- 23.09.2025, 09:27:03
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WKÖ-Danninger: EU-Indonesien-Abkommen richtige Antwort auf geopolitische Herausforderungen
Bisherige Abkommen mit ASEAN-Ländern sind Erfolgsgeschichte für Exportwirtschaft – Zugang zu Wachstumsmärkten verbessern - Rasche Ratifizierung des Abkommens nötig
Gerade in Zeiten internationaler Handelskonflikte mit höheren Zöllen ist der Ausbau des europäischen Freihandelsnetzes von entscheidender Bedeutung. „Der Abschluss der Verhandlungen zwischen Indonesien und der EU ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Gut verhandelte Freihandelsabkommen sind der Schlüssel für einen besseren Zugang zu Wachstumsmärkten der Zukunft. Davon profitieren insbesondere exportierende KMU“, betonte WKÖ-Generalsekretär Jochen Danninger, der nun eine rasche Ratifizierung des Abkommens fordert.
Dabei verweist der WKÖ-Generalsekretär auf die wirtschaftliche Bedeutung der ASEAN-Region, die mit mehr als 680 Mio. Einwohnern zu den dynamischsten und innovativsten Wachstumsregionen der Welt zählt. Die bereits ratifizierten EU-Abkommen mit Vietnam und Singapur sind nicht nur wichtige Bausteine für das europäische Handelsnetz, sondern auch Motor für die heimische Exportwirtschaft. Seit dem Inkrafttreten der Abkommen konnten die heimischen Ausfuhren nach Singapur (2019) bzw. Vietnam (2020) um mehr als 43 % bzw. knapp 13 % gesteigert werden. Um das EU-Netzwerk in diese Zukunftsregion zu vertiefen, sollten daher auch die laufenden Verhandlungen mit Thailand und den Philippinen zügig abgeschlossen werden.
„Das Freihandelsabkommen mit Indonesien wird positive Impulse für Wachstum und Beschäftigung geben“, so Danninger. Mit einem laut IWF prognostizierten Wirtschaftswachstum von knapp fünf Prozent eröffnet eine vertiefte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EU auch Chancen für die heimische Wirtschaft. Das Abkommen soll u. a. den Abbau von Zöllen und nicht-tarifären Handelshemmnissen sowie das öffentliche Beschaffungswesen umfassen.
„Qualität und Know-how aus Österreich genießen in Indonesien einen exzellenten Ruf. Gute Chancen eröffnen sich insbesondere im Projektgeschäft, vor allem beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, im Gesundheitsbereich sowie im Elektrizitäts- und Umweltsektor“, erklärt WKÖ-Wirtschaftsdelegierter in Jakarta, Sigmund Nemeti. Österreich exportierte im vergangenen Jahr Waren im Wert von knapp 290 Mio. Euro nach Indonesien.
Gerade vor dem Hintergrund der Rohstoffversorgung und krisenfester Lieferketten sind Handelsabkommen von zentraler Bedeutung. Damit Europa seine einseitigen Abhängigkeiten reduzieren und gleichzeitig mit hochwertigen Exporten in strategische Zukunftsmärkte heimische Arbeitsplätze sichern kann, ist der Ausbau des EU-Handelsnetzes unverzichtbar. „Dazu sollten die Abkommen mit Mercosur und Mexiko rasch ratifiziert und die Verhandlungen mit Australien und Indien zügig abgeschlossen werden“, so Danninger abschließend.
Die Markt- und Investitionschancen in der ASEAN-Region stehen auch im Fokus des Austrian Strategic Business Summit | Indo Pacific, der von der WKÖ-Internationalisierungs- und Innovationsagentur AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA organisiert wird und am 2. und 3. Oktober 2025 in Tokio stattfindet. (PWK383/ST)
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