• 16.09.2025, 12:17:04
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Hattmannsdorfer legt Fahrplan für Wasserstoff-Zukunft vor: Österreich positioniert sich als europäische Drehscheibe für grünen Wasserstoff

Neue Importstrategie, Investitionen in Elektrolyse und Südkorridor sichern rechtzeitig Versorgung, schaffen Jobs und stärken die Wettbewerbsfähigkeit

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer und Vorsitzender
HyPA-Beirat Wolfgang Anzengruber
Wien (OTS) - 

Österreich startet eine umfassende Wasserstoff-Offensive, um rechtzeitig Versorgungssicherheit zu garantieren, Arbeitsplätze zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu stärken. Kern der Offensive ist der Aufbau einer Wasserstoff-Importstrategie, neue Förderungen für Elektrolyseanlagen sowie die Entwicklung von Speicher- und Leitungsinfrastruktur. Damit setzt die Bundesregierung die nächsten Schritte für eine krisensichere, klimafitte Energiezukunft.

„Wasserstoff ist nicht nur ein Energieträger, er ist ein wirtschaftspolitisches Zukunftsprojekt. Mit unserer Importstrategie sichern wir rechtzeitig Versorgung und Wettbewerbsfähigkeit, schaffen die Basis für neue Jobs und erschließen neue Märkte. Gleichzeitig bereiten wir jetzt die Grundlagen für Speicher und Infrastruktur von morgen vor – für eine starke industrielle Basis und eine sichere Energieversorgung in Österreich,“ betont Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer.

Industrie stärken, Arbeitsplätze sichern

Österreichs Industrie – insbesondere die energieintensive Grundstoffindustrie – steht vor der Herausforderung, ihre Produktionsprozesse zu dekarbonisieren. Dafür setzt die Bundesregierung auf eine Kombination aus heimischer Produktion und gesicherten Importen von Wasserstoff. Konkret bedeutet das:
· Aufbau von Elektrolyse-Kapazitäten,
· eine neue Importstrategie zur langfristigen Versorgungssicherung,
· Entwicklung einer Regulierung und Finanzierung für Leitungen und Speicher, die schon heute die Infrastruktur von morgen darstellen.
· Entwicklung eines Südkorridors als ein zentrales Infrastrukturprojekt
Schon heute werden in Österreich rund 5.800 Arbeitsplätze direkt durch wasserstoffbezogene Tätigkeiten abgesichert. Laut einer WKO-Studie sind darüber hinaus bis zu 300.000 Beschäftigte indirekt in Unternehmen tätig, die mit Wasserstofftechnologien verbunden sind. Mit der Wasserstoff-Offensive rechnet die Bundesregierung damit, dass dieser Beschäftigungseffekt weiter zunimmt – durch neue Investitionen, den Ausbau von Infrastruktur und die wachsende Nachfrage nach Wasserstofftechnologien.

„Wir schaffen die Energieversorgung von morgen schon heute. Mit unserer Wasserstoff-Offensive fördern wir die Errichtung von Anlagen zur Umwandlung von erneuerbarem Strom in erneuerbaren Wasserstoff oder synthetisches Gas – damit Österreich unabhängig, wettbewerbsfähig und krisensicher bleibt,“ so Hattmannsdorfer. Wasserstoff hält also Wertschöpfung im Land, eröffnet neue Exportchancen und sichert unseren Industriestandort.

Nationale Wasserstoff- und Importstrategie

Aufbauend auf der 2022 beschlossenen Nationalen Wasserstoffstrategie erarbeitet die Bundesregierung nun eine ergänzende Importstrategie. Sie legt besonderes Augenmerk auf Versorgungssicherheit, Investitionsschutz und nationale Wertschöpfung. Damit wird die Lücke zwischen inländischer Produktion und künftigem Bedarf geschlossen.

Neue Verordnungen als Teil der Offensive

Die Bundesregierung flankiert die Strategie mit zwei Verordnungen, die noch heuer erlassen werden sollen:
· Investitionszuschüsse-Verordnung Wasserstoff: erstmals Investitionszuschüsse für Elektrolyseanlagen (20 Mio. Euro).
· Wasserstoffzertifizierungs-Verordnung (WstVO): Umsetzung der EU-Vorgaben, schafft Rechtssicherheit und Förderfähigkeit.
Beide Verordnungen gehen diese Woche in Begutachtung und sollen rasch in Kraft treten. Damit stellt die Bundesregierung erstmals Investitionszuschüsse für Elektrolyseanlagen zur Verfügung und sorgt gleichzeitig für ein einheitliches Zertifizierungssystem nach EU-Vorgaben. So wird gewährleistet, dass heimischer erneuerbarer Wasserstoff förderfähig, international handelbar und glaubwürdig zertifiziert ist – ein entscheidender Schritt für Investitionssicherheit, Akzeptanz und die Anrechnung auf europäische Klimaziele.

Südkorridor: Österreich als europäische Drehscheibe

Der Wasserstoff-Südkorridor ist ein Infrastrukturprojekt von höchster geostrategischer Bedeutung – und Österreich nimmt hier eine aktive Gestalterrolle ein. Die Pipeline-Verbindung von Nordafrika über Italien und Österreich nach Mitteleuropa gilt als eines der prioritären EU-Wasserstoffkorridore. Mit einer gemeinsamen Erklärung mit Deutschland, Italien, Algerien und Tunesien wurde der Grundstein gelegt, um bis 2035 grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab nach Österreich und Deutschland zu bringen.

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer hat dafür einen klaren Fahrplan vorgelegt:

· Am 22. Oktober wird Wien Gastgeber der HyPA-Jahreskonferenz, wo Politik, Wirtschaft und Forschung die nächsten Schritte diskutieren.
· Am 23. Oktober tagt – ebenfalls in Wien – die trilaterale Arbeitsgruppe Österreich–Deutschland–Italien mit hochrangigen Vertreter/-innen aus Ministerien, Netzbetreibern und Regulierungsbehörden. Im Mittelpunkt stehen die Finanzierung, der Aufbau und die Regulierung der Infrastruktur.
· Parallel dazu laufen enge Abstimmungen mit den Partnerländern Algerien und Tunesien, die künftig grünen Wasserstoff nach Europa liefern sollen.

Auch die EU stellt den Südkorridor ins Zentrum: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat ihn in ihrer jüngsten Rede zur Lage der Union als eines der wichtigsten Energie-Highways Europas hervorgehoben – ein klares Signal für den strategischen Wert dieses Projekts.

„Mit dem Wasserstoff-Südkorridor und klaren Rahmenbedingungen für Speicher zeigen wir, dass Österreich die Transformation nicht nur mitträgt, sondern aktiv gestaltet. Unsere Expertise in Netzbetrieb, Speicherung und Technologie macht uns zu einem unverzichtbaren Partner in Europa,“ so Wolfgang Anzengruber, Vorsitzender des HyPA-Beirats.

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