- 11.09.2025, 15:05:06
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SHIFT im Herbst
Vom Verständnis der Wiener Migrationsbürokratie als Sehenswürdigkeit, der Entstehung einer Sapphic Art Bar bis hin zu einem divers kuratierten Heavy Metal Festival.

Ungewöhnliche Perspektiven abseits gewohnter Orte und die künstlerische Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen stehen im Mittelpunkt der Projekte, die in der aktuellen Edition von SHIFT, dem Förderprogramm der Stadt Wien für die freie Kunst- und Kulturszene, unterstützt werden. Die geförderten Projekte arbeiten kollaborativ und transdisziplinär mit unterschiedlichen Communities, hinterfragen bestehende Machtverhältnisse und stärken Stimmen, die im Kulturbetrieb häufig marginalisiert werden.
„SHIFT – das wörtlich ,verschieben‘ bedeutet – fördert Projekte wie diese, die nicht unbedingt alle Antworten liefern, aber neue Fragen stellen und zum Nachdenken über das Zusammenleben in der Stadt anregen. Die Veranstaltungen im Herbst geben einen kleinen Einblick in das, was sich in der aktuellen, sechsten Edition des Programms bewegt – und vielleicht auch verschiebt.“ - Bettina Lauß, SHIFT-Projektleiterin
Im Rahmen einer Pressetour haben sich am Mittwoch drei Kollektive vorgestellt und einen Einblick in ihre Arbeit gegeben: Die Sapphic Art Bar Last Little Haven setzt sich künstlerisch mit einem wenig bekannten Kapitel lesbischer Geschichte auseinander und ist eine Hommage an die (fast vergessene) Welt lesbischer, sapphischer und Dyke-Bars der 1930er- bis 1950er-Jahre. Ein ehemaliges Juweliergeschäft in der Gumpendorfer Straße bietet den geeigneten Raum für einen Community space, der am 25. Oktober eröffnet wird. Mit dem LOUD & PROUD bringt das Kollektiv Heavy Lezzers – Cult of Heavy Metal Lesbians and Allies am 21. & 22. November ein neues Metal-Festival nach Wien und öffnet feministische, queere Räume in der Heavy Metal Kultur. Die performative Bustour der MA35 and Friends macht noch bis Freitag die oft unsichtbare Realität migrationspolitischer Bürokratie erfahrbar und deren gewaltvolle Hürden sichtbar.
„Was die Projekte verbindet, ist kein einheitlicher Stil oder Zugang, sondern der Wille, andere Geschichten zu erzählen, mit künstlerischen Mitteln Räume zu öffnen und dezentral, an den Rändern etablierter Kulturpraxen, zu arbeiten.“
- Bettina Lauß, SHIFT-Projektleiterin
Noch bis Juni nächsten Jahres realisieren diverse Kollektive und Vereine im Rahmen der 6. SHIFT-Edition 28 Projekte in ganz Wien. Aus mehreren Hundert Einreichungen von einer unabhängigen Fachjury ausgewählt, beschäftigen sich diese vielfältig mit kulturellen Entwicklungen und Themen, die oftmals nicht im Fokus des öffentlichen Diskurses stehen:
„Habitat Hybrid – Siegeln und Siedeln im Transit“ entwickelt im Pocket Park Nordwestbahnhof ökologische Stadtutopien und baut am einstigen Donauarm an Schiffsmodellen. Die nachmittäglichen Konzerte und Lesungen der „Post Covid Society“ finden liegend statt und richten sich neben Betroffenen auch an alle, die sich einfach mal hinlegen wollen.
Das Publikum erwartet im Herbst eine Drag-Live-Sitcom ebenso wie Workshops zu Nachhaltigkeit und Streetdance bzw. dessen diasporischen Wurzeln. Zum Mitgestalten lädt das Radioprogramm „RES:HIFT – Communityradio kommt zu dir“ ein, die Ausstellung „Haptische Kunst“ zeigt Werke taubblinder Künstler*innen und „No.Mad*Innen Wiens IM BISS“ thematisiert Wiens Imbissbuden als Treffpunkt und Bühne für Alltag, Sprache, Debatte und Widersprüche. Die Festivalreihe „Becoming Stickiness – Protocols for Survival“ setzt sich mit „Klebrigkeit“ als Praxis für Gemeinschaft, Heilung und Widerstand auseinander. „Frauenmatinèe – Kadinlar Matinesi“ basiert auf der Tradition der Frauenmatinées aus den 1960er Jahren in Istanbul als kollektive Treffpunkte für Frauen* an. Die Symposiumsreihe „Common Ground – Deconstructing Walls – A Palestinian-Israeli Dialogue“ zu den historischen und aktuellen Realitäten in Israel und Palästina schafft Raum für Dialog.
Über SHIFT
SHIFT ist das Förderprogramm der Stadt Wien für die freie Kunst- und Kulturszene und besteht seit 2014. Insgesamt wurden in sechs Editionen rund 8 Millionen EUR für in Wien ansässige Künstler*innen aus allen Kunstrichtungen bereitgestellt. Im Rahmen von SHIFT werden die Projektteams miteinander vernetzt und während der Umsetzung begleitet. Die Fördersummen bewegen sich zwischen 25.000 EUR und max. 100.000 EUR pro Projekt.
Presseinformation
Im Pressebereich stehen neben einer ausführlichen Presseinformation auch Fotos zum Download bereit: shift.wien/presse.
Details zu allen Projekten finden Sie auf der Webplattform shift.wien.
Rückfragen & Kontakt
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Regina Laschan
Telefon: +43 660 1521402
E-Mail: laschan@basiskultur.at
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