- 12.09.2025, 09:26:33
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"2,7 Prozent für 71 Prozent aller Pensionisten herausgeholt"
Gerstorfer: "Es gab zwar keine Einigung, dafür aber Zugeständnisse vonseiten der Regierung aufgrund unseres massiven Widerstands."
"Einigung gab es keine - aber zumindest einen Teilerfolg: Wir konnten nach langem und hartnäckigem Verhandeln eine volle Inflationsabgeltung von 2,7 Prozent für zumindest 71 Prozent aller Pensionist*innen erreichen", erklärte die Präsidentin des Pensionistenverbandes Österreichs, Birgit Gerstorfer am Freitag nach der Verkündung des Verhandlungsergebnisses für die Pensionsanpassung 2026 vonseiten der Bundesregierung.
“Konnten das Schlimmste verhindern”
Volle Anpassung für 71 Prozent aller Pensionist*innen heißt: 2,7 Prozent für alle Pensionen bis 2.500 Euro, alle darüber liegenden Pensionen sollen einen Fixbetrag von 67,50 Euro pro Monat erhalten. “Unsere Forderung nach 2,7 Prozent für alle wurde zwar nicht erfüllt, aber wir konnten das Schlimmste verhindern - immerhin liegt das Verhandlungsergebnis weit entfernt von den ursprünglichen Vorstellungen des Bundeskanzlers, alle Pensionen um nur 2 Prozent anzuheben. Und wenn die Regierung glaubt, sie kann nächstes Jahr dasselbe noch einmal probieren, dann muss sie damit rechnen, dass zehntausende Pensionist*innen in ganz Österreich auf die Straße gehen”, so Gerstorfer.
“Rücken von unserer Forderung nicht ab”
Beim Pensionistenverband ist man alles andere als zufrieden: "Angesichts der vielen Belastungen der Pensionist*innen rücken wir von unserer Forderung nach einer vollen Anpassung für alle nicht ab und schrecken auch nicht davor zurück, auf die Straße zu gehen", betont Gerstorfer - und zählt einmal mehr die Gründe dafür auf: Die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge um 17,6 Prozent, die Einführung der E-Card-Gebühr, die neuen Selbstbehalte für Krankentransporte, das Ende des Klimabonus, höhere Gebühren für Reisepass & Co sowie das Auslaufen der Strompreisbremse treffen Pensionist*innen demnach besonders.
“Pensionskürzung verringert Kaufkraft und fördert Altersarmut”
Hinzu kommen allgemeine Sparmaßnahmen und die anhaltende Teuerung, "weshalb die Kürzung der Pensionsanpassung unsozial, ungerecht und unverhältnismäßig ist. Jeder Prozentsatz weniger ist eine Pensionskürzung und verringert die Kaufkraft noch weiter – viele Pensionist*innen können sich das Leben nicht mehr leisten“, so Gerstorfer.
Beitrag der Pensionist*innen: 3 Milliarden Euro in drei Jahren
„Dabei leistet die ältere Generation mit der Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge um 17,6 Prozent – die ausschließlich für sie gilt – schon jetzt einen enorm großen Beitrag zur Budgetkonsolidierung. Wir sprechen hier von 3 Milliarden in 3 Jahren“, erklärt die PVÖ-Präsidentin.
“Haben das Budgetloch nicht verursacht”
Und oft wird vergessen, dass ganze Branchen von den Pensionist*innen leben, ein großer Teil der Pensionen fließt direkt zurück in die Wirtschaft – durch Konsum oder weil Kinder und Enkerl finanziell unterstützt werden. Pflegende Angehörige leisten unentgeltliche Arbeit in Milliarden-Höhe. "Fakt ist: Die ältere Generation ist ein Wirtschafts- kein Kostenfaktor!“ Trotzdem wird sie nun einmal mehr empfindlich zur Kasse gebeten, um ein Budgetloch zu stopfen, das sie nicht verursacht hat.
Andere zur Kasse bitten
"Es kann und darf nicht sein, dass diese Last überwiegend von den Pensionist*innen getragen werden soll. Vielmehr müssen Banken, Energieunternehmen, Spekulanten und Online-Riesen, die in den vergangenen Jahren Milliardengewinne gemacht haben, noch stärker in die Pflicht genommen werden." Und es sollte auch wieder etwa über eine Vermögens- und Vermögenszuwachssteuer diskutiert werden oder über die Rücknahme der KöSt-Senkung. "Damit ließen sich Budgets nicht nur sozial ausgewogener, sondern auch rascher sanieren als mit einer Belastungs- und Kürzungswelle für die ältere Generation, so Gerstorfer. (Schluss)
Rückfragen & Kontakt
Unabhängiger Pensionistenverband Österreichs
Generalsekretär Christian Rösner, MSc
E-Mail: christian.roesner@pvoe.at
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