- 15.09.2025, 10:56:36
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Erste ÖMG-Sandbox: „Prompt & Purpose“ — Marketing-Skills im KI-Zeitalter im Fokus

Die Österreichische Marketing-Gesellschaft (ÖMG) setzte mit ihrer ersten Sandbox einen deutlichen Impuls für die Neupositionierung als Think Tank: Unter dem Titel „Prompt & Purpose – das neue Berufsbild & die nötigen Marketing-Skills im KI-Zeitalter“ trafen sich am 11. September ausgewählte Expert:innen zu einem intensiven Abend im Otto will Meer (Wien). Das Ziel: Eine gute, praxisnahe Debatte über das, was Marketing und Marketeers künftig leisten müssen.
Die handverlesene Runde umfasste Vertreter:innen aus Agentur-, Hochschul- und Unternehmenspraxis. Neben Alexander Oswald (Futura GmbH & Präsident ÖMG) und Viktoria Zischka (REWE & Präsidentin ÖMG) diskutierten Michaela Buttazzoni (BDO), Helmut Kammerzelt (FH St. Pölten), Patrik Partl (BROKKOLI), Martina Zöbl (FH Wien), Katrin Brandtner (Wiesbauer) und Andreas Schmölzer (Pilotfilm). Der Ablauf und das Format bestand aus Mini-Impulsen, offenen Tischdiskussion, Wrap-ups und war bewusst auf Diskussion und Reibung ausgelegt.
Die ersten Kernerkenntnisse zu „Prompt & Purpose“
Die Debatte machte deutlich: KI ist nicht (nur) Werkzeug — sie verändert Rollen, Verantwortlichkeiten und Wertschöpfungsketten im Marketing. Sie verändert aber auch Zeitabläufe. Kann man als Hochschule heute noch ein Curriculum für 5 Jahre im Voraus definieren? Was waren erste Erkenntnisse:
- Mindset schlägt Toolset. Nicht das Tool macht den Unterschied, sondern wie wir es einsetzen und welche Fragen wir stellen.
- Neue Kernkompetenzen. Strategisches Prompting, kritische Reflexion, ethisches Urteilsvermögen und Storytelling bleiben absolute Schlüsselqualifikationen.
- Schnittstelle statt Silos. Marketing agiert zunehmend als Bindeglied zwischen Technologie, Kreativität und gesellschaftlicher Verantwortung.
- Human Skills entscheiden. Kreativität, Empathie und Leadership sind die Faktoren, die KI nicht einfach „ersetzt“.
Eine Zahl, die für Gesprächsstoff sorgte: „79 Prozent der Unternehmen in Österreich lassen das Arbeiten mit KI noch nicht zu“ — ein Befund, der eher als Warnsignal denn als Komfortzone verstanden werden sollte.
Was sind künftig wertschöpfende Tätigkeiten?
Es braucht ein offenes, neues Mindset und es braucht Mut, dazu haben die Teilnehmenden Einigkeit. Junge Marketeers müssen wieder lernen, Menschen anzusprechen, echte Kommunikation ist ein Skill der Zukunft. Und: Lehrgänge müssen neu gedacht werden: Innovation gehört als eigenes Fach in die Ausbildung. Denn: Neben Hard Skills wie Datenkompetenz, KI-Tools & Customer Experience Design werden Soft Skills wie Kreativität, Empathie und Leadership entscheidend bleiben. „Ich vergleiche Marken im KI-Zeitalter gerne mit einem Lagerfeuer: KI ist das Turbo-Feuerzeug — schnell, effizient, voller Funken. Aber ohne Holz — also Purpose — bleibt es nur heiße Luft. Purpose ist nicht die Kür, sondern das Brennmaterial.“ meint Patrik Partl, BROKKOLI. Michaela Buttazzoni, BDO fasst es so zusammen „Der Mensch, der Marketer, bleibt Pilot, die KI ist der Co-Pilot. Entscheidend sind nicht nur technische, sondern vor allem menschliche Fähigkeiten.“
Marketing Utopias 2030ff.
Die Erkenntnisse dieser und zwei weiterer Sandboxes fließen in die Publikation ÖMG „Marketing Utopia 2030“ ein und werden Grundlage weiterer Formate und Empfehlungen der ÖMG sein. Konkret identifizierte Handlungsfelder: Curricula neu denken: Innovation als eigenständiges Pflichtfach in Aus- und Weiterbildung. Unternehmen in ihrer Change-Readiness fördern und Raum für kritisches, kreatives Denken schaffen. Und auf Seiten der Agenturen & CMOs: Experimentierfelder schaffen, in denen KI verantwortet und erprobt wird.
Ausblick: Weitere ÖMG Sandboxes in 2025
Aufbauend auf dem Auftakt folgen zwei kuratierte Abende (jeweils „by invitation“):
- 23. Oktober 2025 – „Von Full Service zu Full Flex: Was muss bei Kund:innen-Agenturmodellen neu gedacht werden?“
- 19. November 2025 – „Zwischen Widerstand & Wandel: Wie man Botschaften durchbringt, die keiner hören will.“
„Die 1. Sandbox hat gezeigt: Der Diskussions- und Orientierungsbedarf ist riesig. KI verändert nicht nur Tools, sondern Rollen, Kompetenzen und Verantwortung unseres Metier verändern sich. Genau hier setzen wir als Think Tank an — mit interdisziplinären Formaten, wollen wir Orientierung geben und Perspektiven aufzeigen.“ Viktoria Zischka & Alexander Oswald, Präsidium ÖMG.
Über die ÖMG
Die Österreichische Marketing-Gesellschaft (ÖMG) ist das Netzwerk für Marketing-Expert:innen in Österreich. Mit ihrer Neupositionierung als Think Tank fördert sie interdisziplinäre Zusammenarbeit, liefert fundierte Insights und gestaltet Zukunftsthemen der Branche aktiv mit.
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