• 08.09.2025, 10:19:04
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Städtebund-Prammer/Madreiter: „Klimawandelanpassung und Weiterentwicklung der Innenstädte betreffen alle Städte“

Fachausschüsse für Raumordnung und Stadtplanung tagen in Linz; Städtebund-Weninger: „Städte brauchen für Klimawandelanpassung ausreichend Geld“

Wien/Linz (OTS) - 

Die Städtebund-Fachausschüsse für Raumordnung und Stadtplanung tagen aktuell in Linz. Folgende Schwerpunkte werden dabei von Städtebund-Expert:innen und externen Vortragenden besprochen: Maßnahmen für die Klimaanpassung, aktuelle Entwicklungen beim ÖROK-Flächenmonitoring und der EU-Wiederherstellungsverordnung, Flächeninanspruchnahme und Flächenmonitoring.

Dietmar Prammer, Bürgermeister der Stadt Linz und Vorsitzender des Städtebund-Fachausschusses für Raumordnung, betont, „dass die Fachausschüsse für Stadtplanung und Raumordnung heuer in Linz tagen, freut uns ganz besonders. Gerade Themen wie Klimawandelanpassung, die Weiterentwicklung unserer Innenstadt oder eine verantwortungsvolle Flächenpolitik betreffen alle Städte in Österreich unmittelbar. Der Austausch mit Expert:innen und Kolleg:innen aus anderen Städten ist daher ein wichtiger Motor für neue Ideen und gemeinsame Lösungen. Linz möchte hier Impulse geben, aber genauso von den Erfahrungen anderer lernen – damit unsere Städte auch in Zukunft lebenswert und zukunftsfit bleiben.“

Thomas Madreiter, Wiens Planungsdirektor und Vorsitzender des Städtebund-Fachausschusses für Stadtplanung, betont: „Städte sind von der Klimakrise in besonderem Ausmaß betroffenen. Die Menschen in Städten leben flächensparend und nehmen damit die Ziele der Bodenstrategie des Bundes bereits vorweg, sind aber damit auch in besonderem Maß auf die rasche Umsetzung von Kühlungsmaßnahmen angewiesen. Der Fachausschuss Stadtplanung des Österreichischen Städtebundes diskutiert daher bei seiner Tagung in Linz vor dem Hintergrund der Linzer Strategien und Maßnahmen zur Klimaanpassung insbesondere die Frage der Veränderungsbereitschaft der Bevölkerung und damit im engen Zusammenhang die Palette der Möglichkeiten der Einbeziehung der Bevölkerung in die anstehenden Veränderungen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen die Städte bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen, aber auch eine optimierte Grundlage für eine diesen umfangreichen Aufgaben entsprechende Mittelausstattung der Städte bieten.“

Expertise von IFES-Zeglovits, Stadtpsychologin Ehmayer und ÖROK

Die externe Expertise zu diesem Themenkomplex kommt dabei von zwei ausgewiesenen Expertinnen: Eva Zeglovits, Geschäftsführerin des Instituts für empirische Sozialforschung - IFES, berichtet den anwesenden Städtevertreter:innen von ihren Erkenntnissen zur Veränderungsbereitschaft der Bevölkerung hinsichtlich des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen.

Die bekannte Stadtpsychologin Cornelia Ehmayer schließt mit möglichen Strategien zur Einbindung der Bevölkerung in Klimaanpassungsmaßnahmen an. Denn: Nur durch das effektive Zusammenwirken der Stadtverwaltungen mit der urbanen Bevölkerung können die nötigen Verbesserungen und damit ein gesundes Stadtklima für alle erreicht werden.

Am morgigen zweiten Tag der Städtebund-Expert:innen-Tagung treten der sorgsame Umgang mit Boden (Bodenstrategie, Flächenmonitoring) und damit auch die Umsetzung von Artikel 8 der EU-Wiederherstellungsverordnung der Natur in den Vordergrund. ÖROK-Geschäftsführer Markus Seidl und Paul Himmelbauer von der Geschäftsstelle der Österreichischen Raumordnungskonferenz berichten vom Letztstand der Diskussionen und Umsetzungsfortschritten.

Erkenntnisse, Strategien und Best-Practice-Beispiele der Städte zu Klimaanpassung und Bodensparen

Österreichische Städte sind zentrale Akteurinnen sowohl bei der Klimawandelanpassung als auch beim Bodensparen. Der regelmäßige Austausch unter den Städten – nicht nur aber auch in den Fachausschüssen des Städtebundes - zeigt deren vielfältiges Know-how auf und ermöglicht den notwendigen Wissenstransfer.

Clemens Horak, Leiter der Stadtentwicklung und Stadtplanung der Stadt Wien (MA 18) berichtet über zentrale Aussagen zum Klimaschwerpunkt in der aktuellen Wiener Lebensqualitätsstudie 2023 und des neuen Wien Plans (Stadtentwicklungsplan 2035). Guido Mosser, Abteilungsleiter der Stadtplanung in Villach, präsentiert die Hauptplatzgestaltung („Grüne Achse“ nach dem Schwammstadt-Prinzip) und das ISEK NikolaiQuartier (Integriertes Stadtentwicklungskonzept). Stadtbaudirektor Wolfgang Pichler aus Wels erläutert den Entscheidungs- und Umsetzungsprozess rund um das mit 40.000 m² bedeutende innerstädtische Entsiegelungsprojekt „Volksgarten neu“.

Die langjährige Erfahrung der Stadt Graz spiegelt sich in den vielfältigen Tagungsbeiträgen wider: Bernhard Inninger, Leiter des Grazer Stadtplanungsamts, berichtet über den Umgang mit Starkregen und Hochwasser in der örtlichen Raumplanung, Aktuelles zur Anwendung des Klimainformationssystems in der Stadtplanung, Beispiele zur Gestaltung des öffentlichen Raums und gemeinsam mit dem Klagenfurter Stadtplanungsleiter Robert Piechl über die Auswirkungen der Koralm-Bahn auf die Stadtentwicklung der beiden Landeshauptstädte.

Und insbesondere die gastgebende Stadt Linz zeigt, dass sie unter der politischen Führung von Bürgermeister Prammer und der fachlichen Leitung von Planungsdirektor Hans-Martin Neumann sich einem lebenswerten Stadtklima und gleichzeitig sparsamen Umgang mit Boden und Ressourcen mit aktuellsten Strategien, ambitionierten Projekten und modernster Technik widmet: Innenstadtkonzept, Umgestaltung des Linzer Hauptplatzes, (Geo-)Datenanalyse, die Baumoffensive sowie blaue und grüne Infrastrukturprojekte, wurden den Städtevertreter:innen - im Zuge einer Exkursion auch „zum Anfassen“ - präsentiert.

Abschließend stellt Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger mit Verweis auf die beeindruckenden aktuellen aber auch zukünftig notwendigen Projekte fest: „Österreichs Städte sind innovative Vorreiterinnen bei der Anpassung an den Klimawandel, beim naturnahen Umgang mit Flächen und der schonenden Beziehung zwischen Bauen und Umwelt. Aber vergessen wir nicht, dass diese Investitionen in die Zukunft sehr viel Geld kosten und die Städte dafür mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet werden müssen. Zudem braucht es die Zusammenarbeit aller Beteiligten, um gemeinsam das Bestmögliche zu erreichen.“

Rückfragen & Kontakt

Elisabeth Hirt
Kommunikation Österreichischer Städtebund
elisabeth.hirt@staedtebund.gv.at
Telefon: 0676 8118 89990
www.staedtebund.gv.at

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