- 15.09.2025, 09:47:33
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LBG-Forscher André Rendeiro erhält ERC Starting Grant im Bereich Altersforschung

LBG-Netzwerkmediziner André Rendeiro wurde für seine Forschung am CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit einem renommierten Starting Grant des European Research Council (ERC) ausgezeichnet.
André Rendeiro, Forschungsgruppenleiter am Ludwig Boltzmann Institut für Netzwerkmedizin (LBI-NetMed) und Principal Investigator am CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, erhält einen ERC Starting Grant. In seinem Projekt kombiniert er großflächige Bildgebung menschlicher Gewebe mit computergestützten Methoden, um Alterungsprozesse von Zellen über Gewebe bis hin zu Organen zu untersuchen und deren Beitrag zu altersassoziierten Erkrankungen zu verstehen. Die Erkenntnisse unterstützen auch die Forschung am LBI-NetMed bei der Integration verschiedener Datenebenen und der Entwicklung neuer Therapieansätze.
„Wir gratulieren André Rendeiro herzlich zu seiner beeindruckenden wissenschaftlichen Laufbahn. Mit seiner Pionierarbeit an der Schnittstelle von Biomedizin und modernsten Datenanalysemethoden wird er am Ludwig Boltzmann Institut für Netzwerkmedizin entscheidend dazu beitragen, komplexe Krankheitsmechanismen zu erforschen. Wir freuen uns sehr, dass er mit seiner Expertise die Forschungsarbeit am LBI-NetMed bereichert und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der medizinischen Forschung setzt“, so Elvira Welzig, Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft.
Zusammenarbeit über Forschungsgrenzen hinweg
Unser Körper ist hochkomplex organisiert: Billionen Zellen bilden Gewebe, Gewebe formen Organe, und alle Teile wirken in Netzwerken zusammen. André Rendeiros Forschung geht der Frage nach, wie diese Strukturen zusammenspielen und warum es im Laufe des Lebens manchmal zu Störungen kommt. Die Antworten darauf könnten helfen, Krankheiten künftig viel früher und genauer zu erkennen und neue Behandlungswege zu finden.
Die im ERC-Projekt gewonnenen Erkenntnisse werden auch in die Arbeit des LBI-NetMed der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) einfließen. Dort arbeitet Rendeiros Team mit klinischen und industriellen Partnern zusammen, um die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in neue Diagnosemöglichkeiten und Therapien zu übersetzen.
„Das ERC-Förderprogramm gibt meinem Team und mir die nötige Freiheit und Stabilität, um mutige und neue Forschungswege einzuschlagen. Damit können wir Lösungen für Gesundheitsprobleme entwickeln, die Millionen von Menschen betreffen“, so Rendeiro.
LBI für Netzwerkmedizin: Neue Ansätze für personalisierte Diagnose und Behandlung
Das von Scientific Director Jörg Menche geleitete LBI-NetMed wurde 2024 gegründet, um Krankheiten als Teil eines großen Netzwerks besser zu verstehen. Statt nur einzelne Gene oder Zellen zu betrachten, verbindet das Institut verschiedene wissenschaftliche Ebenen – von der molekularen Forschung bis hin zur klinischen Anwendung.
André Rendeiro und seine Forschungsgruppe konzentrieren sich bei ihrer Arbeit auf Netzwerke auf der Ebene von Zellen, Zellverbänden, Geweben und Organen. Die Wissenschafter:innen wollen die Architektur verschiedener Organe über anatomische Schichten hinweg verstehen: von der zellulären Ebene über die Gewebeebene bis hin zur Ebene des gesamten Organs und wie die von diesen Organisationsebenen gebildete Architektur sich auf Gesundheit und Krankheit auswirkt. Zu diesem Zweck verwenden die Forscher:innen Daten, die nicht nur Informationen über RNA und andere Stoffwechselprodukte enthalten, sondern auch die Position, Form und Organisation der untersuchten Zellen mit Hilfe hochauflösender Bildgebungsverfahren. Die Überlagerung dieser Informationen mit demografischen, lebensgeschichtlichen und klinischen Daten von einzelnen Personen hilft zu erklären, wie sich Gewebe bildet und wie sich Krankheiten entwickeln.
Rendeiro schloss sein Doktorat in Molekularer Medizin am CeMM in Wien ab und entwickelte im Labor von Christoph Bock Methoden zur Erstellung von Zellprofilen mit Einzelzellauflösung, die er auf Leukämie anwandte. Zwischen 2020 und 2022 entwickelte er am Weill Cornell Medicine in New York computergestützte Methoden zur Analyse komplexer bildgebender Verfahren. Außerdem war er an der ersten gewebebasierten, einzelligen Kartierung von Lungenerkrankungen während COVID-19 beteiligt.
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Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Mag. Werner Fulterer
Telefon: +43 1 513 27 50-28
E-Mail: werner.fulterer@lbg.ac.at
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