- 05.09.2025, 08:13:32
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Grüne & Alternative Student_innen Salzburg: "Porsche-Tunnel ist Symbol eklatanter sozialer Ungleichheit"
Die Grünen & Alternativen Student_innen Salzburg verurteilen das nun bewilligte Tunnelprojekt von Wolfgang Porsche durch den Kapuzinerberg aufs Schärfste.
"Während Studierende in Salzburg verzweifelt nach bezahlbarem Wohnraum suchen und viele nicht wissen, wie sie ihre Miete bezahlen sollen, erkauft sich ein Milliardär für schlappe 48.000 Euro das Recht, einen privaten Tunnel durch öffentlichen Grund zu graben", erklärt Maike Cyrus, Bundessprecherin der Grünen & Alternativen Student_innen. “Diese Diskrepanz zwischen den Lebensrealitäten offenbart ein grundlegendes Problem in unserer Gesellschaft.”
Der umstrittene Privattunnel, der mit geschätzten acht Millionen Euro veranschlagt wird, soll 500 Meter durch öffentliches Grünland führen und in eine unterirdische Garage für neun Fahrzeuge münden.
Die GRAS kritisiert auch das intransparente Vorgehen im Genehmigungsverfahren. Obwohl ein unabhängiges Rechtsgutachten erhebliche Mängel im Verfahren festgestellt hat, wurde der unveränderte Amtsbericht erneut dem Planungsausschuss vorgelegt. "Es ist besorgniserregend, dass trotz fundierter rechtlicher Bedenken und internationaler Kritik an diesem Prestigeprojekt festgehalten wird", betont Julian Hörndl von der GRAS Salzburg.
Besonders problematisch erscheint den Grünen & Alternativen Student_innen die historische Dimension des Vorhabens. Die betroffene Stefan-Zweig-Villa gilt als bedeutendes kulturelles Erbe und Symbol gegen Faschismus und Antisemitismus. "Dass ausgerechnet ein Vermögen, das historisch mit dem NS-Regime in Verbindung steht, nun die Erinnerungsstätte eines vor den Nazis geflohenen jüdischen Schriftstellers buchstäblich untergräbt, hat eine bittere symbolische Bedeutung", so Cyrus weiter.
Die GRAS forderte den Salzburger Gemeinderat auf, das Projekt abzulehnen und stattdessen in klima-soziale Infrastruktur und studentischen Wohnraum zu investieren. Der Kapuzinerberg ist eine wichtige grüne Lunge in Salzburg, die in Zeiten der Klimakrise konsequent geschützt werden muss. "Eine Stadt, die sich für 48.000 Euro von einem Milliardär kaufen lässt, während junge Menschen und Studierende unter der Wohnungsnot und Zukunftsängsten im Zuge der Klimakrise leiden, hat ihre klima- und sozialpolitischen Prioritäten grundlegend falsch gesetzt", so Vanessa Ahnert von der GRAS Salzburg.
Die Grüne Bürgerliste im Salzburger Gemeinderat hat am Donnerstag mit Teilen der KPÖ Plus gegen das Projekt gestimmt und forderte eine erneute Vertagung, um Expert_innen anzuhören. Nun kann das Projekt nur noch von der Aufsichtsbehörde, der Stadt Salzburg, gestoppt werden. Die GRAS fordert Salzburg dazu auf, das teure Privatvergnügen Wolfgang Porsches noch zu stoppen.
Die Grünen & Alternativen Student_innen rufen dazu auf, den Fokus der Stadtpolitik wieder auf die dringenden sozialen Herausforderungen zu lenken: "Statt Luxusprojekte für Superreiche, brauchen wir mehr sozialen Wohnbau, bezahlbare Studierendenheime und den Ausbau von grüner Mobilität. Das ist es, wofür wir gemeinsam kämpfen", schließt Cyrus.
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