- 22.09.2025, 10:45:32
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EU muss bei der Entwaldungsverordnung (EUDR) dringend handeln
Volle Unterstützung für Bundesminister Totschnig; Endlich Taten statt Worte beim Bürokratieabbau; Nicht umsetzbare EUDR aufheben; EUDR weiterer Inflationstreiber für Österreich
Der Fachverband der Holzindustrie Österreichs begrüßt die Forderungen von Bundesminister Mag. Norbert Totschnig am Rande der Sitzung des Europäischen Rats für Landwirtschaft und Fischerei am 22. September 2025, die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zu verschieben und inhaltlich zu überarbeiten. „Wir danken Bundesminister Totschnig für seine verlässliche Unterstützung in Sachen EUDR“, erklärt Dr. Erlfried Taurer, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs, und fordert: „Die Europäische Kommission muss ihren Sonntagsreden zu Wettbewerbsfähigkeit und Bürokratieabbau endlich konkrete Taten folgen lassen. Europa verliert bei den technologischen und wirtschaftlichen Zukunftsthemen gegenüber den USA und China den Anschluss. Die Zukunft wird in Asien und Amerika gestaltet, während wir uns in Europa in den moralisch hochwertigsten Regulierungspaketen verlieren.
“ Die EUDR ist dafür eines der anschaulichsten Beispiele.
EUDR nicht umsetzbar und überflüssig
„Entwaldung findet auf anderen Kontinenten statt. Aber unsere Unternehmen müssen in jedem Verarbeitungsschritt – vom Rohstoff über Zwischenprodukte bis hin zum Endprodukt – dokumentieren, dass ursprünglich keine Entwaldung stattgefunden hat. Die Unternehmen müssen sich permanent freibeweisen“, erklärt Taurer und fährt fort: „Nach über zwei Jahren Arbeit an der Umsetzung der EUDR ist nach wie vor keine rechtssichere und wirtschaftliche Umsetzung möglich. Mitten in dramatischen wirtschaftlichen Umbrüchen gefährdet die EU die robusteste und nachhaltigste Wertschöpfungskette Holz und ihre 17 Millionen Arbeitsplätze mit unerfüllbaren und unnötigen Anforderungen. Dem Problem der globalen Entwaldung kann mit alternativen Maßnahmen begegnet werden. Wir fordern, die EUDR nicht mit Jahreswechsel anwenden zu müssen, sondern eine erneute Verschiebung und inhaltliche Korrektur oder – noch besser – eine komplette Abschaffung.
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EUDR weiterer Inflationstreiber
Besonders für Österreich erwartet Obmann Taurer zusätzliche negative Auswirkungen: „Unsere Inflationsrate ist mit 4 Prozent doppelt so hoch wie im EU-Durchschnitt. Die massiven Kosten zur Einführung und zum Betrieb der EUDR werden unsere Mitglieder in ihren Preisen abbilden müssen, was am Ende Kundinnen und Kunden spüren werden.
“ Eine Studie aus Finnland beziffert die Kosten für die Einführung allein dort auf über 200 Millionen Euro und 65 Millionen Euro laufend pro Jahr. Eine Umfrage des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH) geht von Kosten in Höhe von 1,8 Milliarden Euro aus, um die EUDR einzuführen, und von weiteren 1,2 Milliarden Euro für den jährlichen Betrieb. Europaweit droht ein Milliardengrab ohne Mehrwert. "Es gibt mit der EUTR längst eine in Europa gültige Verordnung über den Handel mit Holz, die verhindert, dass illegales Holz auf den Markt kommt. Es braucht keine zusätzliche neue Verordnung, die zu sinnloser Bürokratie führt
“, so Taurer abschließend.
ÜBER UNS
Der Fachverband der Holzindustrie Österreichs vertritt die Interessen von mehr als 1.300 holzverarbeitenden Unternehmen in der Bauprodukt-, Möbel-, Platten-, Säge- und Skiindustrie sowie in weiteren holzverarbeitenden Betrieben wie der Palettenherstellung. Die Unternehmen der Holzindustrie stellen mit rund 25.600 Beschäftigten Produkte im Wert von 9,28 Milliarden Euro her und erwirtschaften einen Außenhandelsüberschuss von 1,39 Milliarden Euro. Innerhalb der Wertschöpfungskette Holz ist die Holzindustrie ein Schlüsselsektor und Ausgangspunkt für viele weitere Verwendungsmöglichkeiten für Holz. Entlang der Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft sind mehr als 320.000 Menschen beschäftigt, besonders in den ländlichen Regionen. Die Holzindustrie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der österreichischen Wirtschaft.
Weitere Informationen zur Holzindustrie Österreichs finden Sie im aktuellen Branchenbericht.
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Norman Schirmer, M.A.
Telefon: T: +43 1 712 26 01 - 21 | M: +43 676 403 7517
E-Mail: schirmer@holzindustrie.at
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