• 10.09.2025, 10:01:32
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Demokratie auf dem Prüfstand: Tierschutz Austria startet Petition gegen Mercosur-Abkommen

Organisation warnt vor massiven Höfesterben und unfairen Importbedingungen – Bundesregierung muss Parlamentsbeschluss respektieren

Wien/Vösendorf (OTS) - 

Mit einer neuen Petition fordert Tierschutz Austria die österreichische Bundesregierung auf, das EU-Mercosur-Abkommen endgültig abzulehnen. Die Organisation warnt vor einem massiven Höfesterben und unfairen Wettbewerbsbedingungen für heimische Landwirt:innen. „Demokratie bedeutet auch, dass Beschlüsse des Parlaments eingehalten werden. 2019 hat der Nationalrat klar Nein zu Mercosur gesagt. Daran muss sich die Regierung halten“, betont Madeleine Petrovic, Präsidentin von Tierschutz Austria.

Massiver Strukturbruch droht

Bereits heute stehen Österreichs Bäuer:innen unter enormem Druck: Von 2020 bis 2023 haben 9.745 Betriebe geschlossen – ein Rückgang von 8,8 % in nur drei Jahren. Seit 1990 hat sich die Zahl der Höfe um mehr als ein Drittel reduziert. Das geplante Freihandelsabkommen mit Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay wird diesen Trend weiter verschärfen:

  • Fleisch- und Agrarprodukte aus Südamerika könnten künftig nahezu zollfrei importiert werden.
  • Sie stammen vielfach aus Massentierhaltung, mit Hormonen, verbotenen Pestiziden und gentechnisch verändertem Futter.
  • Für die Produktion werden wertvolle Ökosysteme wie der Amazonas oder der Gran Chaco zerstört.

„Unsere Landwirt:innen können gegen diese Bedingungen nicht bestehen. Es geht nicht nur um bäuerliche Existenzen, sondern auch um unsere Ernährungssicherheit, gesunde Lebensmittel und eine lebendige Kulturlandschaft“, so Petrovic.

Regierung muss klare Haltung zeigen

Während die EU-Kommission das Abkommen als „Meilenstein“ feiert, wächst in Österreich die Skepsis. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) äußerten sich zuletzt abwartend positiv. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) bekräftigte zwar seine ablehnende Haltung, doch der politische Druck steigt.

„Gerade jetzt braucht es ein klares Signal aus Österreich. Ein Nein zum Mercosur-Deal schützt nicht nur unsere Höfe, sondern auch Klima, Tierwohl und faire Arbeitsbedingungen. Alles andere wäre ein demokratiepolitischer Wortbruch“, erklärt Petrovic.

Petition gestartet

Die Petition „Bauernsterben stoppen – Nein zum Mercosur-Deal!“ richtet sich direkt an die Bundesregierung. Tierschutz Austria fordert:

  1. Ein klares Nein Österreichs zum EU-Mercosur-Abkommen.
  2. Die Einhaltung des Nationalratsbeschlusses von 2019.
  3. Fairen Handel: Import nur von Produkten, die denselben Standards entsprechen wie heimische Lebensmittel.

👉 Die Petition kann ab sofort online unterzeichnet werden:

Rückfragen & Kontakt

Tierschutz Austria
Mag. Martin Aschauer
Telefon: 06763501889
E-Mail: martin.aschauer@tierschutz-austria.at
Website: https://www.tierschutz-austria.at/

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