- 12.09.2025, 08:26:03
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Finanzierung von Forschung und Innovation: Effizienz der investierten Mittel spürbar steigern
Trotz hoher Investitionen in Forschung und Innovation fällt Österreichs Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit international weiter zurück.

Die längste Rezession der zweiten Republik, der Abstieg im European Innovation Scoreboard von Platz 6 auf 8 und der Absturz im IMD Competitiveness Index von Rang 16 (2020) auf nunmehr 26 sind Signale, die ernstgenommen werden müssen und zum raschen und gezielten Handeln aufrufen. „Österreichs Investitionen in Forschung und Innovation liegen im europäischen Spitzenfeld. Der finanzielle Input erzeugt aber nicht den erwarteten Output. Wir sehen diese Entwicklung seit Jahren – nicht zuletzt im FTI-Monitor: Österreich erreicht mit dem annähernd gleichen Input wie die Innovation Leaders signifikant weniger Output. Hier liegt viel Potenzial brach, das freigesetzt werden muss
“, appelliert der Ratsvorsitzende Thomas Henzinger.
Österreich riskiere, dass die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahrzehnte, die beachtliche wissenschaftliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Resultate hervorgebracht hat, abreißt.
Kein „Weiter wie bisher“: Budgetsituation zwingt dazu, Effizienz spürbar zu steigern
Der FORWIT wird sich weiterhin für einen Wachstumspfad der FTI-Investitionen einsetzen und hält das auch im Regierungsprogramm verankerte Ziel einer Forschungsquote von 4 % für essenziell. Angesichts der fiskal- und wirtschaftspolitisch schwierigen Situation ist es aus Sicht des FORWIT jetzt aber umso wichtiger, auf die Effizienz der eingesetzten Mittel zu schauen und ihre Wirkung spürbar zu erhöhen. „Ein ‚Weiter wie bisher‘, indem man einfach nur den Input erhöht, ohne das System strukturell weiterzuentwickeln, wird unseren Wohlstand, unsere Sicherheit und unsere Demokratie aber nicht langfristig sichern
“, mahnt Henzinger.
FTI-Pakt im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten sehen
Viel Potenzial sieht der FORWIT in der Zukunft des FTI-Pakts, der aktuell für die Jahre 2027 bis 2029 verhandelt wird und für den der Rat bereits seine Empfehlungen veröffentlicht hat.
Damit künftige FTI-Pakte und andere innovationspolitische Instrumente ihr volles Potenzial entfalten können, erachtet es der FORWIT für notwendig, sie im Wirkungszusammenhang mit anderen Steuerungs- und Finanzierungsinstrumenten – wie etwa die Hochschulfinanzierung und indirekte Forschungsförderung – zu sehen und Rahmenbedingungen zu optimieren. „Österreich sollte die primär förderungsorientierte FTI-Politik verstärkt auf Nachfrageorientierung umlenken und bereits parallel zum FTI-Pakt 2027-29 durch eine innovationsfördernde öffentliche Beschaffung und regulatorische Standards die Innovationsnachfrage – ganz besonders im Sicherheits- und Verteidigungsbereich sowie im Energie- und Klimabereich – stärken
“, erläutert die stellvertretende Vorsitzende Sylvia Schwaag Serger.
Die im Regierungsprogramm für 2027 vorgesehene Evaluierung bietet die Chance, eine systemische Perspektive einzunehmen, um das FTI-System gesamtheitlich zu optimieren und wirkungsorientiert weiterzuentwickeln.
Europäische Rahmenbedingungen aktiv gestalten
Auf europäischer Ebene sollte sich Österreich, das erheblich von einer forschungsstarken EU profitiert, engagiert in die Vollendung des Binnenmarktes einbringen und den europäischen Integrationsprozess strategisch wie kommunikativ vorantreiben. „Wenn wir europäische Technologieunternehmen im zunehmend härter werdenden Wettbewerb mit China und den USA effektiv stärken wollen, muss insbesondere die Kapitalmarktunion zügig umgesetzt werden. Gerade österreichische Unternehmen würden davon profitieren, weswegen wir die Bundesregierung dazu aufrufen, die Umsetzung im europäischen Diskurs mit Priorität zu behandeln
“, hält Schwaag Serger fest.
„Forschung, Technologie und Innovation bergen die Schlüssel, um gegenwärtige und künftige Herausforderungen zu meistern. Wir können Österreichs Wohlstand, Sicherheit und Demokratie nur sichern, wenn wir in unseren innovatorischen und technologischen Anstrengungen nicht nachlassen und gleichzeitig das bestehende FTI-System ganzheitlich optimieren
“, bekräftigt Henzinger die Dringlichkeit dieser Aufgabe.
Empfehlung zur Erstellung des FTI-Pakts 2027-29
Rückfragen & Kontakt
FORWIT – Rat für Forschung, Wissenschaft, Innovation und
Technologieentwicklung
Mag. Martin Wagner
Telefon: +431713141418
E-Mail: mw@forwit.at
Website: https://forwit.at
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