• 11.09.2025, 13:54:32
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Pressekonferenz zum Thema „Österreichs Naturwissenschaften 2.0: Digital- Innovativ – Europäisch“

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Wien (OTS) - 

Bei der heutigen Pressekonferenz zum Thema „Österreichs Naturwissenschaften 2.0: Digital- Innovativ – Europäisch“ im Naturhistorischen Museum Wien wurde auf die langjährige Vorreiterrolle Österreichs bei der digitalen Öffnung naturwissenschaftlicher Sammlungen in Europa hingewiesen.

Als best practice-Beispiel wird es nun 2025 ein wichtiger Teil der europäischen Großforschungsinfrastruktur DiSSCo (Distributed System of Scientific Collections).
DiSSCo ist eine europäische Forschungsinfrastruktur, die alle naturwissenschaftlichen Bestände digitalisiert und standardisiert und damit einen länderübergreifenden Zugang zu naturwissenschaftlichem Wissen in Europa schafft. Durch die neu geschaffene virtuelle Wissensdatenbank können Sammlungen europaweit gefunden sowie effizient genutzt werden. Als bislang größte europäische Vernetzung von Naturkundemuseen, Botanischen Gärten, Universitäten und anderen sammlungsführenden Forschungseinrichtungen bietet DiSSCo einen innovativen Mehrwert für den Wissenstransfer in Wissenschaft, Forschung sowie Gesellschaft und Wirtschaft.

„Investitionen in Forschungsinfrastrukturen wie DiSSCo sind Investitionen in Europas Zukunft. Sie machen unser Wissen sichtbar, zugänglich und zu einem Motor für Innovation und gesellschaftliche Entwicklung. Mit der Digitalisierung unserer Sammlungen schaffen wir die Basis, um Biodiversität, Klima und Gesundheit evidenzbasiert zu erforschen – und unser Wissen für kommende Generationen zu erhalten. Zugleich stärken wir damit die Grundlage für eine wehrhafte Demokratie, die auf Fakten und wissenschaftlicher Erkenntnis beruht“, bekräftigte Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner, BSc, vom BM für Frauen, Wissenschaft und Forschung (BMFWF).

In Österreich wird die Digitalisierung naturwissenschaftlicher Sammlungen im Rahmen der DiSSCO-Infrastruktur über das Konsortium „Open Scientific Collections Austria (OSCA)“ organisiert. OSCA ist ein Zusammenschluss österreichischer Museen und Universitäten, die sich der digitalen Öffnung der österreichischen naturwissenschaftlichen Sammlungen verschrieben haben.

Es begleitet die digitale Öffnung seiner über 56 Millionen Sammlungsobjekte und vertritt Österreich in Europa als Schnittstelle zur europäischen Infrastruktur DiSSCo. Das OSCA Konsortium wird vom Naturhistorischen Museum Wien koordiniert. In der Aufbauphase hat das BMKOES (jetzt BMWKMS) das OSCA Konsortium unterstützt. Seit Januar 2025 wird das Konsortium vom Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung (BMFWF) gefördert.

„Wir sind sehr stolz, dass die österreichische Regierung das große Potential all ihrer naturkundlichen Sammlungen, die in Museen, Universitäten und Stiften bewahrt werden, für die Zukunftsfähigkeit Europas sieht und dem entsprechend ihre digitale Zugänglichkeit stärkt. Das OSCA – Open Scientific Collections Austria – Konsortium agiert dabei als Treiber der digitalen Transformation und stärkt zugleich die Kompetenzen in allen Einrichtungen. Als zukünftiger Beitrag und Teil der europäischen Forschungsinfrastruktur DiSSCo macht diese Initiative deutlich, welche Gestaltungsmacht in der Kooperation liegt: Wir lernen alle voneinander!“, freute sich Dr. Katrin Vohland, Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin, NHM Wien.


Die Digitalisierung Naturwissenschaftlicher Sammlungen begann in den späten 1980er bzw. frühen 1990er Jahren vorwiegend in Form digitaler Kataloge. Mit der Modernisierung der Verfahren zur Massendigitalisierung und weiteren Hilfsmitteln, nicht zuletzt KI gestützter Verfahren und Robotics, wird digitale Transformation auch von großen Sammlungsbeständen möglich.

„Durch die Zusammenarbeit der österreichischen Institutionen in OSCA und die Teilnahme Österreichs an DiSSCo wird die Verfügbarkeit der Objekte im gemeinsamen nationalen Datenverbund und darüber hinaus europaweit substantiell gefördert. Über Institutions- und Ländergrenzen hinweg wird dadurch auch der Beitrag jeder einzelnen Institution in OSCA sichtbar und via DiSSCo ein wichtiger Beitrag Österreichs zum europäischen Forschungsraum geleistet. All das ist das Ergebnis der jahrzehntelangen Zusammenarbeit und Verständigung auf gemeinsame Ziele“, bekräftigte Mag. Heimo Rainer, Projektleiter OSCA und Direktor der Botanischen Abteilung im NHM Wien.

Den Mehrwert von OSCA aus der Perspektive von Landesmuseen erklärte Dr. Robert Lindner, Direktor des Hauses der Natur in Salzburg: „Die Sammlungen am Haus der Natur beherbergen, wie in den meisten anderen Landesmuseen, überregional bedeutende und wissenschaftlich wertvolle Belege. Digitale Verfügbarmachung ist ein Gebot der Stunde, um ressourcenschonend den wissenschaftlichen Wert unserer Sammlungen zu bewahren. Netzwerke wie OSCA und DISSCo ermöglichen es uns – trotz geringerer Personalressourcen als in den großen Forschungsmuseen – Teil eines gemeinsamem europäischen Forschungsraums zu werden. Diese internationale Zusammenarbeit hilft uns, Schätze in unseren Sammlungen zu heben, die ansonsten vielleicht unentdeckt bleiben würden. Der Wert unserer Sammlungen wird so sichtbar gemacht und gesteigert.“

„Das OSCA-Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierungsstrategie der Universität Wien und zugleich zu den strategischen Schwerpunkten der Uni Wien, insbesondere in den Bereichen „Digitale und datenbasierte Transformationen von Wissenschaft und Gesellschaft“, „Systems of Life - Grundlagen des Lebens“ und „Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit“. Indem naturwissenschaftliche Sammlungen österreichischer Einrichtungen gemeinsam digital erschlossen und über europäische Plattformen wie DiSSCo vernetzt werden, entsteht eine europäische Forschungsinfrastruktur von internationaler Relevanz und Sichtbarkeit.

Beispielsweise enthält das größte Universitätsherbar Österreichs mit ca. 1.5 Millionen Belegen aus allen Pflanzen- und Pilzgruppen – davon mehr als 15.000 Typen –wichtige historische Sammlungen mit Belegen aus aller Welt, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Südosteuropa, den Alpenraum und China. Die zoologische Sammlung beherbergt wiederum eine der umfangreichsten anatomisch, embryologisch und histologische Wirbeltiersammlungen in Österreich, verdeutlichte Dr. Ronald Maier, Vizerektor für Digitalisierung und Wissenstransfer, Universität Wien

Und abschließend erläuterte Dr. Dimitris Koureas, Managing Director, Naturalis Biodiversity Center (Leiden, Niederlande) die Vision von DiSSCo auf europäischer Ebene: „Austria’s decision to organise its national collections community through OSCA and connect it with DiSSCo is a practical step to deliver more value from Austria’s collections and expertise to science and society. DiSSCo’s goal is to build end-to-end, high-throughput knowledge systems for the natural world that combine curatorial expertise with modern technologies. OSCA serves as Austria’s national node, ensuring that Austrian data and know-how both contribute to—and benefit from—the European infrastructure“.

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Rückfragen & Kontakt

Naturhistorisches Museum Wien
Mag. Irina Kubadinow
Telefon: + 43 (1) 521 77 DW 410
E-Mail: irina.kubadinow@nhm.at
Website: https://www.nhm.at/irina_kubadinow

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