• 12.09.2025, 12:21:33
  • /
  • OTS0092

EuroSkills-Showdown in Dänemark: Alles geben für Europas Krone – VIDEO / AUDIO / FOTO

Letzter Wettkampftag: Noch einmal mobilisieren Österreichs Fachkräfte alle Reserven. Dann entscheidet die Jury, wer am Samstagabend auf dem Podest steht

Herning (OTS) - 

Freitagvormittag in den Messehallen von Herning (Dänemark): „I am from Austria“ hallt durch die Gänge, rot-weiß-rote Fahnen werden geschwenkt und die Ziehharmonika gequetscht. Österreich ist bei den Berufseuropameisterschaften EuroSkills unüberhörbar angekommen: Die mitgereisten Familien, Freunde und Fans treiben die österreichischen Teilnehmenden noch einmal an – die zehn Wettbewerbshallen sind jetzt gleichermaßen Arbeitsplatz wie Festzelt.

Unsere 44 jungen Fachkräfte sind in ihren 36 Berufen noch einmal gefordert – es geht um die letzten Handgriffe und Millimeter, um höchste Präzision unter maximalem Druck. An die 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sind vor Ort, darunter mehrere Hundert mitgereiste Fans aus Österreich, die die „Young Professionals“ lautstark unterstützen.

Spannung bei den Expert:innen

Für die Trainer:innen bedeutet der Finaltag Ausnahmezustand. Monatelang haben sie ihre Kandidat:innen vorbereitet, jetzt bleibt ihnen nur der Platz neben der Wettbewerbsfläche. Eingreifen ist streng verboten. „Wenn man sieht, dass sich ein kleiner Fehler einschleicht, würde man am liebsten helfen. Aber man muss wegschauen und durchatmen“, beschreibt Malerexperte Christoph Pessl, Trainer von Katharina Höller (hier zum Foto), die Lage. Viele von ihnen standen – so wie der Malerwelt- und Europameister aus Weiz – selbst einmal auf der EuroSkills- oder WorldSkills-Bühne und wissen somit genau, wie sich dieser Druck anfühlt: „Es ist ein Wahnsinn, wie viel hier in drei Tagen abverlangt wird. Man fiebert mit, man leidet mit – und man hofft, dass sich am Ende die Arbeit auszahlt.“

Werner Hügel, Experte von Hochbauer Stefan Lanzl (hier zum Foto), weiß: „Jetzt heißt es Nerven bewahren und Vertrauen haben, dass die Vorbereitung trägt. Der Druck ist enorm, aber genau das macht EuroSkills aus. Hier zeigt sich, wer sein Handwerk wirklich beherrscht.“

Noch einmal blickt auch Restaurant-Service-Expertin Michaela Thalhammer ihrem Schützling Maria Gesslbauer (hier zum Foto) über die Schulter: „Sie macht das super, ich bin stolz. Jetzt heißt es, die Konzentration zu halten, bevor alle Dämme brechen.“

So werden die Europameister ermittelt

Die Expert:innen stehen auch nach dem finalen Gong im Mittelpunkt: Denn ihre Expertise wird auch für die Jurywertung herangezogen. Das bedeutet: Jeder und jede Teilnehmende – mit minimalen Variationen in den einzelnen Berufen – wird von allen Trainer:innen bewertet, mit Ausnahme des eigenen Coaches. Dabei gilt: Kein Handgriff der letzten drei Tage ist unbemerkt geblieben. Sauberkeit des Arbeitsplatzes, Präzision, Herangehensweise, Planung und vieles mehr werden – je nach Beruf – im strengen Juryurteil berücksichtigt. Dabei fließt nicht nur das finale Ergebnis in die Beurteilungskriterien mit ein, sondern der gesamte Entstehungsprozess.

Komplexes Punktesystem

Dem Bewertungsverfahren liegen strenge und transparente Kriterien zugrunde: Die Expert:innen müssen sich im Zweifelsfall auf eine gemeinsame Punktezahl einigen, Ausreißer durch einen einzelnen Entscheidungsträger in der Bewertung nach oben wie unten sind dadurch ausgeschlossen. Die Teilnehmenden mit den höchsten Punktezahlen erobern Gold, Silber und Bronze. Durch ein komplexes System werden die Punkte schließlich auch bewerbsübergreifend vergleichbar gemacht. Nur als Anhaltspunkt: Die Punktespanne liegt dann schlussendlich meist zwischen 600 bis 800 Punkten.

Kandidat:innen, die mehr als 700 Punkte holen, aber den Sprung aufs Podest versäumen, werden mit einem „Medallion for Excellence“ gewürdigt. Der Beste eines Landes wird mit dem Titel „Best of Nation“ ausgezeichnet, an den Besten des Kontinents geht der „Jos de Goey“-Award.

Statements (mit Video & Audio)

Andreas Herz, Vizepräsident der WKÖ: „Ob Malerei, Tischlerei oder Gastronomie – jede und jeder bringt hier eine sensationelle Leistung. Man merkt schon, dass die Franzosen, Spanier oder Niederländer ein bisschen neidisch auf unsere Ausbildung blicken. Und das zu Recht: Österreich ist bei den Skills wirklich Spitze. Und was muss passieren, dass ich am Samstagabend mit einer Träne im Auge dastehe? Da muss gar nichts Besonderes passieren – das wird so sein. Wenn man sieht, wie sie ins Ziel gehen, wie sie fertig werden, dann fließen die Tränen, quer durch die Bank.“ (hier zum Video, hier zur Audio-Datei, hier zum Foto)

Josef Herk, Präsident von SkillsAustria: „Für mich persönlich ist Europa nicht der Kontinent der Regeln oder der Verhinderung, sondern der Talente. Hier treten 600 junge Fachkräfte aus 32 Nationen an – das ist ein starkes und notwendiges Signal in schwierigen Zeiten, dass Europa zusammenhält. Und ja: Diese Generation ist besser als ihr Ruf. Sie ist hochmotiviert, sie geht weit über das Normalmaß hinaus, arbeitet hart und zeigt unglaublichen Einsatz. Das spürt man hier bei jeder Station.“ (hier zum Video, hier zur Audio-Datei, hier zum Foto)

Melina Schneider-Lugger, Leiterin der Abteilung für Bildungspolitik der WKÖ: „Wir sind amtierender Europameister, weil unsere duale Ausbildung ein extrem hohes Niveau hat. Mit 44 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stellen wir das größte Team des Kontinents. Das zeigt, dass wir nicht nur in einzelnen Branchen stark sind, sondern quer durch alle Bereiche. Die duale Ausbildung legt eine fundierte Basis und bringt top ausgebildete Fachkräfte hervor. Unsere jungen Leute trainieren monatelang, bereiten sich gewissenhaft vor und bringen gleichzeitig enormes Wissen aus ihren Betrieben mit. Gerade das ist entscheidend: Es geht nicht nur darum, einen Skill zu beherrschen, sondern den ganzen Beruf zu können. 80 Prozent der Ausbildung passiert direkt im Betrieb. Dort tauchen Fragen auf, die man gar nicht trainieren kann. Genau das macht den Unterschied – auch im Wettbewerb, wo ebenfalls unvorhersehbare Aufgaben kommen. Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dafür bestens gerüstet.“ (hier zum Video, hier zur Audio-Datei, hier zum Foto)

Leo Jindrak, Vizepräsident der WK Oberösterreich: „So viele junge Menschen, die Vollgas geben – das macht mich stolz. Ich lebe für die Jugend, und genau das brauchen wir für die Zukunft. Es freut mich, dass so viele Österreicher, besonders Oberösterreicher, hier sind und diese Botschaft mit nach Hause nehmen. Wenn sie das weitererzählen, kommen bei den nächsten EuroSkills oder WorldSkills noch mehr dazu. Das ist die beste Botschaft, die wir unserem Nachwuchs mitgeben können: Wir haben großartige Fachkräfte.“ (hier zum Video, hier zur Audio-Datei, hier zum Foto)

Am Samstagabend (Samstag, 13. September 2025, ab 18.30 Uhr) findet in Herning die Medaillenvergabe im Rahmen der Closing Ceremony (hier im Livestream zu verfolgen) statt. Am Sonntagnachmittag fliegt unser Nationalteam der Berufe zurück und wird in der Wirtschaftskammer Österreich im Rahmen des Empfang-Events „Stars of Skills – Powered by BAWAG”geehrt.

Videos von den Wettkämpfen (keine Credit-Angabe erforderlich)

  • Josef Auer und Jonas Embacher, Entrepreneurship, aus Tirol (hier zum Video)

  • Katharina Höller, Malerin, aus Tirol (hier zum Video)

  • Lukas Miedler (aus Niederösterreich) und Lukas Ritzberger (aus Oberösterreich), Betonbauer-Duo (hier zum Video)

  • Maria Gesslbauer, Restaurant Service, aus der Steiermark (hier zum Video)

  • Misal Omerovic, Trockenbau, aus Salzburg (hier zum Video)

  • Sophie Bretterklieber, Floristin, aus der Steiermark (hier zum Video)

  • Stefan Lanzl, Hochbau, aus der Steiermark (hier zum Video)

Weitere Statements von Teilnehmer:innen

Tarik Begeta, Teambewerb IT Netzwerk- und Systemadministration, aus Wien:

„Natürlich fühlt es sich toll an, wenn alle anfeuern, unterstützen und applaudieren. Es ist einfach ein großartiges Gefühl, hier zu sein und zu sehen, wie viele Leute extra aus Österreich nach Dänemark gekommen sind. Wenn dann plötzlich im Hintergrund eine Ziehharmonika erklingt oder man wieder fotografiert wird, lenkt das natürlich ein bisschen ab – aber ehrlich gesagt überwiegt die Freude. Es ist einfach schön, diese Stimmung mitzuerleben.“ (hier zum Foto)

Stefan Tomp, Teambewerb IT Netzwerk- und Systemadministration, aus Wien:

„Gestern war ein Auf und Ab. Am Anfang war es schwierig, dann haben wir alles gelöst und gut Fahrt aufgenommen. Gegen Ende sind noch einmal ein paar Probleme aufgetaucht – Fehler beim Konfigurieren von Dateien, ein vergessenes Zeichen, neue Fehlermeldungen. Da muss man suchen, lesen, verbessern. Manchmal taucht dann gleich der nächste Fehler weiter unten auf. Aber kurz vor Schluss haben wir es hingebogen, sodass wir mit einem Lächeln rausgehen konnten. Natürlich hört man neben dem Arbeitsplatz zwischendurch ‚I am from Austria‘ oder eine Ziehharmonika. Das lenkt kurz ab, aber wir sind das gewohnt. Schon die letzten Tage gab es daneben Hörner oder Trompeten. Wenn man mitten im Konfigurieren steckt, blendet man das komplett aus. Man merkt nicht einmal, dass die Familie da ist oder dass man fotografiert wird – man ist völlig vertieft.“ (hier zum Foto) (PWK361/HSP)

Rückfragen & Kontakt

SkillsAustria - Verein zur Förderung von Berufswettbewerben
Kommunikation & Medienbetreuung
Christoph Sammer
Telefon: +43 664 233 0908
E-Mail: christoph.sammer@skillsaustria.at

Wirtschaftskammer Österreich
Digital Media & Communication
Pressestelle
Telefon: +43 590 900 - 4462
E-Mail: dmc_pr@wko.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PWK

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel