- 12.09.2025, 13:28:33
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IV: Europäische Forschungs- und Innovationspolitik entscheidend für Standort und Wettbewerbsfähigkeit
Stärkung der zweiten Säule im EU-Forschungsrahmenprogramm sowie klarer Wachstumspfad und Technologieoffensive im FTI-Pakt notwendig
Vor den anstehenden Verhandlungen zum nächsten EU-Forschungsrahmenprogramm (FP10) und zum nationalen FTI-Pakt unterstreicht die Industriellenvereinigung (IV) im Rahmen der Technology Talks Austria die Bedeutung von langfristiger Planungssicherheit, exzellenter Forschungsförderung und gezielten Zukunftsinvestitionen.
EU-Forschungsrahmenprogramm ist Erfolgsfaktor für Österreich
„Das europäische Forschungsrahmenprogramm ist eine echte Erfolgsstory und der größte Hebel für Forschung und Innovation in Europa. Es ist ein klarer USP für Europas Forschungsakteure und ein entscheidender Standortfaktor für Österreich“, betont IV-Vizepräsidentin Sabine Herlitschka.
Österreich profitiert massiv: Bereits 1,44 Milliarden Euro Rückflüsse in der laufenden Periode, besonders erfolgreich in Säule 2, die Kooperationen zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen, Industrie und Start-ups ermöglicht.
FP10: Eigenständiges Programm mit zweckgebundenem Budget
Es ist daher besonders wichtig, dass das nächste Programm (2028–2034) ein eigenständiges Programm mit zweckgebundenem Budget bleibt und deutlich aufgestockt wird. „Es braucht ein Budget von mindestens 200 Milliarden Euro und eine stärkere, anteilig mitwachsende Dotierung für kooperative Projekte der Säule 2, um grenzüberschreitende, branchenübergreifende Kooperationen zu ermöglichen“, so Herlitschka.
Für die IV sind die Themenbereiche klar: Digital Leadership, Gesundheit, Biotechnologie, saubere Transformation und industrielle Dekarbonisierung. Gleichzeitig müssen flexible Bottom-up-Elemente geschaffen werden, um innovative Entwicklungen rasch zu fördern, neue Trends zu adressieren und disruptive Technologien schneller zur Anwendung zu bringen.
Einschränkungen für große Unternehmen kontraproduktiv
Kritisch bewertet Herlitschka geplante Einschränkungen für große Unternehmen: „Fehlende Anerkennung von den massiven Eigenleistungen der Unternehmen und reduzierte Förderquoten für forschungsstarke Industrie wären kontraproduktiv. Große Unternehmen sind zentrale Triebkräfte für Innovation, Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Erfolgreiche Innovation findet in Kooperation, in ‚Ökosystemen‘ statt, daher ist die Vernetzung von Wissenschaft, Forschungsorganisationen, Industrie, Start-ups und Investoren ein zentraler Erfolgsfaktor. Genau damit wird der Transfer von der Forschung in marktfähige Produkte und Technologien beschleunigt.“
Wachstumspfad zu 4 Prozent-Quote absichern
IV-Präsident Georg Knill ergänzt: „Die Bundesregierung hat sich das Ziel von 4 Prozent F&E-Quote bis 2030 gesetzt – dieses Ziel muss im FTI-Pakt mit einem klaren Wachstumspfad abgesichert werden.“
Besonders wichtig sind dabei eine Technologieoffensive und Zukunftsinvestitionen in Schlüsselbereiche wie Mikroelektronik, Produktionstechnologien, Life Sciences und Mobilität sowie die Forcierung digitaler Technologien, allen voran Künstlicher Intelligenz, für Wachstum und Innovation. Zudem muss die langfristige Absicherung des Fonds Zukunft Österreich (FZÖ) rasch erfolgen, um die Finanzierung und Durchführung wichtiger thematischer und struktureller FTI-Maßnahmen sicherzustellen, ebenso wie die Umsetzung des Scale-up Fonds, um deutlich mehr privates Kapital für disruptive Technologien zu mobilisieren.
„Europa und Österreich müssen in Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz aufholen. Mit Initiativen wie der AI Factory Austria und dem neuen Scale-up-Fonds sind wichtige Schritte gesetzt. Jetzt gilt es, diese Instrumente entschlossen umzusetzen und mit europäischer Forschungs- und Technologiepolitik zu verzahnen“, so Knill abschließend.
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