• 22.09.2025, 18:01:33
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KV-Abschluss Metalltechnische Industrie: Lohn- und Gehaltserhöhungen von 1,41 Prozent sowie Einmalprämien

Zweijahresabschluss bringt Planungssicherheit — Ergänzende Einmalprämien können in zusätzliche Freizeit-Tage umgewandelt werden

Wien (OTS) - 

Die KV-Verhandlungen für die Metalltechnische Industrie konnten heute erfolgreich abgeschlossen werden. Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Es war wichtig, dass wir heuer einen vernünftigen und pragmatischen Abschluss vereinbaren konnten. Die lösungsorientierte Sozialpartnerschaft zeigt damit wieder ein Lebenszeichen. In den vergangenen Monaten haben wir in vielen Gesprächen mit der Gewerkschaft eine gemeinsame Sichtweise auf den dramatischen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen entwickelt. Mit dieser sozialpartnerschaftlichen Einigung geben wir den Beschäftigten und Unternehmen eine Perspektive für den Produktionsstandort Österreich. Der Abschluss läuft über zwei Jahre, besteht aus flexiblen Elementen und einer noch vertretbaren nachhaltigen Komponente. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.“

Der Zweijahresabschluss für die metalltechnische Industrie setzt sich aus den folgenden Elementen zusammen:

1. November 2025

  • Die IST-Löhne und -Gehälter in der Metalltechnischen Industrie steigen ab dem 1. November 2025 um 1,41 %.

  • Dazu erhalten die Beschäftigten im Zeitraum November 2025 bis Juni 2026 entweder zweimal zwei Tage zusätzliche Freizeit oder zweimal 500 Euro in Form einer Einmalprämie zur Sicherung der Kaufkraft. Die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung wird auf betrieblicher Ebene sozialpartnerschaftlich entschieden.

  • Die Grundstufen der kollektivvertraglichen Mindestentgelte, also die jeweiligen Einstiegsgehälter je Beschäftigungsgruppe, steigen um 2 %.

  • Die Lehrlingseinkommen steigen ebenfalls um 2 %, und sie erhalten Einmalzahlung von 250 Euro.

1. November 2026

  • Die IST-Löhne und -Gehälter steigen ab dem 1. November 2026 um 1,9 %.

  • Die Grundstufen der kollektivvertraglichen Mindestentgelte steigen um 2,1 %.

Der Anstieg der Löhne und Gehälter orientiert sich am Inflationsziel in der Eurozone und soll auch ein Signal an andere Branchen sowie die Bundesregierung senden. Alle Akteure müssen gemeinsam durch zurückhaltende Lohnabschlüsse und eine aktive Wirtschaftspolitik dazu beitragen, die Inflation auf den europäischen Zielwert zu bringen.

„Die Orientierung der Lohnerhöhungen an der heimischen Inflation hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Lohnkosten im Vergleich zu unseren Mitbewerbern viel zu stark gestiegen sind. Dadurch sind die Produkte der Metalltechnischen Industrie aus österreichischer Produktion auf den Weltmärkten preislich nicht mehr wettbewerbsfähig. Unser Ziel war es, diese Entwicklung zu stoppen. Mit diesem Abschluss können wir den Unterschied zu den Mitbewerbern etwas glätten und den Betrieben in der Kalkulation etwas mehr Spielraum verschaffen. Nach einigen schwierigen Jahren konnten die Sozialpartner nun wieder ihre gemeinsame Lösungskompetenz unter Beweis stellen. Allein über den Kollektivvertrag werden wir die großen Probleme am Standort Österreich aber nicht lösen können. Dazu braucht es eine deutlich aktivere Standortpolitik, eine Senkung der Lohnnebenkosten und eine konkrete Entlastung der Unternehmen von bürokratischem Aufwand“, so Christian Knill abschließend.

Über die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie (MTI) ist Österreichs stärkste Branche und bildet das Rückgrat der heimischen Industrie. Sie erwirtschaftet einen Produktionswert von 45,2 Milliarden Euro (2024), beschäftigt direkt rund 130.000 Menschen und sichert damit indirekt bis zu 300.000 Arbeitsplätze in Österreich. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienunternehmen und ist für ein Fünftel aller österreichischen Exporte verantwortlich.
Insgesamt sind im Fachverband Metalltechnische Industrie über 1.100 Unternehmen vertreten, die unter anderem in den Bereichen Maschinenbau, Metallwaren, Anlagenbau, Stahlbau und Gießerei tätig sind. Rund 800 davon haben ihren Produktionsschwerpunkt in der Metalltechnischen Industrie und wenden den Kollektivvertrag der MTI an.
Der Fachverband Metalltechnische Industrie ist einer der größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände Österreichs und eine eigenständige Organisation in der Wirtschaftskammer Österreich.

Rückfragen & Kontakt

Fachverband Metalltechnische Industrie
Dipl.-iur. Sabine Hesse, MBA
Geschäftsführerin
Telefon: +43 (0)5 90900-3482
E-Mail: office@fmti.at
Website: https://www.fmti.at

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