• 23.09.2025, 08:29:04
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Neue Umfrage: KI im Spiegel der Gesellschaft - Zwischen Zauberstab und Datenfresser

Daniela Knieling (Geschäftsführerin respACT) und Thomas Schwabl
(Gründer und Geschäftsführer Marketagent) auf dem csrTAG 2025
Baden (OTS) - 

Eine aktuelle Umfrage des digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent in Kooperation mit respACT, Österreichs führender Unternehmensplattform für nachhaltiges Wirtschaften, zeigt: Die Österreicherinnen und Österreicher begegnen Künstlicher Intelligenz (KI) mit Neugier, aber auch mit Vorsicht. Chancen und Risiken halten sich dabei weitgehend die Waage – mit klaren Forderungen nach Regulierung und Nachhaltigkeit.

Zentrale Erkenntnisse der Umfrage:

  • Wissensstand & Nutzung: Im Schnitt nur mittelmäßiger Wissensstand zu KI in Österreich: MW: 3,1. 7 von 10 haben KI bereits privat genutzt.

  • Einstellungen & Gefühle: 43% der Österreicher*innen sehen KI als Chance, ein Drittel als Risiko (32%). Gefühle schwanken zwischen Neugier (42%) und Skepsis (46%). Symbolisch wird KI am ehesten mit einem Schlüssel gleichgesetzt, der Türen zu neuen Möglichkeiten öffnet (22%).

  • Vertrauen & Regulierung: Transparenz, wie KIs Entscheidungen treffen, ist für fast 9 von 10 wichtig (86%). 79% fordern eine gesetzliche Regulierung von KI – besonders in sensiblen Bereichen wie Medizin, Justiz und Überwachung. Gleichzeitig haben 71% noch nie vom EU AI Act gehört.

  • KI & Nachhaltigkeit: 58% halten KI grundsätzlich für vereinbar mit Nachhaltigkeit. Mehr als die Hälfte (52%) traut KI zu, globale Nachhaltigkeitsprobleme zu lösen. 47% sind sich des hohen Energieverbrauchs von KI-Anwendungen bewusst. 72% bevor-zugen eine umweltfreundliche KI auch bei geringerer Effizienz.

  • Soziale & gesellschaftliche Dimension: Ältere Menschen (69%) gelten als am stärksten benachteiligt beim Zugang zu KI. 59% befürworten Zugang zu KI als Grundrecht. Am positivsten wird KI-Einsatz in medizinischer Diagnostik, in Bildung und bei Überwachung bewertet. Bei Personalentscheidungen, Journalismus und Recht & Justiz herrscht eher Ablehnung vor.

  • Beruf & Arbeitswelt: 64% der Berufstätigen haben KI im Arbeitsalltag zumindest ausprobiert, 11% nutzen sie (fast) täglich. 45% sehen KI in der eigenen Branche als Chance, 18% als Risiko. Hoffnungen betreffen vor allem Arbeitserleichterung (40%) und Effizienz (36%), Sorgen Datenmissbrauch (37%) und Verantwortungsprobleme bei Fehlern (35%). Nur jede*r Fünfte sieht den eigenen Job durch KI gefährdet (21%).

KI: schon genutzt, aber noch wenig verstanden

Im Schnitt schätzen die 1000 Befragten der Marketagent-Umfrage ihren Wissensstand zu Künstlicher Intelligenz nur als mittelmäßig ein. Als Schulnote ausgedrückt entspricht der Mittelwert einem „Befriedigend“ (MW: 3,1). Dennoch haben bereits sieben von zehn Österreicher*innen KI privat genutzt. In der Gruppe der 14-29-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 95%.

Zwischen Neugier und Skepsis: KI polarisiert

43% der heimischen Befragten sehen Künstliche Intelligenz (eher) als Chance, 32% (eher) als Risiko. Unter den männlichen Befragten zeigt sich sogar jeder Zweite optimistisch (50%), unter den Frauen nur gut ein Drittel (36%). Emotional löst ChatGPT und Co. vor allem Neugier (42%) und Skepsis (46%) aus. Alles in allem herrschen aber mehr negative (70%) als positive Gefühle (59%) vor. Symbolisch setzen die Befragten Künstliche Intelligenz am ehesten mit einem Schlüssel gleich, der Türen zu neuen Möglichkeiten öffnet (22%). Für 16% ist KI ein Zauberstab, der Erstaunliches bewirken kann, wenn er verantwortungsvoll eingesetzt wird.

Transparenz ist Trumpf: Forderung nach klaren Regeln

Das Thema Verantwortung und Vertrauen zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Studie. Für fast neun von zehn Befragten (86%) ist Transparenz unumgänglich – sie wollen nachvollziehen können, wie KI-gestützte Entscheidungen entstehen. Die große Mehrheit (79%) befürwortet daher auch eine gesetzliche Regulierung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz. Besonders wichtig erscheint dies in sensiblen Bereichen wie Medizin (84%), Überwachung (82%) und Recht & Justiz (79%). Gleichzeitig ist der EU AI Act bislang weitgehend unbekannt: 71% haben noch nie davon gehört. Spannend: 59% würden befürworten, dass der Zugang zu KI ein Grundrecht sein sollte.

Die Österreicherinnen und Österreicher sehen Künstliche Intelligenz weder als Allheilmittel noch als Bedrohung. Sie gilt vielmehr als Werkzeug, dessen Potenzial genutzt werden soll. Aber nur, wenn Transparenz, Nachhaltigkeit und klare Regeln gewährleistet sind. Unsere Studie zeigt deutlich: Die Gesellschaft wünscht sich Chancen zu nutzen, ohne Risiken zu verdrängen“, betont Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent.

Grünes Potenzial: KI als Helfer für Umwelt und Ressourcen

Obwohl sich 47% der Befragten des hohen Energieverbrauchs von ChatGPT und Co. bewusst sind, halten fast sechs von zehn KI-Anwendungen als grundsätzlich vereinbar mit Nachhaltigkeit (58%). Mehr als die Hälfte (52%) traut Künstlicher Intelligenz sogar zu, globale Nachhaltigkeitsprobleme zu lösen. Besonders großes Potenzial wird in Logistik und Mobilität (45%), Ressourcennutzung (36%) sowie Energie- und Gebäudemanagement (26%) gesehen. 72% würden eine umweltfreundliche KI auch dann bevorzugen, wenn sie weniger effizient ist.

Die Studie zeigt, dass Künstliche Intelligenz in der öffentlichen Wahrnehmung immer stärker als Teil einer nachhaltigen Zukunft gesehen wird. Das bestärkt uns, Innovation mit ökologischer und sozialer Verantwortung zu verbinden, und dabei für Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu sorgen“, so Daniela Knieling, Geschäftsführerin respACT.

KI im Arbeitsalltag: Zwischen Jobchance und Datenangst

Fast zwei Drittel der heimischen Berufstätigen haben Künstliche Intelligenz im Job bereits ausprobiert (64%), 11% nutzen sie (fast) täglich. 45% sehen KI in der eigenen Branche (eher) als Chance, 18% (eher) als Risiko. Hoffnungen betreffen vor allem Arbeitserleichterung (40%) und effizientere Prozesse (36%). Die größten Sorgen sind Datenmissbrauch (37%), unklare Verantwortlichkeiten bei Fehlern (35%) und mehr Überwachung bzw. Kontrolle (34%). Überraschend: Nur jede*r Fünfte (21%) sieht den eigenen Job durch KI gefährdet. Dennoch bleibt für viele die Zusammenarbeit mit KI ein sensibles Thema: Vor die Wahl gestellt, bevorzugen 44% weiterhin ein rein menschliches Team ohne KI-Systeme. Für 35% setzt sich das Wunsch-Szenario aus 3 Menschen und 2 KI-Systemen zusammen.

Die Berufswelt in Österreich steht der Künstlichen Intelligenz mit vorsichtigem Pragmatismus gegenüber. Viele Beschäftigte erhoffen sich konkrete Erleichterungen im Arbeitsalltag, gleichzeitig sind Sorgen rund um Datenmissbrauch und Verantwortlichkeiten präsent. Bemerkenswert ist, dass nur ein Fünftel den eigenen Job durch KI bedroht sieht. Eine wichtige Herausforderung liegt darin, das richtige Maß an Mensch-Maschine-Zusammenarbeit zu finden“, so Schwabl.

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