- 17.09.2025, 09:12:03
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Zum Weltalzheimertag: Volkshilfe, Demenz Selbsthilfe Austria und IG Pflegender Angehöriger fordern mehr leistbare Unterstützungsangebote
Menschen in ganz Österreich brauchen wohnortnahe, leistbare und einheitliche Angebote
Zum Weltalzheimertag fordern Demenz Selbsthilfe Austria, IG Pflegender Angehöriger und Volkshilfe gemeinsam einheitliche Unterstützungs- und Entlastungsangebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.
Pflegende Angehörige in ganz Österreich brauchen spürbare Entlastung
Aus der Forschung der Volkshilfe zum Thema wissen wir: Neun von zehn der befragten Angehörigen von Menschen mit Demenz fühlen sich durch die Pflege stark belastet (Befragung Volkshilfe 2024). Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der Interessengemeinschaft Pflegender Angehöriger, ergänzt dazu: „Pflegende Angehörige werden bei einer Demenzerkrankung besonders gefordert, da ihre pflegebedürftigen Angehörigen öfter ihre Bezugsperson allen anderen Unterstützungskräften vorziehen. Abhängig von der Form der Demenzerkrankung brauchen sie als pflegende Angehörige und Zugehörige Zugang zum Wissen um die Entwicklung der Erkrankung. Gemeinsam mit allen anderen Unterstützer*innen wie der Volkshilfe und allen anderen wollen wir pflegende Angehörige dort abholen, wo sie dringend Hilfe brauchen. Deshalb ist der persönliche Kontakt eine ganz wichtige Voraussetzung, um ihnen die Unterstützung anbieten zu können, die ihrer Situation entspricht. Oft sind die persönlichen Gespräche der erste Schritt, um innerhalb des ,helfenden Netzes‘, das wir gemeinsam anbieten, die passende Unterstützung zu finden.“
Asita Sepandj, Leiterin des Gerontopsychiatrischen Zentrums des Psychosozialen Dienstes Wien, betont in diesem Zusammenhang: „Pflegende Angehörige tragen die Hauptlast in der Betreuung von Menschen mit Demenz, die besonders aufwändig, zeitintensiv und für viele auch eine hohe psychische Belastung ist. Gerade bei Demenzerkrankungen ist die Hemmschwelle sich Unterstützung und Hilfe zu holen noch immer sehr hoch. Daher sind niederschwellige und leistbare Angebote für Betroffene und pflegende Angehörige unverzichtbar.“
Menschen mit Demenz dürfen wir nicht alleine lassen
Menschen mit Demenz fehlt oft leistbare, wohnortnahe Unterstützung. Dass es in Österreich je nach Bundesland Unterschiede gibt, ist untragbar: „Wer an Demenz erkrankt, hat Anspruch auf gleiche Hilfe – egal, ob in Wien, Tirol oder dem Burgenland. Doch die Realität sieht anders aus: Unterstützung hängt vom Bundesland ab. Das ist untragbar!”
, betont Volkshilfe Pflegebrereichsleiterin Teresa Millner-Kurzbauer.
„Es kann nicht sein, dass pflegebedürftige Menschen und ihre Familien im Förderdschungel verloren gehen, während im Nachbarbundesland bessere und günstigere Angebote existieren. Diese Ungleichheit macht Angehörige wütend und verzweifelt. Das Pflegesystem muss dringend reformiert werden – für mehr Gerechtigkeit und gleiche Chancen“
, ergänzt Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.
Die Volkshilfe fordert die Weiterentwicklung der Betreuung für Menschen mit demenziellen Erkrankungen und treffsicherere, niederschwellige Unterstützung für pflegende Angehörigen in Form von Beratung, Coaching in Pflegekompetenz, finanzieller Entlastung und psychologischer Betreuung. „Neue, innovative und gezielte Unterstützungsmöglichkeiten sind dringend erforderlich“, so Ewald Sacher, Präsident der Volkshilfe Österreich abschließend.
Neue Podcast-Staffel zu Demenz
Informationen zu Demenz und bestehenden Unterstützungsangeboten bietet der Podcast “TROTZ DEMENZ”. Nachzuhören auf www.demenz-hilfe.at/podcast
Der Podcast wird von der Volkshilfe produziert und vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gefördert.
Rückfragen & Kontakt
Volkshilfe Österreich
Ulrike Schöflinger
Telefon: 0676 83 402 247
E-Mail: ulrike.schoeflinger@volkshilfe.at
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