• 11.09.2025, 10:14:33
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GLOBAL 2000: Österreich hat ein wachsendes Müll-Problem

Aktuelle Faktensammlung zeigt: Österreich steckt tief in der Wegwerfspirale

Wien, am 11.September (OTS) - 

Österreich produziert so viel Abfall wie kein anderes EU-Land: Jährlich fallen pro Kopf 782 kg Siedlungsabfälle an – Tendenz steigend. 1995 waren es noch 437 kg. Gleichzeitig liegt unser Rohstoffverbrauch weit über den planetaren Grenzen. Statt der angestrebten sieben Tonnen pro Jahr und Person sind es aktuell dreimal so viel, rund 20 Tonnen. Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 analysiert in der Faktensammlung "Schöner ohne Müll – Wie kommen wir raus aus der Wegwerfspirale?" Österreichs Müll-Problem. "Wir stecken mitten in einer Wegwerfspirale: Von Fast Fashion bis zu Einweg-E-Zigaretten wächst der Müllberg rasant. Recycling allein kann das Problem nicht lösen. Wir müssen daher den Ressourcenverbrauch reduzieren, dann packen wir das Problem an den Wurzeln", weiß Anna Leitner, Sprecherin für Ressourcen und Autorin der Faktensammlung.

Täglich 108 Jumbo-Flieger mit Billigwaren

Plattformen wie Shein oder Temu starten täglich 108 Jumbo-Frachtmaschinen voller Billigware in die Welt. Die Folgen: Müllberge wachsen, wertvolle Ressourcen wie Lithium, Kobalt und seltene Erden gehen verloren. Die Kosten für die Entsorgung der Müllberge tragen wiederum die österreichischen Steuerzahlenden über die Kommunalabgaben. "Österreich braucht rasch ein Verbot von Wegwerf-Vapes, ein ambitioniertes Anti-Fast-Fashion-Gesetz, die rasche Umsetzung des Rechts auf Reparatur und verbindliche Ziele zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs. Müll ist kein Naturgesetz, sondern eine Frage der politischen Prioritäten“, betont Leitner.

Stagl fordert Umdenken

WU-Ökonomin Sigrid Stagl verlangt ein stufenweises Umdenken des aktuellen Wirtschaftssystems, das klar auf Wachstum ausgelegt ist. "Wenn wir aufhören wollen, so viele Ressourcen zu verschwenden, müssen wir beim Kern des Problems anfangen: den Regeln unserer Wirtschaft. Diese Regeln sollen so sein, dass es für alle einfacher wird, die Umwelt zu schützen. Dafür brauchen wir klare Pläne, wie wir klimaneutral werden und Materialien immer wieder nutzen können. Wir müssen die Spielregeln so ändern, dass umweltfreundliches Handeln der einfachste Weg ist. Dann schaffen wir den Umbau."

Silberstreif am Horizont

Trotz der alarmierenden Müll-Entwicklung gibt es Grund zur Hoffnung: Das Einwegpfandsystem reduziert den Müll in der Natur, Initiativen wie der Reparaturbonus zeigen, dass nachhaltiges Verhalten in der Bevölkerung breite Unterstützung findet. "Österreich hat die Chance, Vorreiter einer echten Kreislaufwirtschaft zu werden – für Umwelt, Klima und ein gutes Leben für alle“, so Leitner abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Anna Leitner, Ressourcen-Sprecherin GLOBAL 2000, +43 699 142000 22 ,
anna.leitner@global2000.at

Christoph Gerhardt, Pressesprecher GLOBAL 2000, +43 699 142000 26 ,
christoph.gerhardt@global2000.at

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