• 17.09.2025, 11:00:36
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Belvedere 21: Ashley Hans Scheirl. In & Out of Painting*

Radikal, fluid, vielschichtig: Von 19. September 2025 bis 1. Februar 2026 widmet das Belvedere 21 Ashley Hans Scheirl erstmals eine umfassende museale Personale.

Wien (OTS) - 

Ashley Hans Scheirl (* 1956, Salzburg) überschreitet seit Jahrzehnten so konsequent wie radikal die Grenzen von Kunst, Körper und Gesellschaft. Als prägende Stimme einer queer-feministischen Avantgarde und trans*identen Kunst verhandelt Scheirl mit großer formaler Freiheit, feinem Humor und kritischem Blick zentrale Fragen zu Medien, Genres und Gender. Dabei greifen unterschiedlichste Kunstgattungen ineinander und bilden ein Werk, das Identität als verhandelbares, prozesshaftes Beziehungsgefüge feiert. Zugleich ist sich Scheirl der eigenen Verstrickung in ein inzwischen surreal anmutendes neoliberales Wirtschaftssystem bewusst.

Die Personale im Obergeschoss des Belvedere 21 bietet erstmals einen umfassenden Überblick über das transdisziplinäre Werk von Ashley Hans Scheirl. Der Gender-Asterisk im Ausstellungstitel steht für Vielfalt und Inklusion und verweist auf die performative und grenzüberschreitende Dimension der Malerei.

Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere: Ashley Hans Scheirl steht für eine Kunst, die Konventionen sprengt und Identität als etwas Vielschichtiges, Bewegliches denkt. Scheirls Werk ist nicht nur formalästhetisch bemerkenswert, sondern gewinnt angesichts weltweiter queerfeindlicher Tendenzen auch an politischer Dringlichkeit. In & Out of Painting* ist ein Plädoyer für die Freiheit der Kunst – und für ein Denken jenseits binärer Ordnungen.

In der Ausstellung In & Out of Painting* hinterfragt Ashley Hans Scheirl klassische Ordnungssysteme ebenso wie museale Präsentationskonventionen und verweigert sich konsequent einer linearen Erzählweise. Stattdessen entsteht ein Raum der Überlagerung, der Verschiebung und der Transformation, in dem unterschiedlichste Themen miteinander verknüpft werden. Scheirls künstlerisches Schaffen verweigert sich normativen Kategorisierungen und feiert gerade das Uneindeutige, das Fluide, das sich ständig (Ver-)Wandelnde, so Sergey Harutoonian, Kurator der Ausstellung.

ZUR AUSSTELLUNG

In & Out of Painting* ist keine klassische Retrospektive, sondern eine Übersichtsschau, die Scheirls künstlerische Schaffen von den späten 1970er-Jahren bis heute abbildet. Als immersive, bühnenhafte Inszenierung entfaltet die Schau ein eigensinniges Universum zwischen Malerei, Film, Installation, Sound und Performance – ein Ort der Ästhetik, des Begehrens und der politischen Imagination.

Im Zentrum steht dabei die Malerei, die Scheirl in intensiver Auseinandersetzung mit Kunstgeschichte, Popkultur und feministischer Theorie dekonstruiert und neu auflädt. Abstrakter Expressionismus trifft auf Fotorealismus, dunkle Romantik auf Pop-Art, Bad Painting auf Surrealismus. Weitere wichtige Referenzen sind der Splatterfilm, der Wiener Aktionismus, VALIE EXPORT, Donna Haraway, Maria Lassnig oder die literarische Pornografie Georges Batailles.

Mehr als 120 Arbeiten aus fünf Jahrzehnten – darunter zahlreiche Gemälde, Videos, Skulpturen und dokumentarisches Material – werden in einem dichten Parcours präsentiert, der mit Farben, Medien und architektonischen Setzungen spielt. Malereien erscheinen auf Staffeleien, Stellwänden oder als überdimensionale Blow-ups, Körperobjekte tropfen und ragen in den Raum. Besucher*innen sind eingeladen, selbst aktiv zu werden – durch das Begehen, Interagieren, Infragestellen.

Wiederkehrende Motive wie Körperflüssigkeiten, Cyborgs, Mutant*innen, Exkremente und kapitalistische Zeichen wie Gold und Diamanten durchziehen Scheirls Werk – immer mit subversivem Witz, sexuell konnotierter Direktheit und analytischer Schärfe. Szenen aus zwei Spielfilmen, Super-8-Kurzfilme, Tagebuchnotizen und Soundinstallationen erweitern die Malerei in narrative, rhythmische und poetische Dimensionen.

Statt einer linearen Chronologie entsteht ein überzeitlicher Bildraum, in dem Grenzen zwischen Werk und Raum, Subjekt und Objekt, Schönem und Abjektem, Politischem und Persönlichem fortwährend verschoben werden. Scheirl betrachtet die Malerei als fluide Plattform, die andere Medien integriert, verschlingt und neu auflädt. Sie schafft damit einen sinnlichen, subversiven Ausstellungsraum, in dem Geschlecht, Begehren, Kunst und Gesellschaft neu verhandelt werden.

Weitere Informationen und Pressebilder zur Ausstellung finden Sie HIER.

Rückfragen & Kontakt

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Irene Jäger
Telefon: 0664800141185
E-Mail: presse@belvedere.at

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