- 09.09.2025, 14:52:05
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Kärnten-Steiermark: Mit der Koralmbahn zum Stern des Südens
LH Kaiser, LH Kunasek, LHStv. Gruber und LHStv.in Khom informierten über Ergebnisse der dritten Kärnten-Steiermark-Konferenz
Kärnten und die Steiermark wollen gezielt und abgestimmt die Chancen durch die Koralmbahn nutzen. Heute, Dienstag, trafen sich die beiden Landesregierungen und Klubobleute der Regierungsparteien zur dritten Kärnten-Steiermark-Konferenz in Klagenfurt. Auf der umfangreichen Tagesordnung standen unter anderem die Themen Infrastrukturausbau, Bildung, Katastrophenschutz, Nachhaltigkeit, Kultur oder Sport. Vom Bund wird zudem eine Regelung gefordert, damit die regionalen Klimatickets Kärntens und der Steiermark für die Koralmbahn gemeinsam nutzbar werden. Auch für eine Neugestaltung des Finanzausgleichs will man sich gemeinsam einsetzen. Die Landeshauptleute Peter Kaiser und Mario Kunasek sowie LHStv. Martin Gruber und LHStv.in Manuela Khom informierten über die Konferenzergebnisse in einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Landeshauptmann Peter Kaiser hob die sehr konstruktive Arbeitsweise hervor. Heute seien 16 einstimmige Beschlüsse gefallen. Er verwies auf den Koralmbahnindex, für den die Landesstatistiken Kärntens und der Steiermark ebenso wie die jeweils für die strategische Landesentwicklung Verantwortlichen kooperieren. „Wir messen, wie sich Demographie, Maßnahmen, Kooperationsformen und Erwartungen entwickeln. So können wir entsprechend gegensteuern, Maßnahmen neu aufstellen oder ergänzen“, erklärte er. In der gemeinsamen Hochschulkonferenz soll laut Kaiser eine Hochschulstrategie 2030 entstehen. Am 18. September werde man dafür in Klagenfurt zusammenkommen. „Wir wollen den gemeinsamen Hochschulraum international sichtbarer machen, Schwerpunkte herausarbeiten, Synergien nutzen und Duplizitäten abbauen“, so Kaiser.
Viele Kooperationen würden die beiden Bundesländer laut Kaiser auch am Forschungs- und Entwicklungssektor setzen. Im Kulturbereich plane man unter anderem Schnupperabos für Theaterbesuche in Klagenfurt, Graz, Laibach/Ljubljana und Triest. Im Sport verwies der Landeshauptmann auf die schon bestehenden Kooperationen rund um Kärnten Läuft und den Graz-Marathon. Künftig verstärkt zusammenarbeiten könnte man beispielsweise beim Nachwuchsfußball. Eng aufeinander abstimmen wollen sich die beiden Bundesländer beim Notfallmanagement für den Koralmtunnel und beim gemeinsamen Ankauf von Katastrophenschutzgerätschaften – bei diesem wolle man auch weitere Bundesländer mit ins Boot holen. Als weiteren Punkt hob Kaiser die beschlossene „Nachhaltigkeitsagenda Koralmbahn“ hervor, über die man sich gemeinsam für Umwelt- und Klimaschutz einsetzen wolle.
Kunasek sagte, dass man die Chancen der Koralmbahn gemeinsam nutzen wolle, sich aber auch der Herausforderungen bewusst sei. So sei im wirtschaftlichen Bereich und im Tourismus einiges möglich. Ziel sei es, einen gemeinsamen Auftritt für den Tourismusraum Kärnten-Steiermark zu entwickeln. „Dabei geht es auch darum, den Gast vom Zug zur Destination zu bringen, also um die sogenannte letzte Meile“, erklärte Kunasek. Als weiteren Punkt aus der Konferenz nannte er das Vernetzen von Behörden und Einsatzkräften für mehr Sicherheit entlang der Koralmbahn. Konkrete gemeinsame Angebote solle es in der Volkskultur geben. Der steirische Landeshauptmann kann sich eine gemeinsame Volkskulturveranstaltung vorstellen, welche für die Freundschaft und Partnerschaft zwischen den beiden Ländern stehen solle. Zudem sollten die Akteure in der Volkskultur über die Landesgrenzen hinweg stärker vernetzt werden und Museumsangebote der Volkskultur könnten gemeinsam digitalisiert werden.
Für Gruber ist es ein wichtiges Zeichen in herausfordernden Zeiten, dass Kärnten und die Steiermark „ungeachtet politischer Konstellationen“ kooperieren. „Wir wachsen als Wirtschaftsraum zusammen und wollen auch gemeinsam gegenüber Wien auftreten, wenn es zum Beispiel Verzögerungen beim Infrastrukturausbau gibt“, sagte der Landeshauptmannstellvertreter. Um die Koralmbahn zur Wertschöpfungsachse zu machen, müssten nämlich auch die Projekte abseits der Strecke stimmen. Gruber nannte den Breitbandausbau, bei dem es Perspektiven auch für die Gemeinden geben müsste, die von Kürzungen oder Verschiebungen im dritten Call der Bundes-Breitbandinitiative betroffen wären. Wiederholt forderte er den Sicherheitsausbau der S37 sowie den Ausbau der B317 und den Vollausbau der A2-Anschlussstelle Wernberg. In Richtung ÖBB sprach er die Güterbahntrasse für den Kärntner Zentralraum an: „Ohne Lärmschutz ist die Koralmbahn nicht zu Ende gedacht.“ Weiters fordere man vom Bund die Aufhebung des sogenannten Stückelungsverbots. Ziel sei es, dass ohne Mehrkosten für die Bundesländer sowie Pendlerinnen und Pendler regionale Klimatickets kombiniert werden können. Laut Gruber wolle man sich als „starke Südachse“ aber auch dafür einsetzen, dass Kärnten und die Steiermark beim Finanzausgleich mit dem Bund nicht weiter benachteiligt werden. „Damit muss Schluss sein. Wir fordern eine Tabula rasa. Der Finanzausgleich muss neu aufgesetzt, neu geplant werden. Die Reformpartnerschaft ist dafür der beste Zeitpunkt.“
LHStv.in Khom ist davon überzeugt, dass der gemeinsame Wirtschaftsraum noch viel mehr in die Mitte rücken werde. Sie stammt selbst aus Steirisch-Laßnitz, fährt jeden Tag über Kärnten in die Arbeit und sieht, wie die Menschen EINE Region leben. Ein wesentlicher Punkt der Zusammenarbeit ist für sie die Wissenschaft. Dafür wolle man gemeinsam verstärkt Gelder von Bund und EU holen. Auch Khom fordert, dass der Finanzausgleich neu aufgesetzt wird: „Kärnten und die Steiermark werden aktuell massiv benachteiligt.“ Die beiden Bundesländer würden aber auch eine Menge an Stärken haben, „die wir bündeln müssen“. Im einen Bundesland zu wohnen und im jeweils anderen zu arbeiten solle etwas Alltägliches werden. „Dafür müssen wir die Familien und Kinder mitnehmen“, so Khom. Den Süden Österreichs stärken wolle sie aber auch als aktuell Vorsitzende der Alpen-Adria-Allianz.
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