• 17.09.2025, 11:12:32
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ORF-„matinee“: Heinz Mareceks „Orte der Kindheit“, „Buchteln, Ziegeln, Polka – Das böhmische Wien“

Außerdem: „Die Kulturwoche“ – am 21. September ab 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Wien (OTS) - 

Anlässlich des 80. Geburtstags von Heinz Marecek (am 17. September) begleitet die „matinee“ am Sonntag, dem 21. September 2025, um 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON den Publikumsliebling in einer 2020 entstandenen Ausgabe der Porträtreihe „Orte der Kindheit“ zurück zu seinen Wurzeln. Danach erinnert die Dokumentation „Buchteln, Ziegeln, Polka – Das böhmische Wien“ (9.35 Uhr) an die böhmische Vergangenheit der österreichischen Hauptstadt und das Erbe der tschechischen Einwanderer, das bis heute spürbar ist. Den von Clarissa Stadler präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.40 Uhr) mit Berichten und Tipps zum aktuellen kulturellen Geschehen.

„Orte der Kindheit – Heinz Marecek“ (9.05 Uhr)

In der Reihe „Orte der Kindheit“ begleitet Peter Schneeberger Künstlerinnen und Künstler an deren Heimatorte. In einer 2020 von Ute Gebhardt gestalteten Ausgabe ist er mit Schauspieler, Regisseur und Kabarettist Heinz Marecek anlässlich dessen 75. Geburtstags unterwegs. Aufgewachsen im Wien der Nachkriegszeit beschreibt der Jubilar in seinen Erinnerungen kaum Düsteres. Als kleiner Bub stürzte sich Marecek lebenshungrig auf alles, was die Welt zu bieten hatte: der Turnverein im Keller des Wohnhauses der Familie im siebenten Wiener Gemeindebezirk war quasi sein zweites Zuhause, das obendrein den Luxus einer Dusche bot. Bis zu seinem 14. Lebensjahr trainierte er dort fast täglich. Die Wochenenden waren geprägt von Ausflügen ins Überschwemmungsgebiet, an die Alte Donau oder in den Wienerwald. Den Sommer verbrachte er bei seiner Großmutter im Mühlviertler Putzleinsdorf, wo er auch am Bauernhof mitanpacken durfte. Der Wunsch Schauspieler zu werden, manifestierte sich schon im Alter von sieben Jahren, als er bei einer Schulaufführung den Spielansager gab und merkte, dass er Leute zum Lachen bringen konnte. Fortan trainierte er sein schauspielerisches Talent auch bei seinen Streifzügen durch die Stadt, mimte in Geschäften den ausländischen Touristen und freute sich, wenn ihm die Leute seine „Rolle“ abnahmen. Von Anfang an steckte er voller Spielfreude und diese dürfte ihm bis heute geblieben sein. Eine weitere Leidenschaft, die Marecek bis heute pflegt und die von seinem Vater geweckt wurde, ist die Liebe zu Büchern und zur Literatur. Als Teenager verbrachte er unzählige Stunden in alten Buchhandlungen und unterhielt eine inspirierende Freundschaft mit dem Buchhändler seines Vertrauens. Mit Peter Schneeberger spricht der Publikumsliebling über seine frühesten Erinnerungen, die Geschmäcker seiner Kindheit in der Besatzungszeit – von Corned Beef und Lebertran bis zu Zitronen-Drops und Eis –, seine Sport-Begeisterung und die Faszination des Theaters.

„Buchteln, Ziegeln, Polka – Das böhmische Wien“ (9.35 Uhr)

Um 1900 hatte Wien einen hohen tschechischen Bevölkerungsanteil. Neben den Arbeitern in den Ziegelwerken im Süden der Stadt waren viele Frauen in den Stadtpalais als Ammen, Dienstmädchen oder als Köchinnen im Einsatz. So fanden zahlreiche böhmische Rezepte Eingang in die Wiener Küche, wie Buchteln, Liwanzen, Knödel, süße Soßen zum Braten; ebenso das tschechische Bier als nahrhaftes Getränk. Damals wie heute trifft man einander, vor allem wenn es „wienerisch“ sein soll, in der „Aida“. Nur wenige wissen, dass mit dieser Wiener Traditionskonditorei eine tschechische Geschichte verbunden ist. Ein paar der alten böhmischen Rezepte gibt es dort noch.
Selbst beim Wiener Würstelstand wird noch heute ein böhmischer Klassiker angeboten: die Klobasse, eine würzige Wurstspezialität. Die Rezeptur zum berühmten „Prager Schinken“ pflegt eine Wiener Fleischerei bereits in der fünften Generation. Wer Schweinshaxen gegrillt bevorzugt, wird in Wien beim bekannten Herrn Kolarik fündig. Er hat sich mit saftig knusprigen Stelzen, serviert mit tschechischem Bier, einen Namen gemacht. Die tschechische Diaspora in der Donaumetropole hat eine lange Geschichte, auch nach dem Zuzug um 1900. Das wechselvolle 20. Jahrhundert hat Wien oft zur Zufluchtsstätte werden lassen. Zahlreiche tschechische Kulturvereine, Musikensembles sowie eine tschechische Schule sind hier bis heute etabliert – deren Kultur ist bis heute Teil der Wiener Identität, wie der Film von Anita Lackenberger zeigt.

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