- 15.09.2025, 10:30:34
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Neupositionierung: „Initiative Courage“ wird zu „Courage2030 – Allianz für Flucht und Vernunft“
Fünf Jahre nach der Gründung schärfen Initiatorin Katharina Stemberger und ihr Team das Profil der zivilgesellschaftlichen Bewegung. Neben dem bisherigen Ziel, Menschen auf der Flucht zu direkt helfen und für einen menschenwürdigen Umgang einzutreten, legt die Initiative künftig einen stärkeren Fokus auf Aufklärungsarbeit und die Versachlichung des Flucht-Diskurses. Sie will außerdem die politische Mitte stärker ansprechen.
Am 11. September 2020, also fast auf den Tag genau vor fünf Jahren, wurde die Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, Menschen aus den unerträglichen Verhältnissen in griechischen Flüchtlingslagern zu retten. Die breite, zivilgesellschaftliche Allianz mit Katharina Stemberger an der Spitze bot der österreichischen Bundesregierung an, in Kooperation mit Hilfsorganisationen, Religionsgemeinschaften, Gemeinden, Städten und Einzelpersonen in ganz Österreich nachhaltig sichere Plätze zu schaffen, um Menschen aus den Lagern bei uns aufzunehmen und hier erfolgreich zu integrieren.
Teil der Mission war es auch, „dem Wegschauen ein Ende zu bereiten“ und das Thema in einem konstruktiven Dialog in die Mitte der Gesellschaft zu holen. „Ich war damals in Salzburg beim Jedermann und habe diese Bewegungen großer Menschenmassen gesehen“, erinnert sich Katharina Stemberger heute. Gemeinsam mit Familie, Freunden und Wegbegleitern machte sie sich damals selbst auf den Weg nach Budapest, um Geflüchteten zu helfen, nach Österreich zu kommen. Eine Nacht- und Nebelaktion, weil Ungarns Präsident Victor Orbán jedwede Hilfe unter drakonische Strafen gestellt hatte.
Es war die Zeit der großen Solidarität, des „Wir schaffen das!“ Bis das Klima schließlich kippte und zynische Schlagworte wie „das Schließen der Balkanroute“ oder „die Festung Österreich“ zusehends salonfähig wurden. Die schrecklichen Bilder von Menschen in Flüchtlingslager blieben – sie verblassten aber vielfach, sie wurden Alltag. Stemberger: „Ich kenne aber ganz viele, die sich ganz und gar nicht daran gewöhnen wollen. Ich glaube nicht, dass die Menschen wirklich immun geworden sind gegen das Leid auf der Welt. Aber es wird ihnen auch eingeredet, dass es sie nichts angeht.“
Fünf Jahre nach ihrer Gründung stellte sich Stemberger die Frage, welchen Beitrag Courage in den nächsten fünf Jahren leisten kann. „In den fünf Jahren unserer Arbeit wurde mir immer klarer: Was echte Lösungen im Asyl- und Migrationsbereich verhindert, ist unsere völlig kaputte Debattenkultur. Man spricht kaum mehr über legale, kontrollierte Fluchtwege oder eine bessere Verteilung der Menschen. Stattdessen bezichtigen sich die politischen Lager nur noch gegenseitig, entweder unmenschlich oder naiv zu sein. So kommen wir nicht weiter“, so Stemberger.
Da will die Initiative künftig ansetzen, unter dem neuen Namen „Courage2030 – Allianz für Flucht und Vernunft“. Der neue Fokus sind Aufklärungsarbeit und die Versachlichung der Debatte.
In Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten will Courage2030 eine neue Faktenbasis zu Flucht und Asyl schaffen. Und sie will Räume und Veranstaltungen schaffen, in denen wieder über menschliche und realistische Lösungen für Asyl-Herausforderungen diskutiert wird, über Parteigrenzen hinweg.
Die Zahl 2030 soll dabei „kein Ablaufdatum“ sein, sondern die Botschaft, „dass wir in diesen fünf Jahren etwas voranbringen wollen und auch werden“, stellt Stemberger klar.
Unterstützt wird die Initiative unter anderem von prominenten Persönlichkeiten wie Christian Konrad, Cathrin Kahlweit, Cornelius Obonya, Manfred Nowak und Irmgard Griss.
In Zeiten von fake News und alternativen Fakten braucht es dieses Bemühen um Sachlichkeit und Vernunft in der Herangehensweise, ist Stemberger überzeugt. Und auf diesem Fundament will die Courage2030 die Menschen im Land einladen, in den Dialog einzutreten und ihre Position zu finden. „Es muss enden, dass das rechte Lager, ohne jede Berechtigung, hier die Deutungshoheit für sich reklamiert. Wir werden hier einen starken Gegenpol schaffen.“
Paul Weis-Preise 2025
Bereits bestens etabliert haben sich die von der Initiative Courage ins Leben gerufenen Paul Weis-Preise für Verdienste um die Menschenrechte. Auch heuer, konkret am 10. November, werden wieder Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland vor den Vorhang geholt, die sich in besonderem Maße für die Rechte von Menschen auf der Flucht und einen menschlichen Umgang mit diesen einsetzen – manche gar unter Einsatz ihrer persönlichen Freiheit und Sicherheit.
„Wir haben unter Führung eines sehr engagierten Komitees mit Irmgard Griss (ehem. Präsidentin des Obersten Gerichtshofs), Christian Konrad (ehem. Generalanwalt des Raiffeisenverbandes), Cathrin Kahlweit (Publizistin) und Manfred Nowak (Generalsekretär des Global Campus for Human Rights) bereits die Preisträge identifiziert und freuen uns auf einen wichtigen Abend im Zeichen des Mutes, der Empathie und der Menschlichkeit“, so Katharina Stemberger.
Weiter Informationen zur Initiative, der Verleihung der Paul Weis-Preise und Spendenmöglichkeiten finden Sie auf https://www.courage2030.eu.
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