- 19.09.2025, 09:35:32
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Kinder warten – Harmonisierung der Standards in der Jugendhilfe weiter ausständig!
Regierung hat „Goldstandards“ versprochen – umgesetzt wird noch nichts. DÖJ fordert einheitliche Qualitätsstandards in der Kinder- und Jugendhilfe
Der Dachverband Österreichischer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen (DÖJ) erinnert die Bundesregierung an ihre Zusage, österreichweit einheitliche Qualitätsstandards in der Kinder- und Jugendhilfe (KJH) einzuführen. „Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf die bestmögliche Unterstützung – unabhängig vom Bundesland, in dem sie leben. Kinderrechte dürfen nicht vom Wohnort abhängen“, betont DÖJ-Geschäftsführer Löffler.
Auch der jüngste Rechnungshof-Bericht kritisiert die massiven Unterschiede zwischen den Ländern und fordert österreichweit gültige Regelungen. (Bericht: Rechnungshof, 2025)
Große Unterschiede zwischen den Bundesländern
Die neue Statistik 2024 zur KJH zeigt: Kinder und Jugendliche werden je nach Bundesland völlig unterschiedlich unterstützt.
In Kärnten wurden fast 3 Mal so viele Kinder ambulant durch die KJH unterstützt (4.4%) als in OÖ (1.7%).
In Wien wurden doppelt so viele Kinder (1.2%) durch die KJH fremduntergebracht als in OÖ (0.6%).
Pflegefamilien werden in Vorarlberg fast doppelt so oft für Fremdunterbringung herangezogen wie im Burgenland.
Mit 18 Jahren werden junge Menschen aus der KJH in Kärnten intensiv begleitet, in mehreren anderen Bundesländern jedoch weitgehend allein gelassen.
Jugendhilfe unter Druck
Die KJH ist schon länger stark belastet. Präventive Angebote wurden und werden immer mehr gekürzt. Hilfen setzen zu spät ein. KJH agiert nicht mehr nachhaltig. Der DÖJ warnt daher: „Wer in der Jugendhilfe spart, zahlt bald doppelt!“ Auch die im Regierungsprogramm angekündigte Prüfung einer zusätzlichen Bundesfinanzierung für die KJH sei bisher nicht erfolgt.
„Papier schützt keine Kinder – Taten sind gefragt.“
„Die Harmonisierung der KJH ist dringend notwendig. Doch solange sie nur auf dem Papier steht, profitieren Kinder und Jugendliche nicht davon. Wer es ernst meint mit den Rechten von Kindern, muss jetzt handeln – im Dialog mit Fachkräften und ihrem Dachverband“, fordert DÖJ-Obmann Herowitsch-Trinkl.
Der DÖJ bekräftigt seine Bereitschaft, Expertise und Erfahrung aktiv einzubringen. Nächste Woche ist wieder ein Gespräch zur KJH im Bundeskanzleramt vorgesehen. Entscheidend sei jedoch, dass die Politik den Startschuss gibt: „Kinderrechte sind kein Zukunftsprojekt – sie müssen heute umgesetzt werden.“
Rückfragen & Kontakt
DÖJ
Dr. Hubert Löffler
Telefon: 0664 3586135
E-Mail: loeffler.hubert@outlook.com
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