- 19.09.2025, 05:30:34
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Auf Kinder und Jugendliche nicht vergessen!
Ein Plädoyer gegen Kürzungen in der Jugendarbeit
„Anlässlich des morgigen Welttag des Kindes mögen wir uns die Bedeutung der Kinderrechte ins Gedächtnis rufen und uns daran erinnern, dass diese kein Almosen der Erwachsenen sind, sondern verbrieftes Recht auf ein gutes, gesundes und sicheres Aufwachsen junger Menschen“, so Florian Arlt, Vertreter der Steiermark im bundesweiten Netzwerk Offene Jugendarbeit.
Junge Menschen haben ein Recht auf Jung-Sein, Unbeschwertheit und Spaß. Sie brauchen dabei erwachsene Unterstützungs- und Vertrauenspersonen, auf die sie sich verlassen können. Nicht alle Kinder und Jugendlichen finden diese Erwachsenen in ihrer Familie.
Das Recht auf Jugendarbeit
Offene Jugendarbeit stellt niederschwellige, konsumfreie Räume zur Verfügung, pädagogisch begleitet und mit einem hohen Maß an Beteiligungsmöglichkeiten. Die Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit sind in den Räumen junger Menschen zugegen: in den Jugendzentren, Jugendtreffs, im öffentlichen Raum, in Parks, in Einkaufszentren und nicht zuletzt in den digitalen Räumen.
Offene Jugendarbeit bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, außerhalb von Schule und Familie wichtige Lernerfahrungen zu sammeln und Gemeinschaft, Zugehörigkeit und Beteiligt-Sein erleben zu können. Kinder und Jugendliche in Entscheidungen einzubinden, von denen sie mittelbar oder unmittelbar betroffen sind, stärkt deren Persönlichkeit und Entwicklung. Sie erleben durch ihr Mitwirken Veränderungen und machen die Erfahrung von Selbstwirksamkeit, ihr Engagement und ihre Eigenverantwortung werden gefördert, und sie erwerben wesentliche demokratische Kompetenzen.
Durch den besonders niederschwelligen Ansatz werden auch Kinder und Jugendliche erreicht, die bildungs- und sozioökonomisch benachteiligt sind. Damit leistet Offene Jugendarbeit einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration und Teilhabe.
Jugendarbeit in der Gemeinde
Offene Jugendarbeit ist nicht nur in Städten präsent, sondern auch und gerade im ländlichen Raum, in kleinen infrastrukturell benachteiligten Gemeinden.
Martina Steiner, Tirol-Vertreterin im bundesweiten Netzwerk Offene Jugendarbeit ist seit Jahrzehnten in der kommunalen Jugendarbeit tätig. Sie hält fest: „Gerade im ländlichen Bereich hat sich die Offene Jugendarbeit hin zu einer Anlaufstelle für Jugendthemen entwickelt. Die Fachkräfte wissen um die Bedürfnisse der Jugendlichen, können sie gezielt erheben und für die Gemeinde maßgeschneiderte Angebote setzen.“
Diese Flexibilität und Bedarfsorientierung führten in den letzten 10 Jahren zu einem Ausbau von Angeboten der Offenen Jugendarbeit gerade in ländlichen Regionen. Immer mehr Gemeinden erkannten, dass kommunale Offene Jugendarbeit eine große Unterstützung für das Zusammenleben und die Zufriedenheit junger Menschen in der Gemeinde ist. Der Jugendtreff bzw. die Angebote der Mobilen Jugendarbeit unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, sich mit der Gemeinde zu identifizieren und verhindern eine potentielle Abwanderung der Jugendlichen aus dem ländlichen Bereich.
Jedoch lässt sich derzeit ein eindeutiger Sparkurs im Bereich Kinder- und Jugendarbeit bemerken. Die angespannte Budgetsituation führt aktuell dazu, dass sich Länder und Gemeinden dazu entscheiden, Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit zu kürzen oder gar zu sperren. Damit werden genau jene Strukturen geschwächt, die jungen Menschen Begegnungs- und Gestaltungsräume, Begleitung, Halt, Perspektive und Schutz bieten.
bOJA, das bundesweite Netzwerk Offene Jugendarbeit vertritt aktuell 715 Jugendzentren und Einrichtungen der Mobilen Jugendarbeit/Jugend-Streetwork. Die Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit in Österreich beschäftigen über 2.300 Fachkräfte. Mit ihren laufenden Angeboten erreichen diese im Schnitt jährlich 15% der jungen Menschen zwischen 10 und 26 Jahren.
Rückfragen & Kontakt
bOJA - bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit
Felix Meier von Rouden
Telefon: 0043/6604560806
E-Mail: boja@boja.at
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