- 22.09.2025, 11:57:04
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Grüne fordern Aufklärung zu Missbrauchsvorwürfen im SOS-Kinderdorf Moosburg
Neßler/Voglauer: Kontrollversagen der Kärntner Landesregierung im Fokus
„Die jüngsten Enthüllungen über jahrelange Gewalt und Missbrauch im SOS-Kinderdorf Moosburg sind zutiefst erschütternd. Kinder, die Schutz und Geborgenheit hätten erfahren müssen, sollen mutmaßlich misshandelt, erniedrigt und allein gelassen worden sein. Besonders schwer wiegt, dass trotz dokumentierter Hinweise scheinbar weder die Justiz noch die zuständigen Behörden wirksam eingeschritten sind“, betont Barbara Neßler, Kinder- und Jugendsprecherin der Grünen.
Aus diesem Grund bringen die Grünen eine parlamentarische Anfrage an die Justizministerin ein. Sie soll klären, warum trotz zahlreicher Hinweise und einer unabhängigen Studie keine Konsequenzen gezogen wurden und wie es zu mehrfach eingestellten Verfahren kommen konnte.
Im Zentrum steht auch die Rolle der Kärntner Landesregierung, die als fachliche Aufsicht über die Kinder- und Jugendhilfe eine besondere Verantwortung trägt. „Es ist höchst fraglich, wie es zu einem derartigen Kontrollversagen kommen konnte. Warum ist das Land Kärnten seiner gesetzlichen Aufsichtspflicht nicht nachgekommen? Nach dem Franz Wurst-Skandal hätte höchste Sensibilität herrschen müssen - doch stattdessen zeigt sich, dass die Behörden nichts gelernt haben. Die Kärntner Landesregierung trägt Mitverantwortung für dieses eklatante Versagen im Kinderschutz. Deswegen wollen wir wissen, welche Anzeigen tatsächlich erstattet wurden und warum diese offenbar folgenlos blieben“, betont Olga Voglauer, Nationalratsabgeordnete und Landessprecherin der Grünen Kärnten.
Die Anfrage fordert umfassende Aufklärung, eine mögliche Wiederaufnahme der Verfahren sowie Maßnahmen, um künftig sicherzustellen, dass institutionelle Gewalt an Kindern konsequent verfolgt wird. Es stellt sich außerdem die Frage, ob auch in anderen Institutionen, abseits von SOS Kinderdorf, derartige Fehlverhalten bekannt sind.
„Kinder sind die verletzlichsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Ihr Schutz muss oberste Priorität haben. Ein derartiges Wegschauen darf sich niemals wiederholen“, hält Neßler fest.
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