• 18.09.2025, 07:55:02
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Starker Start ins Leben: RSV-Impfung in der Schwangerschaft

Schutz von Anfang an

Wien (OTS) - 

Zu einer umfassenden Geburtsvorbereitung gehört heute auch, dafür zu sorgen, dass der Säugling bereits zum Zeitpunkt der Geburt vor schweren Infektionen geschützt ist. Eine wichtige Möglichkeit dafür sind bestimmte Impfungen, die man während der Schwangerschaft verabreicht. Dadurch erhält das Baby den sogenannten „Nestschutz“. Bisher bekannt war diese Möglichkeit bei den Immunisierungen gegen Influenza, COVID-19 oder Keuchhusten. Seit Kurzem gibt es diese Schutzvariante auch bei RSV*, einer Atemwegserkrankung, die bei Säuglingen besonders schwer ausfallen kann und jedes Jahr zu Hunderten stationären Aufnahmen von Babys und Kleinkindern führt. Empfohlen wird diese Form des Schutzes allen Schwangeren, deren Geburtstermin zwischen Oktober und März liegt.

RSV kommt meist im Spätherbst

Die RSV-Saison startet gewöhnlich im November und hält bis April an. [1] In den letzten beiden Jahren fand der Beginn jeweils um die 48. Kalenderwoche, also in der letzten Novemberwoche, statt. [2]

Übertragen wird das Virus vor allem über Tröpfchen – also durch Husten, Niesen oder Sprechen. Zusätzlich kann es indirekt weitergegeben werden, wenn Hände, Gegenstände oder Oberflächen mit dem Erreger verunreinigt sind. [1]

Vermeiden lässt sich eine RSV-Infektion kaum. Beinahe jedes Kind erkrankt in den ersten beiden Lebensjahren. Dies schützt jedoch nicht vor einer erneuten Infektion, die in jedem Alter vorkommen kann. [1]

Viele Krankenhausaufenthalte bei Säuglingen

Bald beginnt also wieder die Zeit, in der zahlreiche Säuglinge und Kleinkinder, aber auch viele ältere Menschen an RSV erkranken. In der vergangenen Saison mussten über 1.300 Kinder unter vier Jahren stationär behandelt werden, 44 davon auf der Intensivstation. [3] Eine Infektion mit RSV ist bei Kindern sogar der häufigste Grund für eine Krankenhauseinweisung im Winter. RSV kann für die Kleinsten lebensgefährlich sein: 1,2 % der im Krankenhaus behandelten Frühgeborenen können laut einer Studie daran versterben. Für Kinder mit angeborenen Herz- oder Lungenproblemen ist das Risiko noch größer – und selbst zuvor gesunde Säuglinge können im Ausnahmefall ihr Leben verlieren. [4]

Kleine Atemwege, große Probleme

Warum RSV für Neugeborene so gefährlich sein kann, wird deutlich, wenn man sich die Anatomie und den Ablauf der Erkrankung bei kleinen Kindern ansieht. Bei Babys können sich die RS-Viren schnell von den oberen auf die unteren Atemwege ausbreiten. Da die unteren Atemwege in diesem Alter noch sehr eng sind, entsteht leicht eine Entzündung der kleinen Bronchien (Bronchiolitis), die mit keuchhustenähnlichen Symptomen einhergeht und zu Atemnot führen kann. [5]

Die Impfung der Mutter schützt das Neugeborene

Laut Österreichischem Impfplan kann man Neugeborene nach der Geburt mit einer sogenannten passiven Immunisierung schützen. Dabei werden dem Baby „fertige“ Antikörper verabreicht, die es während der ersten RSV-Saison schützen. [4] Seit zwei Jahren gibt es außerdem die Möglichkeit, schwere RSV-Infektionen in vielen Fällen durch eine Impfung der werdenden Mutter zu verhindern. „Im Gegensatz zu früher ist das Impfen von Schwangeren heute nicht mehr tabu, sondern wird für einige Indikationen sogar aktiv empfohlen“, erläutert Priv.-Doz. DDr. Philipp Fößleitner, BSc von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde an der Medizinischen Universität Wien. „Man kann so für einige Monate nach der Geburt einen sogenannten „Nestschutz“ für das Neugeborene, das noch ein unreifes Immunsystem hat, aufbauen. Damit kann man jene Zeit, in der Säuglinge ein ganz besonders hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben, gut überbrücken. Gerade bei RSV ist das extrem wichtig.

Die WHO und zahlreiche Fachgesellschaften raten auch international zur RSV-Impfung in der Schwangerschaft. [6,7] Wenn die werdende Mutter geimpft wird, bildet sie Antikörper gegen das Virus. In weiterer Folge werden diese Antikörper über die Plazenta auf das Ungeborene übertragen. Im Österreichischen Impfplan wird eine einmalige Impfung gegen RSV empfohlen, wenn der Geburtstermin zwischen Oktober und März liegt. Der beste Zeitpunkt ist 4-8 Wochen vor dem Geburtstermin, üblicherweise also in der 32.-36. Schwangerschaftswoche. [4] „Diese Impfung kann im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen direkt durchgeführt werden“, ergänzt Fößleitner.

Weitere Informationen gibt es unter www.baby-rsv-schutz.at


Impfempfehlungen sind im Österreichischen Impfplan nachzulesen, Impfberatung bieten Ärzt:innen und Apotheker:innen im österreichischen Gesundheitswesen.

*Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus


[1] https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/rsv, zuletzt abgerufen am 3. September 2025.

[2] https://www.wien.gv.at/gesundheit/einrichtungen/abwassermonitoring/, zuletzt abgerufen am 3. September 2025.

[3] https://www.sari-dashboard.at/, zuletzt abgerufen am 3. September 2025.

[4] Impfplan Österreich 2024/2025, Version 1.1 vom 18.12.2024.

[5] https://www.gesundheit.gv.at/news/aktuelles/aktuell-2022/rs-virus-infektionen.html, zuletzt abgerufen am 3. September 2025.

[6] https://www.who.int/news/item/19-03-2025-who-prequalifies-first-maternal-respiratory-syncytial-virus-vaccine, zuletzt abgerufen am 09. September 2025.

[7] https://www.cdc.gov/rsv/hcp/vaccine-clinical-guidance/pregnant-people.html, zuletzt abgerufen am 09. September 2025.

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