• 03.09.2025, 15:27:33
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Ankündigung zur Erhöhung der Ortstaxe in Wien darf keinen Flächenbrand für die Hotellerie auslösen

WKÖ-Imlauer: Wer Monate im Voraus verkauft, braucht Verlässlichkeit

Wien (OTS) - 

Die Ankündigung der Stadt Wien, die Ortstaxe von bisher 3,2 % auf 8,5 % anzuheben, darf nicht in eine Verunsicherungsoffensive für die Hotellerie ausarten. „Eine bloße Ankündigung dieser Tragweite ist kein simples ‚Kommunikations-Update‘, sondern ein Stresstest für Buchungs-, Vertriebs- und Veranstaltungsstrukturen – zumal bei vielen Angeboten die Ortstaxe bereits inkludiert ist und dadurch die Hoteliers den Differenzbetrag tragen müssten“, warnt Georg Imlauer, Obmann des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich und unterstreicht: „Eine Wiener Ankündigung darf nicht als Startsignal für Nachahmer:innen in den Bundesländern dienen — sonst droht ein landesweiter Preisdruck, den dann sicher nicht die Hotellerie zu verantworten hat.“

Ein Kernproblem sieht der Hotellerie-Vertreter in der kurzfristigen Kommunikation: „Wenn die Gäste plötzlich mit höheren Abgaben konfrontiert sind, entsteht sofort der Vorwurf der Preistreiberei und der Inflationsankurbelung in Richtung der Betriebe — obwohl die Ursache eine politische Entscheidung ist. Die Folgen reichen von Umbuchungen und Stornierungen bis zu Imageschäden durch missverständliche öffentliche Debatten“, so Imlauer. „Wenn die Stadt Geld einheben will, muss sie sagen, wofür. Andernfalls bleibt in der Wahrnehmung nur der völlig ungerechtfertigte Vorwurf der Preistreiberei in Richtung der Hotels, obwohl diese die Rechnung nicht geschrieben haben.“

Alleine für seine eigenen Wiener Betriebe würde die geplante Erhöhung Mehrkosten von rund 200.000 Ꞓ bedeuten, weil viele Leistungen bereits verkauft, budgetiert und geplant sind, so berichtet Imlauer.

„Wo bleibt das Versprechen aller Regierungsparteien – insbesondere der NEOS – für Entlastung, Bürokratieabbau und Wirtschaftsförderung zu sorgen? Stattdessen wird eine der wenigen Branchen, die noch stabil funktioniert, erneut belastet und mit zusätzlicher Bürokratie überzogen. Mit dieser Vorgangsweise macht sich die Stadt Wien zum Preis- und Inflationstreiber und schwächt das touristische Produkt Wien erheblich im Wettbewerb mit anderen Städten – gerade bei konsumstarken Kongressen, von denen die gesamte Stadtwirtschaft profitiert. Wenn überhaupt eine Erhöhung notwendig erscheint, dann nur in moderater Form – nicht jedoch als Abzocke. Denn die Ortstaxe ist durch vergangene Erhöhungen, Indexanpassungen und Nächtigungszuwächse ohnehin bereits stark gestiegen“, so Imlauer.

Forderungen der Hotellerie für jegliche Form und jede künftige Anpassung der Ortstaxe/ Nächtigungsabgabe:

  • Verbindliche Übergangsfrist, damit bereits verkaufte Kontingente nicht nachträglich belastet werden.
  • Volle Transparenz über die Verwendung der Mehreinnahmen (Projektlisten, Zeitpläne, Reporting). Wenn die Ortstaxe in Wien als „Klimafonds Tourismus“ verkauft wird, muss offengelegt werden, welche Projekte konkret und mit welchem Zeitplan finanziert werden. Ohne Transparenz wächst Misstrauen in der Branche.
  • Offizielles Kommunikationspaket (Formulierungen für Rechnungen, Buchungsplattformen, FAQs), damit einheitliche Auskünfte gegenüber Gästen und Partnern möglich sind.
  • Härtefallregelungen für langfristig gebuchte Kongresse etc.

„Die Branche war immer bereit, zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben beizutragen — aber nur unter Bedingungen, die Notwendigkeit, Planbarkeit und Fairness gewährleisten. Wer Monate im Voraus verkauft, braucht Verlässlichkeit — nicht jeden Morgen neue politische Headlines“, so der Obmann abschließend. (PWK341/ES)

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