• 08.09.2025, 09:25:32
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Schulbeginn: gemeinnützige Stiftungen ermöglichen Innovation im Bildungswesen

Immer mehr Bildungsstiftungen wirken da, wo das öffentliche Schulsystem an seine Grenzen stößt.

Wien (OTS) - 

„Ob bei der Vermittlung von Wirtschafts- und Finanzwissen, der Chancengerechtigkeit für Kinder aus bildungsfernen Familien oder beim Aufbau von Infrastruktur zur Förderung digitaler Kompetenzen – die Liste der Herausforderungen im österreichischen Bildungssystem ist lang. Gemeinnützige Stiftungen leisten durch ihre Flexibilität in vielen Bereichen wertvolle Unterstützung“, weiß Günther Lutschinger, geschäftsführender Vorstand des Verbandes für gemeinnütziges Stiften. Insgesamt sind hierzulande rund 1.000 gemeinnützige Stiftungen und Fonds für das Gemeinwohl aktiv. Pro Jahr investieren sie rund 120-130 Mio. Ꞓ in die Unterstützung gesellschaftlicher Projekte. Neben sozialen Diensten und Forschung, zählt Bildung zu den zentralen Förderzielen. Die Bedeutung von Bildungsstiftungen wird nun erstmals auch durch eine vom NPO-Kompetenzzentrum der WU Wien erstellte Studie sichtbar gemacht, die von der Innovationsstiftung für Bildung ermöglicht (ISB) wurde.

Bildungsstiftungen eröffnen mehr Bildungschancen

„Für 2025 zeichnet sich ein Rekord bei Neugründungen gemeinnütziger Stiftungen ab und besonders erfreulich ist, dass der Wunsch unter Stifterinnen und Stiftern, Bildungszwecke zu fördern, eine zentrale Triebfeder dieses Booms ist“, betont Lutschinger und verweist als Grund auf die Möglichkeit von gemeinnützigen Initiativen, rasch und unbürokratisch in konkreten Problemfeldern des Schulsystems zu helfen. „Damit stellt der Stiftungssektor eine wichtige Stütze des öffentlichen Bildungssystems dar, das weitreichende Innovationen durch die komplizierte Steuerung leider nur sehr langsam voranbringt“, so Lutschinger.
Ein Erfolgsbeispiel ist Teach For Austria – im Schuljahr 2012/13 mit 24 Fellows gestartet und heute die größte private Einrichtung im österreichischen Bildungswesen. Bisher waren mehr als 500 Teach For Austria-Fellows als Pädagog:innen an Schulen und Kindergärten mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Kindern aktiv. Damit hat das Netzwerk bereits über 50.000 Kinder in Österreich unterstützt. Ermöglicht wird diese wichtige Arbeit durch die unabhängige, überparteiliche gemeinnützige Stiftung Teach For Austria mit Unterstützung von weiteren Stiftungen ebenso wie Unternehmen und Privatspender:innen.
Auch die ISB setzt auf diese Wirkungskraft: Mit fünf Co-Stiftungen treibt sie Innovation im Bildungsbereich voran und wirkt als Brücke zwischen staatlichen Strukturen und privatem Engagement. Über ein Matching-Fund-Modell gelingt es ihr, privates Kapital um ein Vielfaches zu hebeln – auf jeden von der ISB investierten Euro kommen fast drei Euro aus privater Hand.

Mehrwert für die gesamte Gesellschaft

Gemeinnütziges Stiften schafft nicht nur gesellschaftlichen Mehrwert – etwa durch höhere Bildungsqualität, intensivere Forschung oder ein vielfältigeres Kulturangebot –, sondern bringt auch eine beachtliche wirtschaftliche Umwegrentabilität mit sich. Das zeigt eine Studie von PwC Schweiz im Auftrag von SwissFoundations. Je nach Stiftungsform und Investition des eingebrachten Vermögens fließen demnach bereits nach drei bis sieben Monaten mehr Mittel in die Gesellschaft zurück, als dem Staat durch die steuerliche Begünstigung der Stiftung entgehen. „Diese Schweizer Studie beweist einmal mehr, dass gemeinnütziges Stiften einen umfassenden Nutzen für Gesellschaft und Staat darstellt. Umso mehr braucht es eine Entbürokratisierung bei Stiftungsneugründungen – keine andere Rechtsform in Österreich muss durch die Zuständigkeit von gleich drei verschiedenen Behörden derzeit so lange auf einen Genehmigung der Errichtung warten! Eine Tatsache, die nach wie vor viele Philanthropinnen und Philanthropen abschreckt“, unterstreicht Günther Lutschinger.

Ausblick: Tag der Stiftungen am 1. Oktober

Zum achten Mal begeht der Verband für gemeinnütziges Stiften am 1. Oktober den Europäischen Tag der Stiftungen mit einer hochkarätigen Konferenz, bei der Vertreter:innen von Stiftungen, Vereinen, Steuerberatungskanzleien und Unternehmen sowie Philanthrop:innen und Bildungsinteressierte gemeinsam über Zukunftsperspektiven diskutieren. Ein Themenschwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von Bildungsinnovation durch Stiftungen. Im Zuge dessen werden die Ergebnisse der Studie, die in Zusammenarbeit mit Reinhard Millner vom NPO-Kompetenzzentrum der WU Wien erarbeitet und von der ISB ermöglicht wurde, erstmals öffentlich präsentiert. Die ISB ist eine gemeinnützige Stiftung mit dem Ziel, Österreichs Bildungssystem durch mehr Innovationsfähigkeit zukunftsfähig zu machen. Sie initiiert und unterstützt Bildungsinnovationen, vernetzt engagierte Akteur:innen aus Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft und macht erfolgreiche Ansätze breit nutzbar. Mit der Förderung der Studie verfolgt sie das Ziel, ein vollständiges Bild über die in Österreich tätigen Bildungsstiftungen zu schaffen und so die Basis für mehr Zusammenarbeit und Wirkung zu legen.

Rückfragen & Kontakt

Geschäftsführender Vorstand des Verbandes für gemeinnütziges Stiften
Dr. Günther Lutschinger
Telefon: +43 676 4410108
E-Mail: guenther.lutschinger@stiften.at
Website: https://www.stiften.at

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