- 19.09.2025, 14:30:02
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Pensionistenverband: "Bitte aufhören mit dem Pensions-Bashing!"
Pensionsreform und Nachhaltigkeitsmechanismus sichern laut Gerstorfer Finanzierbarkeit des Pensionssystems.
"Gerade im Sinne der Generationengerechtigkeit wäre es wichtig, nicht mit falschen Horrormeldungen die Menschen zu verunsichern und zu spalten - aber die ,Aktion Generationengerechtigkeit' macht das gerade", kritisiert die Präsidentin des Pensionistenverbands Österreichs, Birgit Gerstorfer.
Es stimme einfach nicht, dass das Pensionssystem, wie ständig von den neoliberalen Kräften betont wird, an der Kippe steht. „Der aktuelle Jahresbericht der Pensionsversicherung zeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden: Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter ist im Vergleich zum Vorjahr sowohl bei Frauen (von 60,0 auf 60,2 Jahre) als auch bei Männern (von 62,1 auf 62,3 Jahre) gestiegen, die Zahl der Neuzugänge hat sich von 126.253 (2023) auf 108.760 verringert, die Zahlungen der Pflichtversicherten haben sich um 8 Prozent auf 38.741,9 Mio. Euro erhöht und auch die Schere zwischen der Höhe der Frauen- und der Männer-Pensionen hat sich leicht verringert", betont Gerstorfer.
Und laut Regierung würden alle bereits getroffenen Maßnahmen schon greifen, sodass aus derzeitiger Sicht der erst vor kurzem beschlossene Nachhaltigkeitsmechanismus gar nicht zum Tragen kommen wird. Und falls es sich am Ende des Tages doch nicht ausgehen sollte, sorgt genau dieser Nachhaltigkeitsmechanismus dafür, dass das Pensionssystem langfristig gesichert bleibt. "Deswegen hat ihn ja die Regierung auch beschlossen", erklärt die Verbandspräsidentin.
Keine Pensionsexplosion
Die oft medial behauptete Pensionskosten-„Explosion“ ist übrigens laut Analyse des Österreichischen Seniorenrats nicht haltbar. Die wiederholten Behauptungen, wonach die staatlichen Zuschüsse für Pensionen 2025 bei 32,8 Milliarden Euro liegen, sind irreführend und vor allem falsch: Tatsächlich entfallen 20 bis 25 Prozent davon auf nicht-pensionsbezogene Leistungen. Viele weitere Sozialleistungen und Leistungen zur Armutsvermeidung – darunter Ersatzzeiten während der Kinderbetreuung, Krankengeld, Rehabilitationsgeld, Ausgleichszulagen und Unterstützungen für Selbstständige u.a. – werden fälschlicherweise in die Pensionskosten eingerechnet, obwohl sie mit den eigentlichen Pensionen nichts zu tun haben.
Der Pensionistenverband fordert daher einmal mehr eine sachliche Darstellung der Zahlen: Die Pensionen selbst belasten den Staat weit weniger, als von neoliberalen Kräften und Teilen der Öffentlichkeit behauptet wird. "Es ist höchste Zeit, Sonderausgaben und Sozialleistungen transparent anderen Budgetbereichen zuzuordnen, damit die öffentliche Debatte versachlicht und einer unnötigen Verunsicherung von Jung und Alt entgegengewirkt wird", so Gerstorfer. (Schluss)
Rückfragen & Kontakt
Unabhängiger Pensionistenverband Österreichs
Generalsekretär Christian Rösner, MSc
E-Mail: christian.roesner@pvoe.at
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