• 02.09.2025, 14:05:05
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LH Mikl-Leitner, LH-Stv. Pernkopf: Niederösterreich richtet Stiftungsprofessur „KI in der Gesundheit“ ein

Therapien besser bewerten, Gesundheitswissen verständlicher machen, Daten sinnvoll nutzen als Forschungsschwerpunkte

St. Pölten (OTS) - 

Das Land Niederösterreich wird an der Universität für Weiterbildung in Krems eine neue Stiftungsprofessur mit dem Schwerpunkt „KI in der Gesundheit“ einrichten. In einem Zeitraum von fünf Jahren werden dafür 1,5 Millionen Euro bereitgestellt, informierten heute Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf im Zuge einer Pressekonferenz, an der auch Gerald Gartlehner von der Universität für Weiterbildung Krems und Sepp Hochreiter von der Johannes Kepler Universität Linz teilnahmen.

„An der KI führt kein Weg vorbei, sie ist kein Zukunftsszenario, sondern Realität und allgegenwärtig“, sagte die Landeshauptfrau eingangs: „Unsere Aufgabe ist es, die KI optimal zu nutzen, und da sind wir in Niederösterreich auf einem guten Weg.“ Eine Studie des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse zeige, dass bereits 83 Prozent der Menschen in Niederösterreich Erfahrungen mit KI gemacht haben, 59 Prozent nutzen sie privat und 36 Prozent beruflich. Aber nur jeder fünfte schätze seine eigenen KI-Kenntnisse als gut ein, so Mikl-Leitner: „Daher sind wir angehalten, die Kompetenz im Bereich der KI weiter zu stärken, wie wir das etwa mit dem Haus der Digitalisierung oder dem Science Center in Tulln tun.“ Sie sei „überzeugt, dass die KI für uns alle sehr viele Chancen bringt und ein Werkzeug ist, das uns helfen kann und das wir nützen müssen.“ Europa sei hier stark gefordert, betonte sie: „Der globale KI-Markt wird aktuell von den USA und China dominiert, von den weltweiten KI-Investitionen fließen 61 Prozent an amerikanische Firmen und nur sechs Prozent an europäische.“

Aus diesem Grund setze man jetzt auch den neuen Forschungsschwerpunkt KI im Gesundheitsbereich, betonte sie. KI helfe jetzt schon in den Landeskliniken, Krankheiten schneller zu erkennen und Behandlungen wirksamer zu machen. „Die Chancen, die die KI für die Gesundheit unserer Landsleute bietet, wollen wir nun weiter erforschen“, meinte die Landeshauptfrau: „Darum finanzieren wir jetzt eine Stiftungsprofessur an der Universität für Weiterbildung in Krems, getragen vom Department für evidenzbasierte Medizin unter der Leitung von Prof. Gartlehner.“ Die Schwerpunkte der neuen Professur seien die bessere Bewertung von Therapien, die bessere Verständlichkeit von Gesundheitswissen und die sinnvolle Nutzung von Daten. Zum Start werde sich die Forschung auf Erkrankungen des Bewegungsapparates konzentrieren, kündigte sie an.

„Wer die Wissenschaft schwächt gefährdet die Zukunft“, sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf in seiner Stellungnahme. Während Amerika ein „wahres Vertreibungs-Programm“ starte, „bieten wir für Wissenschaft und Forschung eine Heimat. Aus Liebe zum Land und aus Liebe zur Zukunft“, betonte er. Daher ziele die Stiftungsprofessur auch nicht nur auf Professoren ab, sondern auch auf Doktoranden sowie Studentinnen und Studenten.

Man dürfe das Thema KI nicht nur den USA und China überlassen, „wir brauchen auch hier die Themenführerschaft in Europa“, so Pernkopf weiters. In Niederösterreich habe man daher auch einen Forschungsschwerpunkt zum Thema Künstliche Intelligenz um insgesamt sechs Millionen Euro definiert. Insgesamt beschäftigten sich 21 Studiengänge an den Fachhochschulen in Niederösterreich mit dem Thema KI, darüber hinaus sei ein neues KI-Labor in St. Pölten in Umsetzung, informierte er.

„KI darf sich nicht nur um Daten drehen, der Mensch muss im Mittelpunkt stehen“, hielt Pernkopf fest. Gerade im Gesundheitsbereich könne KI aber einen wesentlichen Beitrag leisten: „Ärztinnen und Ärzte können schnelle und sichere Diagnosen stellen, das Pflegepersonal wird von administrativen Tätigkeiten entlastet und die Patientinnen und Patienten bekommen eine bessere Behandlung mit kürzeren Wartezeiten.“

Ziel sei es, die Professur mit Mitte 2026 zu besetzen, berichtete Gerald Gartlehner und kündigte die Einrichtung eines eigenen Forschungslabors im Bereich der Fakultät für Gesundheit und Medizin an. Als Forschungsbereiche habe man die Versorgungsforschung, die evidenzbasierte Information und die Automatisierung von Evidenzsynthesen definiert, weil „diese Bereiche für die Qualität der Gesundheitsversorgung extrem wichtig sind.“ Die Versorgungsforschung untersuche etwa regionale Versorgungsunterschiede, die evidenzbasierte Information wolle zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung beitragen – so etwa durch die Übersetzung von Entlassungsbriefen in eine einfache, laiengerechte Sprache, skizzierte er die Forschungsfelder.

Die Stiftungsprofessur sei „eine echt coole Sache“, freute sich Sepp Hochreiter. In Europa werde das Gesundheitssystem „auf diesem Level nur noch laufen können, wenn man KI einsetzt – es geht nicht anders“, meinte er. KI könne hier sehr helfen, und gerade Niederösterreich habe mit den Landeskliniken unter einem Dach einen „Schatz“. Diesen Schatz wolle man mit der Forschung an der Stiftungsprofessur heben. Denn KI könne in vielen Einsatzgebieten im Gesundheitsbereich helfen, von der Logistik bis hin zur Diagnose: „Die KI wird nicht über die Therapie entscheiden, aber sie kann helfen, Daten besser zu verstehen.“

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