- 05.09.2025, 13:54:33
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„kulturMontag“ am 8. September: Daniel Kehlmanns Pandemie-Satire, Julius von Bismarcks Ausstellung in Wien und Neues von Caroline Wahl
Danach: Doku-Premiere „Urban Pulse – Der Herzschlag einer Stadt“ zur Linzer Klangwolke – ab 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Der „kulturMontag“ am 8. September 2025 um 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON, präsentiert von Clarissa Stadler, befasst sich mit Daniel Kehlmanns Satire auf die Pandemiezeit „Ostern“ und begrüßt den Bestsellerautor dazu live im Studio. Außerdem blickt das ORF-Kulturmagazin auf Julius von Bismarcks Ausstellung im Wiener Kunsthaus unter dem Titel „Normale Katastrophen“ und widmet sich dem Literatur-Shooting-Star Caroline Wahl und ihrem gerade erschienen Roman „Die Assistentin“. Danach steht um 23.30 Uhr die Doku-Premiere „Urban Pulse – Der Herzschlag einer Stadt“ zur diesjährigen Linzer Klangwolke auf dem Programm.
Satire auf die Pandemie-Zeit
Im Frühjahr 2020 saß Bestsellerautor Daniel Kehlmann in seiner Wohnung in New York, die Corona-Pandemie hatte die Stadt fest im Griff, täglich änderten sich die Ausgangsbeschränkungen und Quarantäne-Regeln. Als in Österreich im März der erste Lockdown verhängt wurde, begann Kehlmann damit, die zunehmend absurd werdenden Geschichten der Pandemie aufzuschreiben. Eine pointierte Aufarbeitung einer der – wie Kehlmann meint – „traurigsten Krisen der Menschheit“. Eine Zeit, in der die Zwischentöne abhandengekommen sind und die Gesellschaft gespalten wurde. Bitterböse sind die Szenen, in denen Kehlmann seine Protagonistinnen und Protagonisten über Ausgangssperren, Abstandsregeln und Abschottung diskutieren lässt. Es geht aber auch um Willkür, Machtspiele, Denunzianten und gesellschaftliche Veränderungen, die bis heute nachklingen. Aus den Aufzeichnungen entstand ein Bühnentext mit dem Titel „Ostern“, den Stephanie Mohr in den Wiener Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt inszeniert. Daniel Kehlmann ist live zu Gast im „kulturMontag“-Studio.
Eine ganz normale Katastrophe
Die Kunstwelt kennt und liebt ihn für seine oft extremen Kunstinterventionen, die die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung sprengen und die Beziehungen zwischen Mensch und Natur, zwischen Kunst und Wissenschaft hinterfragen. Julius von Bismarck zählt zu den spannendsten deutschen Künstlern der Gegenwart. Geboren 1983 in Breisach am Rhein hat er erst Informatik, dann Visuelle Kommunikation und schließlich Kunst studiert – unter anderem am Institut für Raumexperimente unter der Leitung von Ólafur Elíasson. Jetzt sind die Arbeiten von Julius von Bismarck erstmals in einer Einzelausstellung in Wien zu sehen. Unter dem provokanten Titel „Normale Katastrophen“ stellt er im Wiener Kunsthaus die Frage, wie wir als Gesellschaft damit umgehen, wenn die Katastrophe zum Normalzustand wird. Neben einer Auswahl aus Fotografien, Videoarbeiten, Skulpturen und Installationen der vergangenen fünfzehn Jahre sind neue Fotoarbeiten zu sehen, die Brände, Blitzeinschläge oder Sturmwellen zeigen – Naturgewalten in einem Lebensraum, den der Mensch zunehmend verändert.
„Shooting Star“ der deutschsprachigen Literatur
Caroline Wahl ist erst 30 und hat schon zwei Bestsellerromane geschrieben. Aktuell führt sie die Spiegel-Bestsellerliste an und lässt damit auch Stars wie Ferdinand von Schirach und dessen Neuerscheinung hinter sich. Ihr Debüt-Roman „22 Bahnen“ war die literarische Sensation des Jahre 2023. Das Buch hat sich über eine Million Mal verkauft, wurde kürzlich verfilmt und kommt jetzt ins Kino. Auch ihr zweites Buch, „Windstärke 17“ war ein Verkaufsschlager. Dieser Tage ist Roman Nummer drei mit dem Titel „Die Assistentin“ erschienen. Darin erzählt Caroline Wahl von einer jungen Frau, die in der Verlagswelt als Assistentin arbeitet und dort Machtmissbrauch erlebt. Wahl selbst hat Erfahrungen in der Branche gemacht, legt aber Wert darauf, dass „Die Assistentin“ kein autobiografischer Roman ist. Abermals gelingt es der Autorin, die inneren Konflikte einer jungen Frau eindrucksvoll darzustellen und sie auf ihrem Weg der Emanzipation zu begleiten. Der „kulturMontag“ hat die Autorin in Kiel getroffen.
Danach: Dokumentation „Urban Pulse – Der Herzschlag einer Stadt“ (23.30 Uhr)
Seit mehr als vier Jahrzehnten verwandelt die Linzer Klangwolke die Stadt in ein offenes Klangtheater – ein Fest künstlerischer Freiheit und kultureller Innovation, das jährlich zehntausende Besucher:innen an die Donau zieht. Im Jahr 2025 richtet sich der Blick auf den innersten Takt der Stadt: Der Fluss, die Industriestadt und ihre Vergangenheit - daraus speist sich der Herzschlag von Linz. Unter dem Titel „Urban Pulse“ soll dieser urbane Herzschlag hör- und spürbar werden. Das ist der Anspruch und zugleich das Motto der diesjährigen Linzer Klangwolke.
Mit der Dokumentation „Urban Pulse – Der Herzschlag einer Stadt“ widmet sich der ORF diesem besonderen kulturellen Ereignis im urbanen Raum. Der Film zeichnet ein vielschichtiges Porträt einer Stadt im Spannungsfeld zwischen Tradition und Aufbruch. Verantwortlich für die filmische Umsetzung ist Johannes Reitter, der die Atmosphäre und Dynamik der Linzer Klangwolke 25 einfängt und so das künstlerische Gesamterlebnis dokumentarisch aufbereitet.
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