• 13.09.2025, 10:14:33
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Autogipfel Brüssel: Von der Leyen wird ihrer Verantwortung für Arbeitsplätze nicht gerecht

Umstieg auf Technologieoffenheit bis Ende 2025 vertagt

„Österreich ist eines der Länder, das vom Arbeitsplatzverlust am
stärksten betroffen ist.“
Wien (OTS) - 

Der gestrige Automobilgipfel mit den europäischen Industrieverbänden ACEA und CLEPA, heuer schon der dritte, brachte nicht den erhofften Fortschritt. „Das Festhalten an reinelektrischen PKW hätte korrigiert werden müssen, das ist jedoch trotz wiederholter Ankündigungen wieder nicht passiert. So wird sich der Niedergang dieses für Europa als Industriestandort essentiellen Wirtschaftszweigs fortsetzen“, bedauert eFuel-Alliance-Österreich Chef Jürgen Roth.

Im Vorfeld des Gipfels hatten die europäischen Dachverbände eindringlich gefordert, alle technischen Optionen zur Minderung der CO2-Emissionen (einschließlich Hybride, Treibstoffe und Reichweitenverlängerung) freizugeben. Die Verengung auf eine Option, den elektrischen Antrieb, schädigt die europäischen Produzenten. Je weniger Autos in Europa produziert werden, desto stärker trifft es die Zulieferbetriebe, ebenfalls ein bisheriger Parade-Industriezweig. „Österreich ist eines der Länder, das vom Arbeitsplatzverlust am stärksten betroffen ist“, unterstreicht Jürgen Roth.

Kette der Fehlentscheidungen verlängert sich, weil man den falschen zuhört

Es scheint so, als ob die Kommissionspräsidentin ein weiteres Mal auf Fehlinformationen hereingefallen ist. Von Transport & Environment wurde behauptet, die Hersteller könnten die Ziele erreichen und müssten daher bei der Konkurrenz wie Tesla und BYD keine Zertifikate mehr kaufen.

Jürgen Roth: „Sie hätte auf die Autohersteller hören sollen, denen die Pönalezahlungen in Milliardenhöhe ihre wirtschaftliche Kraft rauben, die sie für die Transformation brauchen. Die Rechenmodelle der Kommission von 2019 haben sich leider als unzutreffend herausgestellt, sonst hätten wir das Problem ja nicht. Die neuen Berechnungen sind genauso unrealistisch.“ Auch das Schlechtreden der Hybriden, die am Markt viel besser als die reinelektrischen Autos ankommen, ist zurückzuweisen.

Greenpeace wiederum hat verlautbart, dass die Konsumenten vor hohen Spritpreisen wegen eFuel-Beimischung geschützt werden sollten. „Nichts als Krokodilstränen - als ob sich Greenpeace jemals Sorgen um Autofahrer gemacht hätte. Wenn elektrisches Fahren billiger wäre, bräuchte es kein Verbot der Konkurrenztechnologien. Tatsache ist, dass Strom wegen der unausweichlichen gewaltigen Investitionen in Netze und Speicher teurer wird, deshalb will man die grünen Verbrenner im Keim ersticken“, erklärt der Alliance-Chef.

Europas steht unter ärgstem Stress durch Russland (Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf bis zu 5% des BIP), China (kontrolliert Rohstoffe für E-Autos) und den USA (15% Importzoll für Autos aus der EU). „Da müsste Frau Von der Leyen doch unnötige, hausgemachte Stressfaktoren wie den von Anfang an umstrittenen Elektrozwang schnellstens eliminieren“, wundert sich Jürgen Roth über die zaudernde EU-Behörde. „Wir dürfen nicht eine Abhängigkeit (Erdgas aus Russland) durch eine noch viel größere (bei Rohstoffen und Batterien über 80%) eintauschen. Europäische Standorte noch einmal drei Monate dem Druck auszusetzen, wird bei den von Arbeitsplatzverlusten betroffenen Familien und Regionen nicht gut ankommen“, ärgert sich Herr Roth.

Die EU muss rasch handeln, wenn die Hütte brennt

„Wenn Feuer ausbricht, ruft man die Feuerwehr sofort und nicht erst in drei Monaten. Unverständlich ist, dass die Kommission nun wieder eine Nachdenkpause benötigt, wenn links und rechts bereits die Blitze einschlagen und die Hütte anfängt zu brennen“, kritisiert Jürgen Roth.

Ursula von der Leyen hat vor und nach ihrer Wiederwahl als EK-Präsidentin ausdrücklich versprochen, wieder Technologieoffenheit zu gewährleisten. Dieses Versprechen bricht sie, wenn sie sich an „electric only“ klammert. Dass sie nun kleine billige Elektroautos forcieren möchte, lindert die Not der europäischen Hersteller nicht, denn die asiatische Konkurrenz könnte hier den Rahm noch mehr abschöpfen als in den gehobenen Kategorien, wo EU-Marken stark sind.

Zwar hat die Autoindustrie mit dem Vorziehen der Revision der Grenzwerte einen Teilerfolg erzielt, aber darüber kann sich niemand freuen. Damit wird der Niedergang nicht gestoppt, sondern prolongiert. „Die Wähler, die Von der Leyen ihre Stimme gegeben haben, erwarten, dass sie ihr Versprechen sofort umsetzt“, fordert Jürgen Roth.

Rückfragen & Kontakt

eFuel Alliance Österreich
Dr. Stephan Schwarzer
Generalsekretär
Telefon: +43 664 381 88 26
E-Mail: s.schwarzer@efuel-alliance.at
Website: https://www.efuel-alliance.at

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