- 04.09.2025, 09:07:33
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Aktuelle Umfrage: Tierleid starkes Kriterium für Reduktion des Fleischkonsums
VIER PFOTEN: Ergebnisse zeigen Notwendigkeit für transparente Lebensmittelkennzeichnung

Eine neue Umfrage des Market Instituts für VIER PFOTEN[1] zeigt, dass eine Mehrheit der österreichischen Bevölkerung zu einer Reduktion des Fleischkonsums bereit wäre, wüsste sie, dass die Tiere zeit ihres Lebens gelitten haben. Ganze 51 Prozent der Befragten gaben an, sie würden unter diesen Umständen versuchen, weniger Fleisch zu essen, neun Prozent sagten sogar, sie würden ganz auf Fleisch verzichten.
„Die Ergebnisse zeigen ganz klar, dass eine umfassende Kennzeichnung von Lebensmitteln nach Haltungsform unbedingt notwendig ist, damit Konsument:innen sich bewusst entscheiden können. Eine Reduktion unseres Fleischkonsums ist wichtig, denn wir Österreicher:innen essen rund 58 kg pro Jahr – damit sind wir im deutschsprachigen Raum Spitzenreiter: Deutschland isst knapp 52 kg pro Kopf jährlich, die Schweiz nur knapp 46 kg. Global gesehen ist es noch viel krasser: Österreich isst fast doppelt (!) so viel Fleisch wie der weltweite Durchschnitt
“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. Der von VIER PFOTEN errechnete „Meat Exhaustion Day“ für 2025 hat ergeben, dass die Bevölkerung am 10. April schon die empfohlene Jahresmenge an Fleisch gegessen hat.
43 Prozent der Befragten gaben an, bis dato kein oder nur unzureichend Wissen über schlechte Haltungsbedingungen und dem damit verbundenen Tierleid gehabt zu haben. VIER PFOTEN hatte konkret gefragt, ob sie wüssten, dass zum Beispiel 70 Prozent der Schweine bzw. 50 Prozent der Mastrinder in Österreich auf Vollspaltenböden gehalten werden oder dass ein Großteil der Masthühner in einer „Turbo-Zucht“ heranwächst, also in kurzer Zeit dermaßen an Gewicht zulegen muss, dass sie sich nur noch schwer bewegen können.
„Es muss uns klar sein, dass unser exzessiver Fleischkonsum unweigerlich Tierleid bedeutet. Denn der Großteil der Tiere darf kein Leben führen, das auch nur annähernd ihren Bedürfnissen entspricht – auch in Österreich nicht. Sie müssen auf engstem Raum existieren, werden durch Eingriffe verstümmelt (oft ohne Betäubung) und, in Lkws zusammengepfercht, transportiert. Ganz zu schweigen davon, dass die Massenproduktion tierischer Lebensmittel planetare Ressourcen verschwendet und den Abbau des Regenwaldes für Futtermittel befeuert. Unselige Rabattaktionen im österreichischen Handel verschärfen das Problem noch zusätzlich. Aber billiges Fleisch gibt es nicht; am Ende zahlen immer die Tiere, die Umwelt, unsere Gesundheit, aber auch die Landwirt:innen selbst einen hohen Preis“ erklärt Weissenböck.
Pro Jahr Millionen Tiere in Österreich geschlachtet
Vielen Menschen ist auch nicht bewusst, wie viele Tiere für den hohen Fleischkonsum ihr Leben lassen müssen. In Österreich wurden 2024 über 106 Millionen Hühner geschlachtet. Das sind pro Minute 203 Tiere. Bei Schweinen liegt die Anzahl bei knapp 4,7 Millionen geschlachteten Tieren, also pro Minute neun. Des weiteren wurden knapp 609.000 Rinder getötet, was zwei Tieren pro Minute entspricht.
VIER PFOTEN möchte auf diese schockierenden Zahlen mit der aktuellen Kampagne #ZeitFürWeniger aufmerksam machen. Plakate, Spots und auch eine Straßenbahn in Wien sollen die Menschen zum Hinterfragen des eigenen Fleischkonsums anregen. Weitere Infos unter www.vier-pfoten.at/zeitfuerweniger
„Wenn wir den Tier- als auch den Umweltschutz ernst nehmen wollen, werden wir nicht um eine drastische Reduktion unseres Fleischkonsums und der tierischen Produktion herumkommen. Das hätte auch den Vorteil, dass weniger Tiere auf mehr Platz und damit besser gehalten werden können“, so VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Weissenböck.
[1] Online-Interviews, n=1000
Rückfragen & Kontakt
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Mag. Elisabeth Penz
Telefon: 06643086303
E-Mail: elisabeth.penz@vier-pfoten.org
Website: https://www.vier-pfoten.at
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