- 11.09.2025, 09:45:32
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Gesundheitsministerin Korinna Schumann verleiht Papageno-Medienpreis 2025 an Diana Köhler und Johanna Tirnthal
Medienpreis des Gesundheitsministeriums für suizidpräventive Berichterstattung heuer bereits zum siebten Mal vergeben
Der „Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung“ geht in diesem Jahr an Diana Köhler und Johanna Tirnthal für ihre Sendung „Belastungen am Bauernhof“, die am 26. Mai 2025 im „Journal Panorama“ auf Ö1 ausgestrahlt wurde. Überreicht wurde der mit 5.000 Euro dotierte Preis im Namen von Gesundheitsministerin Korinna Schumann im Rahmen einer feierlichen Verleihung im Presseclub Concordia. Die Auszeichnung wird jährlich anlässlich des Welttages der Suizidprävention (10. September) vergeben. ****
Neben dem Beitrag der Preisträgerinnen waren heuer auch Beiträge von Sebastian Fellner ("Nichts währt ewig" / "Nicole kennt höchste Hochs, tiefste Tiefs - und ist Expertin im Wiederaufstehen", Der Standard, 24. Mai 2025 Printausgabe und 25. Mai 2025 online) und Monika Fischer ("Eine zweite Chance auf‘s Leben bekommst du nicht", Radio Klassik Stephansdom, 12. April 2025) auf der Shortlist nominiert.
In ihrer Begründung betonte die Jury, dass Diana Köhler und Johanna Tirnthal in ihrem Radiobeitrag ein Thema aufgegriffen haben, über das nur wenig gesprochen wird: Suizidalität im bäuerlichen Umfeld. Sie nähern sich in ihrer Sendung der Thematik aus verschiedenen Perspektiven. Sensibel erzählte persönliche Geschichten werden durch gut recherchierte Daten und Fakten gesamtgesellschaftlich eingeordnet.
„Der Papageno-Preis trägt einen Teil dazu bei, das Schweigen über Suizid zu brechen und journalistische Arbeiten über strukturelle Missstände sichtbar zu machen. Es ist mir eine große Freude, einen Beitrag dazu geleistet zu haben“, so Papageno-Medienpreisträgerin Diana Köhler. Papageno-Medienpreisträgerin Johanna Tirnthal betont: „Ich freue mich ganz besonders über den Papageno-Preis, weil er würdigt, wie wichtig es ist, das Schweigen über psychische Krisen in allen Bereichen zu brechen, auch in bisherigen Tabuzonen wie in der Landwirtschaft – und, dass man mit guter journalistischer Arbeit nicht nur Menschen berühren oder Missstände aufdecken, sondern im besten Fall sogar Leben retten kann.“
Schumann betont Wichtigkeit einer seriösen medialen Auseinandersetzung mit der Thematik Suizid
„Journalistinnen und Journalisten haben in ihrer täglichen Arbeit eine besondere Verantwortung – ihre Berichterstattung kann Leben retten. Indem sie über konstruktive Bewältigungsstrategien berichten und professionelle Hilfsangebote anführen, tragen sie entscheidend dazu bei, Mythen zu entkräften, Hoffnung zu vermitteln und Betroffene sowie Angehörige zu ermutigen, rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Suizidpräventive Berichterstattung ist daher nicht nur Qualitätsjournalismus, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz der öffentlichen Gesundheit.“, so Gesundheitsministerin Korinna Schumann.
Mitveranstalter unterstreichen Bedeutung des Papageno-Medienpreises für den Journalismus
Der wachsende Kreis an Mitveranstaltern des „Papageno Medienpreises für suizidpräventive Berichterstattung“ macht die Bedeutung dieser Initiative deutlich.
„Der Papageno-Medienpreis ist ein extrem wichtiger Preis für Journalistinnen und Journalisten – und er ist mit Abstand der schönste.“, hebt der Geschäftsführer des Österreichischen Presserats auch die Einzigartigkeit der Papageno-Statuette hervor.
„Mediale Thematisierung von Suizidprävention hilft, Stigmatisierung abzubauen“, bringt es Thomas Niederkrotenthaler für die Wiener Werkstätte für Suizidforschung auf den Punkt.
„Positive Berichte in den Medien spielen eine entscheidende Rolle für Menschen in einer Krise und mit Suizidgefahr. Sie informieren nicht nur über die verfügbaren Hilfsangebote der Krisenintervention, sondern machen auch Mut, die Hilfe in Anspruch zu nehmen.“, so Thomas Kapitany für die Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention und für das Kriseninterventionszentrum Wien.
„Die Hoffnung stirbt nicht zuletzt, weil die Hoffnung gar nicht sterben kann‘ (Tobias Marboe 1989-2018). Mit einer Berichterstattung, die sich um den Papageno-Effekt bemüht, können wir auch Menschen in einer suizidalen Verengung wieder Hoffnung geben.“, so Golli Marboe für den Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien.
Berichterstattung auf Basis klarer Leitlinien kann präventiv wirken
Seit den 1980er-Jahren ist in Österreich ein deutlicher Rückgang der Suizidhäufigkeit zu beobachten, dennoch sterben weiterhin pro Jahr rund 1.200 Menschen durch Suizid. Das sind dreimal so viele Menschen, wie jährlich im Straßenverkehr ums Leben kommen. Dazu kommt noch eine sehr hohe Zahl an Suizidversuchen.
Der Rückgang der Suizidrate ist unter anderem auch auf die Medienrichtlinien zur Berichterstattung über Suizid zurückzuführen, die Österreich als eines der ersten Länder weltweit umgesetzt hat. Denn Medienschaffende nehmen eine wichtige Rolle in der Prävention ein, wenn sie über Suizidalität berichten. Berichte über die Bewältigung von Suizidalität und Krisen können Suiziden aktiv entgegenwirken („Papageno-Effekt“). Andere Berichte hingegen können Imitationssuizide („Werther-Effekt“) zur Folge haben. Diesen Nachahmungssuiziden soll durch entsprechende Medienrichtlinien entgegengewirkt werden.
Link zu Fotos der Verleihung: https://flic.kr/s/aHBqjCtQCY
Link zum Siegesbeitrag: https://sound.orf.at/podcast/oe1/oe1-journal-panorama/belastungen-am-bauernhof
Link zu den Medienempfehlungen unter: sozialministerium.at/papageno-medienpreis
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Website: https://sozialministerium.gv.at
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