Schlüssel für gesunde, sichere und lebenswerte Kommunen
Viel Applaus gab es bei der feierlichen Auszeichnungsveranstaltung im Rahmen des 1. Österreichischen Fußverkehrsgipfels am 23. September 2025 im Congress Graz. Zehn Städte und Gemeinden aus ganz Österreich sowie das Amt der Steiermärkischen Landesregierung wurden für ihr Engagement für gesunde und klimaschonende Mobilität geehrt. Durch ihre Maßnahmen im Fußverkehr leisten sie einen wesentlichen Beitrag, um Gehen als wertvollen Teil einer nachhaltigen Mobilität zu stärken und lebenswerte, zukunftsfähige Räume für alle Generationen zu schaffen.
Die Auszeichnungen wurden von Cornelia Breuß, Sektionsleiterin im Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI), stellvertretend für Mobilitätsminister Peter Hanke überreicht. Minister Hanke gratulierte per Videobotschaft und betonte die Bedeutung des Fußverkehrs für die Mobilitätswende: „Zu-Fuß-Gehen ist die älteste, einfachste und zugleich nachhaltigste Form der Mobilität. Es stärkt die Gesundheit, fördert soziale Teilhabe und macht unsere Städte und Gemeinden lebenswerter. Nahezu alle Landeshauptstädte haben bereits einen Masterplan Gehen beschlossen, denn unser Ziel ist klar: Bis 2030 wollen wir den Anteil des Fußverkehrs in Richtung 20 Prozent erhöhen und damit die Mobilitätswende entscheidend vorantreiben. Ich danke allen, die sich dafür engagieren und gratuliere den ausgezeichneten Städten und Gemeinden sehr herzlich.“
Auch Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger gratulierte: „Zu-Fuß-Gehen bringt gesunde Bewegung in den Alltag und Leben in die Städte. Wo Fußgängerzonen ausgebaut, Plätze und Wege attraktiv und barrierefrei gestaltet sind, dort gehen die Menschen auch vermehrt zu Fuß – mit allen positiven Effekten für die eigene Gesundheit, die Verkehrssicherheit, die Umwelt und nicht zuletzt auch für den Einzelhandel. Aus Sicht vieler österreichischer Städte, aber auch für uns als Institution, sind das sehr gute Gründe, den Fußverkehr ‚Schritt für Schritt‘ voranzubringen.“ Zudem verweist Weninger auf jahrelange persönliche Erfahrung. Er betont: „Um eine Stadt und ihr Lebensgefühl zu spüren und zu erfahren, gibt es wohl nichts Besseres, als sich diese zu ‚ergehen‘.“
Zu-Fuß-Gehen für alle – eine Frage der Raumaufteilung und Mobilitätsplanung
Bei der Preisverleihung wurden Projekte ausgezeichnet, die von punktuellen Gehsteigerrichtungen bis hin zu umfassenden Neugestaltungen zentraler Plätze reichen. Die prämierten Städte und Gemeinden haben jeweils einen lokalen Masterplan für das Gehen entwickelt und beschlossen sowie die Möglichkeiten von Förderungen genutzt. Dabei zeigte sich auch, dass der Ausbau des Fußverkehrs weit über einzelne Maßnahmen hinausgeht und eine zentrale Frage der Raumaufteilung und Mobilitätsplanung betrifft.
Die gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums auf verschiedene Verkehrsmittel stellt Gemeinden und Städte jeder Größe vor Herausforderungen. Gerade deshalb wird das Zu-Fuß-Gehen als sicherer, klimafreundlicher und generationenübergreifend relevanter Verkehrsträger zunehmend in die lokale Verkehrsplanung integriert. Attraktive Wege und einladende Aufenthaltsbereiche sind dabei nicht nur ein Beitrag zur Lebensqualität, sondern auch eine Investition in die Mobilitätswende und damit in die Zukunft. Darüber hinaus zeigt sich: Wo sichere und angenehme Infrastruktur für den Fußverkehr geschaffen wird, steigt die Nutzung deutlich – und mit ihr die Belebung der Ortszentren sowie der lokalen Wirtschaftskraft.
Gemeinsam Verantwortung übernehmen: Das Erfolgsmodell Steiermark
Besonders gewürdigt wurde das Land Steiermark. Die Fußverkehrsstrategie Steiermark 2030+, entwickelt in Zusammenarbeit mit der TU Graz und beschlossen im Herbst 2023, setzt neue Maßstäbe in der Förderung des Gehens. Mit einer Pilotphase in zehn Gemeinden startete ein österreichweit einzigartiges Modell, bei dem Land und Kommunen nicht nur fachlich, sondern auch finanziell gemeinsam Verantwortung übernehmen. Die daraus gewonnenen Erfahrungen flossen in die 2024 beschlossene Förderrichtlinie ein. Bereits 21 steirische Gemeinden verfügen heute über ein „Örtliches Fußverkehrskonzept“, zehn davon sind bereits in Umsetzung. Für das Jahr 2025 stellt das Land Steiermark dafür rund eine Million Euro bereit.
Die Ausgezeichneten auf einen Blick:
Niederösterreich: St. Pölten (u. a. Promenadenumgestaltung mit Schaffung einer breiten Flaniermeile mit viel Grün und Sitzgelegenheiten)
Oberösterreich: Fischlham (u. a. Querungshilfen über Landesstraße, Ausbau durchgängier und direkter Fußwege, Verkehrsberuhigung Tempo 30) | Ried im Innkreis (u. a. bis 2035 Schaffung von Gehverbindungen entlang von Bächen, Verkehrsberuhigung und Attraktivierung der Innenstadt, sicheres Gehen im Umfeld von Schulen und Kindergärten) | Wartberg ob der Aist (u. a. Attraktivierung von Freizeitwegen, sichere Schulwegverbindungen, Gehsteig Schulstraße)
Salzburg: Grödig (u. a. Schaffung sicherer, durchgängiger und kurzer Fußwege, Verbreiterung von Gehsteigen und Aufwertung einer Bushaltestelle im Schulbereich, Querungshilfen)
Steiermark: Amt der Steiermärkischen Landesregierung (Sonderpreis für umfassende Aktivitäten zur Förderung des Fußverkehrs in der Steiermark) | Graz (u. a. Leitprojekt Neutorviertel mit neuer Straßenbahnstrecke, Geh- und Radwegen, Begegnungszone Kaiserfeldgasse) | Gröbming (u. a. Projekt Klostergasse mit barrierefreiem Lückenschluss Reha-Zentrum/Pflegeheim, Neugestaltung Stoderplatz)
Tirol: Dölsach (u. a. Gestaltung sicherer Fußwege zum Zentrum, Verbesserung der Aufenthaltsqualität des Schulvorplatzes, Einrichtung von Elternhaltestellen) | Innsbruck (u. a. Umgestaltung des COOLYMP Olympiaparks am DDr. Alois-Lugger-Platz, Entsiegelung von Flächen und Bepflanzung)
Wien: Liesing – 23. Wiener Gemeindebezirk (u. a. Masterplan Gehen)
Fotogalerie:
klimaaktiv.at/bildergalerie/1-oesterreichischer-fussverkehrsgipfel
Über klimaaktiv mobil:
klimaaktiv mobil ist die Klimaschutzinitiative des Bundes im Mobilitätsbereich. Im Mittelpunkt steht die Förderung umweltfreundlicher und gesundheitsfördernder Mobilität. So werden etwa klimaschonendes Mobilitäts-management, Rad- und Fußverkehr, EcoDriving, alternative Antriebe, erneuerbare Energie im Verkehrsbereich sowie innovative öffentliche Verkehrsangebote forciert. klimaaktiv mobil leistet einen Beitrag zum Erreichen der EU-Klima- und Energieziele und unterstützt damit den nationalen Klima- und Energieplan (NEKP).
Über den Österreichischen Fußverkehrsgipfel:
Der Österreichische Fußverkehrsgipfel ist ein Veranstaltungs-Highlight im Rahmen von „Österreich zu Fuß“, der neuen Initiative des Bundes zur Förderung des Zu-Fuß-Gehens (österreichzufuss.at). Der Fußverkehrsgipfel dient dem Wissensaustausch und unterstützt die Umsetzung des „Masterplan Gehen 2030“, des strategischen Rahmens zum österreichweiten Ausbau des Fußverkehrs. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie wir das Zu-Fuß-Gehen für alle Menschen in Österreich attraktiver und sicherer machen können, wie wir Synergien zwischen dem Zu-Fuß-Gehen in Freizeit und Alltag bestmöglich nutzen und die Fußverkehrsplanung zum Vorteil aller gestalten können.
Pressedienst klimaaktiv mobil: Lockl & Keck, Edith Holzer, +43 664 124 03 62, eh@lockl-keck.at
Rückfragen & Kontakt
Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur
Pressesprecher Jan Hofmann
Telefon: +43 1 71162-658114
E-Mail: jan.hofmann@bmimi.gv.at
Website: https://bmimi.gv.at
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