- 04.09.2025, 12:32:05
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vida-Hebenstreit: „Arbeitslosigkeit steigt – weitere Arbeitsmigration über Rot-Weiß-Rot-Card stoppen!“
Gewerkschaft vida fordert: Inländische Arbeitskräfte qualifizieren, Kaufkraft stärken und faire Löhne sichern
Die aktuellen AMS-Zahlen sind beunruhigend: Über 367.000 Menschen sind arbeitslos oder in Schulung, die Arbeitslosigkeit ist im August um 4,2 Prozent gestiegen. „In so einer Situation über weitere Arbeitsmigration durch die Rot-Weiß-Rot-Card zu diskutieren, ist verantwortungslos“, kommentiert Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida.
Trotz Arbeitslosigkeit wird Lohndruck verstärkt
Statt die Menschen im Land abzusichern, will die Regierung noch mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland holen. „Das verstärkt Lohndumping, macht Beschäftigte erpressbarer und verschärft den Druck auf Löhne und Arbeitsbedingungen“, gibt der Gewerkschafter zu bedenken und betont: „Gerade jetzt muss Schluss sein mit dieser Politik auf Kosten der Arbeitnehmer:innen“.
Die Gewerkschaft vida fordert daher:
- Einen sofortigen Stopp der weiteren Öffnung der Rot-Weiß-Rot-Card
- Massive Investitionen in Qualifizierung und Weiterbildung inländischer Arbeitskräfte
- Faire Löhne und sichere Jobs als wirksamstes Mittel gegen Fachkräftemangel
- Strenge Kontrollen gegen Ausbeutung und Schwarzarbeit
KV-Verhandlungen: Brauchen Lohnsteigerungen
In Hinblick auf die großen Lohnverhandlungen, die im Herbst starten, stellt Hebenstreit klar: „Gerade in den Branchen, die nach wie vor wachsen, brauchen wir kräftige Lohnsteigerungen, um die Kaufkraft der Beschäftigten zu sichern. Nur so stabilisieren wir die Konjunktur und damit den Arbeitsmarkt“. Zudem müsse Vollzeitarbeit attraktiv sein und ein gutes Leben ermöglichen – „sonst bricht das Fundament unseres Wirtschaftsmodells weg“, so der vida-Vorsitzende. „Nur weil ein Teil der Industrie derzeit Probleme hat, darf man nicht ein ganzes Land ruinieren. Wir brauchen eine offensive Lohnpolitik, die Beschäftigten Sicherheit gibt und die Nachfrage stärkt – alles andere wäre ein gefährlicher Irrweg“, bekräftigt Hebenstreit.
Wer Fachkräfte will, muss sie auch ausbilden
Fakt ist: Der Fachkräftemangel ist dort am größten, wo die Löhne am schlechtesten sind. „Wer wirklich nachhaltige Lösungen will, muss Ausbildungsplätze schaffen und faire Bezahlung sicherstellen“, so der vida-Gewerkschafter. Insbesondere hinsichtlich der alarmierend hohen Jugendarbeitslosigkeit von 11,6 Prozent, müssen Regierung und Unternehmen ins Tun kommen. „Wer Fachkräfte für die Zukunft haben will, muss sie auch ausbilden – und nicht durch Billigprogramme aus dem Ausland holen“, so Hebenstreit abschließend.
Rückfragen & Kontakt
Gewerkschaft vida
Cornelia Groiss
Telefon: +43 664 6145 756
E-Mail: cornelia.groiss@vida.at
Website: https://www.vida.at
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