• 18.09.2025, 09:09:33
  • /
  • OTS0030

Zierfuß zu Emmerling: Ehrlich sein! Nur rund 300 Sprachförderkräfte arbeiten Vollzeit im Kindergarten

Ziel von 500 Sprachförderkräften in letzter Legislaturperiode klar verfehlt – Hälfte der Schulanfänger kann trotz zwei Jahren in Wiener Kindergärten kein Deutsch

Wien (OTS) - 

„Auch wenn Bildungsstadträtin Emmerling weiterhin Äpfel mit Birnen vergleicht: Tatsache ist, dass in Wiens Kindergärten im Kindergartenjahr 2024/25 für 16.824 Kinder mit festgestelltem Sprachförderbedarf nur rund 300 vollzeitbeschäftigte Sprachförderkräfte eingesetzt waren. So steht es jedenfalls in ihrer letzten diesbezüglichen Anfragebeantwortung vom März 2025. Selbst wenn man die Köpfe zählt, hat man das Ziel von 500 Sprachförderkräften aus der letzten Legislaturperiode klar verfehlt“, so der der Bildungssprecher der Wiener Volkspartei, Klubobmann Harald Zierfuß. „Die von Bürgermeister Ludwig noch im Wien-Wahlkampf versprochenen 1.000 Sprachförderkräfte für die aktuelle Legislaturperiode haben es gar nicht mehr ins Regierungsprogramm von SPÖ und Neos geschafft. Die Halbwertszeit von Bürgermeister-Versprechen ist damit nur kurz. Es bleibt zu hoffen, dass er sich wenigstens bei der Kindergartenpflicht für 3-Jährige beim Koalitionspartner durchsetzt“, so Zierfuß.

„Klar ist jedenfalls: In einer Stadt, in der bereits die Hälfte der Schulanfänger nicht ausreichend Deutsch kann, obwohl zwei Drittel dieser Kinder hier geboren sind und durchschnittlich zwei Jahre einen Wiener Kindergarten besucht haben, herrscht Gefahr in Verzug. Wir können nicht länger dabei zuschauen, wie Generationen von Kindern mit nicht-deutscher Erstsprache in Wiens Kindergärten zu außerordentlichen Schülern herangezogen werden“, so Zierfuß. Die Wiener Volkspartei fordert deshalb bereits seit Mai 2023 eine Kindergartenpflicht für 3-jährige Kinder mit Deutschförderbedarf. „Diese muss jedoch mit einer massiven Intensivierung der Qualität der Deutschförderung in Wiens Kindergärten einhergehen. Es genügt nicht, die Kinder einfach länger in den Kindergarten zu schicken“, so Zierfuß, der hier auch auf eine Anfragebeantwortung des ehemaligen Wiener Bildungsstadtrates Wiederkehr verweist, wonach im Kindergartenjahr 2023/24 44 Prozent der Kinder mit festgestelltem Sprachförderbedarf überhaupt keine professionelle Förderung durch Sprachförderkräfte erhalten haben.

Neben einer verpflichtenden Sprachstandserhebung für alle 3-Jährigen inklusive der Kindergartenpflicht für jene mit Deutschförderbedarf sowie einer verpflichtenden Erhöhung der Besuchspflicht von 20 auf 30 Stunden pro Woche braucht es vor allem auch die Einführung eines Stufenplans zur Erhöhung des Fachkraft-Kind-Schlüssels sowie ein C1-Sprachniveau beim gesamten Kindergartenpersonal. „Seit Einführung des Gratis-Kindergartens in Wien wurde lediglich Quantität vor Qualität gefördert, und die notwendige Qualität der Betreuungsleistung und Deutschförderung von der Stadt Wien nur oberflächlich oder gar nicht kontrolliert. Deshalb führt auch kein Weg daran vorbei, in Wien die Kindergartenförderung an die Qualität der Deutschförderung in den Kindergärten zu koppeln. Nachdem die elementare Bildung in Gesetzgebung und Vollziehung Landessache ist, braucht Wien hier auch nicht auf Wiederkehr zu warten. Das ist man den Kindern und ihrer Zukunft in unserer Stadt schuldig“, so Zierfuß abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Presse & Kommunikation
Telefon: 01/515 43 230
E-Mail: presse@wien.oevp.at
Website: https://wien.oevp.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | VPR

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel