- 10.09.2025, 11:25:34
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Gas und Atomkraft „nachhaltig“/ Czernohorszky: „EU schlägt einen gefährlichen Weg ein!“
Jüngste Studie aus Wien widerspricht dem Märchen vom „nachhaltigen Atomstrom“
Dass Österreichs Klage gegen die Einstufung von Atomenergie und Gas als „nachhaltig“ nun vom EU-Gericht in Luxemburg abgewiesen wurde, ist für Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky eine „vertane Chance“ und er sieht darin einen „gefährlichen Weg, den die EU hier einschlägt!“
„Durch Atomkraft können langfristige Schäden an unserer Umwelt entstehen, die nicht mehr reparabel sind. Darüber hinaus ist Atomkraft derzeit die teuerste Energieform. Jede Investition in diesem Bereich bindet finanzielle Mittel, die wir im Kampf gegen den Klimawandel dringend brauchen“, so Czernohorszky.
Erst kürzlich gelangt eine Studie der Wiener Umweltanwaltschaft („Nachhaltigkeitsnarrative im Nuklearbereich“) zu der Erkenntnis, dass Atomkraft keiner gängigen Definition von Nachhaltigkeit entspricht.
„Atomkraft ist keine nachhaltige Energieform, weil die Atomindustrie bewusst viele negative Umweltfolgen und Risiken einfach in Kauf nimmt!“ betont Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Ausgeblendet werden dabei unter anderem die ungelösten Umweltfolgen des Uranabbaus, das Risiko schwerwiegender Auswirkungen durch Unfälle und die ungelösten Fragen der Entsorgung von radioaktiven Abfällen und Brennelementen. Auch müssen die hohen Kosten für den Neubau von Atomkraftwerken und die Entsorgung von Abfällen meist die Steuerzahler*innen tragen.
Wenn man die Risiken, Mängel und wirtschaftlichen Probleme der Kernenergie gegen ihren Beitrag zum Klimaschutz und zu den Nachhaltigkeitszielen abwägt, wird deutlich, dass die Nachteile schwerer wiegen.
„Nachhaltigkeit bedeutet vor allem, dass keine negativen Effekte auf die kommenden Generationen übertragen werden dürfen. Atomkraft birgt das Risiko möglicher Unfälle und auch die Endlagerung kann viele negative Effekte auf die Umwelt haben“, so Czernohorszky. „Damit sind signifikante Voraussetzungen von Nachhaltigkeit nicht gegeben!“
Norbert Hörmayer, Stellvertreter der Wiener Umweltanwältin, ergänzt: „Zudem benötigen neue Atomkraftwerke extrem lange Bauzeiten – oft mehr als 15 Jahre. Für den Klimaschutz ist das zu spät. Erneuerbare Energieträger wie Wind- und Solarkraft können viel schneller errichtet werden und bergen zudem keine Gefahr eines schweren Unfalls.“
Die ganze Studie ist unter folgendem Link abrufbar: studie-nachhaltigkeitsnarrative-nuklearbereich.pdf
Wiener Nuklearsymposium am 19. September
Am 19. September 2025 veranstaltet die Stadt Wien gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) das 16. Wiener Nuklearsymposium. Dabei werden führende Expert*innen über aktuelle Entwicklungen im Bereich der nuklearen Sicherheit referieren. Besonderer Fokus liegt auf der kritischen Analyse der Frage, welche Auswirkungen der Atomsektor auf eine autarke Energieerzeugung und die Bekämpfung des Klimawandels haben kann. Die Teilnahme ist kostenlos.
Alle Infos dazu unter: https://www.nuklearsymposium.at
Rückfragen & Kontakt
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E-Mail: raphael.zimmerl@wien.gv.at
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Mediensprecherin StR Jürgen Czernohorszky
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