• 03.09.2025, 11:57:34
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WIFI-Weiterbildungsbarometer 2025: KI-Ausbildung als Schlüssel für Österreichs Wettbewerbsfähigkeit

Zusätzliche Anstrengungen bei KI-Weiterbildung ratsam – generell hohe Zufriedenheit auf beiden Seiten – Appell an die Wirtschaft, Aus- und Weiterbildung strategisch zu nutzen

https://www.apa-fotoservice.at/galerie/39442 Im Bild v.l.n.r.:
Mag. Markus Raml (Kurator WIFI Österreich), Mag. Tatjana Baborek
(Institutsleiterin WIFI Österreich), Mag. Melina Schneider
(Abteilungsleiterin Bildungspolitik, WKÖ)
Wien (OTS) - 

Das WIFI-Weiterbildungsbarometer 2025 zeigt: Aus- und Weiterbildung bleibt ein zentraler Erfolgsfaktor für Österreichs Unternehmen – und Künstliche Intelligenz (KI) ist dabei ein entscheidendes Thema. Rund jede/r zweite Unternehmer:in hält die KI in der Weiterbildung in den kommenden 4-5 Jahren für wichtig. Dabei sollten vor allem die Grundlagen und die Anwendung der KI im eigenen Fachbereich im Zentrum stehen. Bei diesem Ansinnen finden Unternehmen bei ihren Mitarbeitenden überzeugte Verbündete. 68 % der Erwerbstätigen sind der Meinung, dass der Einsatz von KI als Tool in ihrem Unternehmen in den kommenden 4 bis 5 Jahren sehr oder eher wichtig werden wird.

„Immerhin die Hälfte der Unternehmen hat den Wert von KI erkannt. Dennoch sehen wir hier noch Handlungsbedarf. Denn gerade bei der Künstlichen Intelligenz dürfen wir den Anschluss nicht verlieren. Eine hohe KI-Kompetenz unter den Mitarbeitenden verschafft der heimischen Wirtschaft einen klaren Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die heute in diese Kompetenzen investieren, sichern sich Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit“, betont Markus Raml, Unternehmer und Kurator des WIFI Österreich. Er appelliert an die Unternehmer:innen, die steigende Lernbereitschaft der Mitarbeitenden aktiv zu nutzen und entsprechende Weiterbildungsangebote wahrzunehmen und insbesondere die erforderlichen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Mitarbeitenden im Unternehmen zu schaffen.

Der Kurator des WIFI Österreich unterstreicht die vielfältigen Service-, Informations- sowie Aus- und Weiterbildungsangebote der WIFIs (www.wifi.at/ki) und der Wirtschaftskammern Österreichs (www.wko.at/ki) zum Thema Künstliche Intelligenz. Im Mittelpunkt steht die praxisnahe Verwendung für vielfältige Tasks und der kompetente Einsatz moderner KI-Tools.

Aus- und Weiterbildung: Win-win für Unternehmen und Mitarbeitende

Die grundlegende Basis für kontinuierliche Weiterbildung ist vorhanden: So halten 85 % eine Aus- oder Weiterbildung der eigenen Mitarbeitenden für zentral. Dieser Wert ist seit 2020 konstant hoch. Ein Viertel der Unternehmen (25 %) plant heuer, mehr in Weiterbildung zu investieren als in den vergangenen Jahren. Die wichtigsten Treiber sind technologische Neuerungen (23 %), die Steigerung der Qualifizierung der Mitarbeitenden (20 %) sowie personelle Veränderungen, etwa Personalbedarf durch Pensionierungen oder Fluktuation (16 %). Auf Seite jener Arbeitnehmer:innen, die bereits eine Weiterbildung absolviert haben, dominierten bei der Motivation die Themenvertiefung (48 % „voll und ganz“), die Nützlichkeit der vergangenen Weiterbildungen (45 %) und attraktive Unternehmensangebote (39 %). Die Bereitschaft, sich weiterzubilden, ist hoch – und sie trifft auf ein Umfeld, das diese Entwicklung unterstützt.

Zufriedenheit auf hohem Niveau

Die Studienergebnisse zeigen eine bemerkenswert hohe Zufriedenheit mit dem eigenen Wissensstand (87 % „sehr zufrieden“ und „einigermaßen zufrieden“) und mit den im beruflichen Umfeld vorhandenen Kompetenzen (77 %). Sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende bescheinigen den bisherigen Weiterbildungsstrategien der letzten Jahre eine positive Wirkung. So sind 88 % der erwerbstätigen Teilnehmer:innen an Weiterbildungen mit dem gewählten Format zufrieden – ein stabil hoher Wert. Diese Zufriedenheit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um die Bereitschaft zur Weiterbildung langfristig zu sichern. „Die hohe Zufriedenheit auf beiden Seiten zeigt: Weiterbildung wirkt – und sie ist der Motor für Innovation und Wachstum. Wir müssen jetzt vor allem die Potenziale weiter heben und Hemmnissen entgegenwirken“, unterstreicht Raml.

Lebenslanges Lernen bleibt zentral – Lücke zwischen Anspruch und Umsetzung

50 % der Erwerbstätigen messen lebensbegleitendem Lernen sehr große Bedeutung bei – aber nur 25 % konnten dieses Ziel in den vergangenen drei Jahren stark umsetzen. Als größte Hemmnisse nennen die befragten Erwerbstätigen, die lebensbegleitendes Lernen kaum bzw. nicht umgesetzt haben, dass sie sich zu alt bzw. zu jung dafür fühlen sowie Zeitmangel. Auch die Kosten werden als Hemmnis genannt, jedoch übernehmen laut den Befragten die Unternehmen im Schnitt 58 % der Weiterbildungskosten, nur rund ein Drittel wird von den Mitarbeitenden selbst getragen; staatliche Förderungen ergänzen den Rest. Auch beim zeitlichen Aufwand zeigt die Studie ein interessantes Ergebnis: Der Trend zu „Blended Learning“, also einer zeitschonenden Mischung aus Online- und Präsenzformaten, ist inzwischen fest etabliert und ermöglicht flexiblere Lernwege.

Appell: Weiterbildung als Standortstrategie

Das WIFI Österreich fordert, Aus- und Weiterbildung – insbesondere im Bereich KI – als strategisches Instrument der Standortpolitik zu verstehen. „Ein staatlich gefördertes individuelles Bildungskonto könnte den Zugang erleichtern und Eigenverantwortung begünstigen. Die klare Zustimmung von Unternehmen und Mitarbeitende dazu zeigt: Der Wille ist da – jetzt müssen wir handeln“, so Tatjana Baborek, Institutsleiterin WIFI Österreich. Und führt weiter aus: „Das WIFI ist ein verlässlicher Partner für praxisnahe berufliche Aus- und Weiterbildung in Österreich. Seit knapp 80 Jahren sind wir ein Weiterbildungskompass und begleiten mit einem breiten Spektrum an Kursen und Trainings Menschen und Unternehmen dabei, ihre Kompetenzen gezielt auszubauen und sich optimal auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten. Daher begrüße ich staatliche Anreize, die Weiterbildung fördern.“

„Weiterbildung ist eine Investition in die Zukunft der Mitarbeitenden, der Unternehmen sowie letzten Endes des Wirtschaftsstandorts Österreich“, sagt Melina Schneider, Leiterin der Abteilung Bildungspolitik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Damit Österreich im internationalen Wettbewerb vorne bleibt, braucht es somit entschlossene Schritte: Unternehmen müssen die Chancen neuer Technologien wie KI aktiv nutzen. Mitarbeitende brauchen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten laufend zu erweitern, und Politik sowie Bildungsinstitutionen müssen die passenden Rahmenbedingungen dafür schaffen. „Die Technologiezyklen werden immer kürzer. Zugleich steigt der Qualifizierungsbedarf weiterhin an: Bis 2040 werden uns in Österreich mehr als 200.000 Fachkräfte fehlen. Deshalb sind Initiativen wie die Höhere Berufliche Bildung so wichtig“, betont Schneider. Damit werden attraktive Möglichkeiten zur Höherqualifizierung geschaffen – zielgerichtet dort, wo dringender Bedarf besteht, mit formell anerkannten Abschlüssen, speziell für Berufspraktiker entwickelt. (PWK339/HSP)

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