• 08.09.2025, 09:47:35
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Aktionswoche Patientensicherheit: „Risiken im Blick - ein Kinderspiel?“

Patientensicherheit für Neugeborene und Kinder im Fokus der heurigen Aktionswoche

Wien (OTS) - 

Die Aktionswoche der Österreichischen Plattform Patient:innensicherheit, die anlässlich des Internationalen Tages der Patientensicherheit am 17. September stattfindet, widmet sich heuer vom 15.-19.09.2025 dem Leitthema „Risiken im Blick – ein Kinderspiel?“. Sie richtet den Fokus auf Risiken in der Gesundheitsversorgung von Neugeborenen und Kindern. Die Themen der Aktionswoche wurden heuer von der Schwestergesellschaft Stiftung Patientensicherheit Schweiz auf Basis der diesjährigen WHO-Kampagne „Safe care for every newborn and every child“ initiiert. „Die Aktionswoche Patientensicherheit macht sichtbar, dass wir gemeinsam Verantwortung tragen für sichere Behandlungen und für das Vertrauen der Patientinnen und Patienten“, so Brigitte Ettl, Präsidentin der Österreichischen Plattform Patient:innensicherheit.

In Anlehnung an das Schweizer Modell wurden in Österreich fünf Themengebiete der Patientensicherheit rund um Neugeborene und Kinder definiert:

1) Sprachbarrieren überwinden und Videodolmetschen für mehr Sicherheit: Eine klare und verständliche Kommunikation ist entscheidend, um Patientensicherheit zu gewährleisten. „Bei uns im Haus betreuen wir Kinder mit seltenen und komplexen Erkrankungen – oft als einzige Anlaufstelle für hochspezialisierte Behandlungen in ganz Österreich. Dafür ist eine klare Kommunikation mit den Eltern entscheidend. Als erste Klinik des AKH haben wir Videodolmetschen auf den Stationen und später auch in den Ambulanzen eingeführt: Mit über 100 Sprachen können wir jederzeit mit Eltern, Kindern und Jugendlichen sprechen, sie aktiv einbeziehen und ihre Beteiligung stärken – für mehr Sicherheit und bessere Betreuung“, so Angelika Berger, Leiterin des Comprehensive Center for Pediatrics der Medizinischen Universität Wien im AKH Wien und Vorstandsmitglied der Plattform Patient:innensicherheit. „Nur wenn wirklich alle verstehen, worum es geht, können sichere Entscheidungen gemeinsam getroffen werden.“

2) Simulation als Schlüssel für Sicherheit: Simulationstrainings sind ein zentraler Bestandteil der Patientensicherheit. „Kritische Situationen sind selten, aber hochrelevant – gerade in der Neonatologie zählt jede Sekunde. Durch Simulationstrainings im Team können wir Abläufe einüben, Rollen und Aufgaben definieren und die Kommunikation stärken. So schaffen wir Sicherheit für alle Beteiligten und sind im Ernstfall optimal vorbereitet“ erklärt Michael Wagner, Leiter des Pädiatrischen Simulationszentrums im Comprehensive Center for Pediatrics. Durch realistische Teamübungen können Abläufe geübt, kritische Situationen vorbereitet und die Zusammenarbeit gestärkt werden. „Das Ziel ist, im Ernstfall strukturiert und sicher zu handeln, besonders wenn es um Kinder und Neugeborene geht. Simulation bedeutet Patientensicherheit und trägt wesentlich dazu bei, dass Teams unter Stress handlungssicher bleiben“.

3) Arzneimittelsicherheit und präzise Dosierungen: Eine präzise Dosierung von Medikamenten ist gerade für Frühgeborene und schwerkranke Kinder lebenswichtig. Die zentrale Herstellung aller Parenteralia in der Anstaltsapotheke sorgt dafür, dass hochkomplexe Medikamente unter strengsten Qualitätsstandards zubereitet werden. Das ist ein entscheidender Beitrag zur Patientensicherheit.

4) Hygiene und Infektionsschutz für die Kleinsten: Infektionsschutz ist Patientensicherheit. Gerade Neugeborene und schwerkranke Kinder sind besonders anfällig für Infektionen. Deshalb setzt die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in enger Zusammenarbeit mit der Krankenhaushygiene auf innovative Tools wie selbst produzierte Schulungsvideos und spezielle Trainingsgeräte, die beispielsweise Eltern und Besuchern anschaulich die richtige Händehygiene vermitteln. So wird Infektionsschutz zu einem gelebten Teil der Patientensicherheit und trägt maßgeblich zum Schutz der Kleinsten bei.

5) Informationsvideos: Digitale Inhalte wie Lehr- und Informationsvideos und Wissensplattformen ermöglichen es, komplexe und sicherheitsrelevante Handlungen wie etwa das Legen von Kathetern oder die Gabe von Surfactant bei Frühgeborenen, aber auch eine korrekte Händedesinfektion, anschaulich darzustellen und beliebig oft zu wiederholen. So können sich medizinische Fachkräfte orts- und zeitunabhängig Wissen aneignen und ihre praktischen Fähigkeiten gezielt vertiefen. Diese flexible Form des Lernens ergänzt das praktische Training optimal und trägt dazu bei, dass Ärzt:innen und Pflegekräfte im klinischen Alltag sicher und kompetent handeln können.

Ziel der Aktionswoche ist es, durch Information, Austausch und praxisnahe Initiativen das Bewusstsein in allen Bereichen der Versorgung zu schärfen und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung von Patienten- und Mitarbeitersicherheit zu leisten.

Alle Einrichtungen des Gesundheitswesens – von Krankenhäusern und Pflegeheimen über Ambulanzen, Rehabilitationszentren und Apotheken bis hin zu Arztpraxen – sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Tage der offenen Tür, Podiumsdiskussionen, Informationsveranstaltungen, interne Schulungen oder die Präsentation innovativer Projekte: Jede Aktivität ist ein wichtiger Beitrag und zeigt, wie Patientensicherheit im Alltag gelebt wird. „Patientensicherheit ist ein gemeinsames Anliegen. Jede Initiative, sei sie groß oder klein, trägt dazu bei, Risiken zu reduzieren und die Versorgung nachhaltig sicherer zu machen“, betont Brigitte Ettl. Wie auch in den vergangenen Jahren können alle geplanten Aktivitäten bei der Plattform eingemeldet werden. Diese werden auf einer interaktiven Landkarte auf unserer Website sichtbar gemacht und bieten so einen Überblick über das Engagement im ganzen Land.

Jahrestagung 2025

Am 17.10.2025 lädt die Österreichische Plattform Patient:innensicherheit zur jährlichen Fachtagung in die Klinik Floridsdorf ein. Die Tagung findet ebenfalls unter dem Motto „Risiken im Blick – ein Kinderspiel?“ statt und bietet einen tiefgehenden Einblick in aktuelle Forschung, Best Practices und Diskussionen zu Problemfeldern. Im Rahmen der Tagung werden zudem der Austrian Patient Safety Award 2025 sowie der Journalist:innenpreis der Plattform Patient:innensicherheit feierlich überreicht.

Über die Plattform:

Die Österreichische Plattform Patient:innensicherheit ist ein unabhängiges, nationales Netzwerk, das Patientensicherheit und Mitarbeitersicherheit fördert. Wir streben an, vermeidbares Leid und vermeidbaren Schaden im Gesundheitswesen zu verhindern. Im Zentrum unserer Arbeit stehen Forschung, Koordination von Projekten, Vernetzung und Information.

Weitere Infos:

http://www.plattformpatientensicherheit.at

www.patientensicherheitstag.at

www.linkedin.com/company/österreichische-plattform-patientensicherheit/


Rückfragen & Kontakt

Kommunikationsmacherei
Mag. Bosko Skoko
Telefon: +4369914057849
E-Mail: bosko.skoko@kommunikationsmacherei.at

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