• 23.09.2025, 13:59:03
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Österreichische Gesellschaft für Innere Medizin (ÖGIM) präsentierte Positionspapier: Zukunft der Inneren Medizin sichern

Breite Allianz aller internistischen Sonderfächer forderte im Rahmen der ÖGIM-Jahrestagung in Salzburg valide Datenbasis, Ausbildungsreform und klare Versorgungsstrukturen.

Generalsekretärin Priv.-Doz. Dr. Patrizia Constantini-Kump und
Präsident Univ.-Prof. Dr. Alexander Rosenkranz präsentieren die
Forderungen der ÖGIM im Positionspapier.
Salzburg/Wien/Graz (OTS) - 

Die Österreichische Gesellschaft für Innere Medizin (ÖGIM) präsentiert im Rahmen ihrer Jahrestagung in Salzburg ein umfassendes Positionspapier, das gemeinsam mit allen internistischen Sonderfachgesellschaften und dem Berufsverband Österreichischer Internisten (BÖI) erarbeitet wurde. Die Forderungen zielen auf eine nachhaltige Sicherung der internistischen Versorgung in Österreich ab – durch valide Daten, langfristige Bedarfsplanung, eine praxisnahe Ausbildungsreform sowie eine klare Stärkung des niedergelassenen Bereichs.

Kein Ärzt:innenmangel in Österreich

»Wir haben in Österreich nicht zu wenig Ärzt:innen. Was uns fehlt, ist eine kluge Steuerung, um die richtigen Ärzt:innen an die richtigen Stellen zu bekommen. Dafür brauchen wir jetzt konkrete Maßnahmen“« erklärt Univ.-Prof. Dr. Alexander Rosenkranz, Präsident der ÖGIM. Das Positionspapier stützt auf die Ergebnisse einer Studie, die das Institut für Höhere Studien (IHS) im Auftrag der ÖGIM 2024 abgeschlossen hat. Darin ist von einem Bedarf von mindestens 116 und maximal 438 Ärzt:innen bis 2035 die Rede – je nach Szenario. Dass hier mit Annahmen gearbeitet werden musste, ist ein weiteres Kernproblem. »Wir haben keine valide, flächendeckende Datenbasis, um den tatsächlichen und zukünftigen Versorgungsbedarf differenziert zu erheben und daraus Maßnahmen abzuleiten«, begründet Rosenkranz eine weitere Forderung der ÖGIM.

Patient:innenpfade für klare Zuständigkeiten

Im Positionspapier werden auch auch qualitative Schwächen identifiziert: fehlende klare Zuständigkeiten, unzureichende Ausbildungswege und ein wachsender Druck auf Spitalsambulanzen und Notaufnahmen. »Neben der quantitativen Lücke steht das System auch qualitativ unter Druck. Es fehlen nicht nur bestimmte Fachärzt:innen, sondern auch klar definierte Rollen und Versorgungsstufen«, betont Priv.-Doz. Dr. Patrizia Constantini-Kump, Generalsekretärin der ÖGIM. Dafür erarbeitet die ÖGIM gemeinsam mit allen Sonderfachgesellschaften und im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Patient:innenpfade für die versorgungsrelevantesten Erkrankungen in Österreich. »Aktuell laufen Gespräche mit der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin, um die ersten Pfade über sinnvolle Schnittstellen zusammenzuführen. Denn nur, wenn jede Versorgungsebene eingebunden ist, können wir eine evidenzbasierte und medizinisch optimale Versorgung schaffen. Die Zuständigkeiten, wer welche Untersuchungen und Therapien machen darf und soll, müssen klar geregelt werden. Das hilft nicht nur unseren Patient:innen, sondern auch uns Ärzt:innen«, ist Rosenkranz überzeugt.

Faktenbox:
Internistische Versorgung bis 2035 (IHS-Studie im Auftrag der ÖGIM, 2024/2025)

  • Fehlbedarf von bis zu 438 Fachärzt:innen
  • Unterschiede nach Bundesland: von 6,6 Kassen-Internist:innen pro 100.000 Einwohner:innen in OÖ bis 14,2 in Kärnten – auch bedingt durch Doppelzählungen über Bundesländergrenzen hinweg
  • Signifikantes Missverhältnis zwischen Ärztinnen und Ärzten, besonders im kassenärztlichen Bereich

Über die ÖGIM

Die Österreichische Gesellschaft für Innere Medizin (ÖGIM) ist mit rund 3.500 Mitgliedern die größte Fachgesellschaft für Internist:innen in Österreich. Sie ist für die Ausbildung künftiger Internist:innen verantwortlich und vertritt deren Anliegen gegenüber Politik, Öffentlichkeit und anderen Fachgesellschaften.
Die ÖGIM sorgt für fächerübergreifende Vernetzungsmöglichkeiten, fördert den interdisziplinären Austausch und bietet State-of-the-Art-Weiterbildungen.

Weitere Informationen sowie das gesamte Positionspapier: www.oegim.at

Rückfragen & Kontakt

Österreichische Gesellschaft für Innere Medizin (ÖGIM)
Univ.-Prof. Dr. Alexander Rosenkranz
Telefon: +43 1 89 034 74-300
E-Mail: media@oegim.at
Website: https://www.oegim.at

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