• 02.09.2025, 12:59:32
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Erhöhung der Wiener Ortstaxe: Ein Schlag gegen Kongress- und Tourismusstandort Wien

Die geplante Anhebung der Wiener Ortstaxe von 3,2 auf 8,5 Prozent gefährdet Planbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Branche

Wien (OTS) - 

Wien zählt seit Jahren zu den international führenden Austragungsorten für Kongresse und Großveranstaltungen. Allein 2024 fanden in der Bundeshauptstadt über 6.600 Tagungen statt, darunter fünf Mega-Kongresse mit insgesamt rund 670.000 Teilnehmer*innen. Mit knapp 19 Millionen Nächtigungen verzeichnete Wien ein Plus von 9 Prozent gegenüber dem Jahr 2023 und unterstreicht damit seine Rolle als globale Tourismus- und Kongressmetropole und wichtigste Stütze von Handel, Gastronomie und vielen Dienstleistungsbereichen.

Trotz dieser Erfolge plant die Stadt Wien eine drastische Anhebung der Ortstaxe um 266%, von derzeit 3,2 Prozent auf 8,5 Prozent, ab 1. Dezember 2025. Damit würde Wien nicht nur eine der höchsten Abgabensteigerungen in europäischen Tourismusregionen umsetzen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit seiner wichtigsten Leitbranche massiv gefährden.

Überproportionale Belastung

Während viele andere Gebühren in Wien Fixbeträge darstellen, die über Jahre nicht angepasst wurden, ist die Wiener Ortstaxe direkt umsatzabhängig und damit in den letzten Jahren bereits überdurchschnittlich gewachsen. Allein 2024 brachte sie der Stadt rund 50 Millionen Euro an Einnahmen – mit stark steigender Tendenz. Die geplante Erhöhung um weitere 81,56 Millionen Euro wirkt wie eine doppelte Besteuerung und entspricht in der Belastungswirkung nahezu einer Verdoppelung der Umsatzsteuer.

Dabei profitiert die Bundeshauptstadt durch Kommunalabgaben, U-Bahnsteuer und steigende Mehreinnahmen aus höheren Beherbergungserlösen und Nächtigungssteigerungen bereits jetzt übermäßig von der touristischen Wertschöpfung.

Wien riskiert seine Spitzenposition

Die Entscheidung birgt erhebliche Risiken für den internationalen Wettbewerb:

  • Kongressstädte stehen in einem engen globalen Konkurrenzumfeld. Jeder zusätzliche Kostenfaktor schwächt die Attraktivität Wiens.

  • Viele Verträge von Reiseveranstaltern und Kongressen für 2026 und 2027 sind bereits abgeschlossen – eine nachträgliche Belastung gefährdet Planbarkeit und Vertrauen.

  • Steigende Kosten für Energie, Personal und Wareneinsatz drücken die Margen der Betriebe bereits jetzt.

  • Eine derartige massive Steuererhöhung kann im nationalen und internationalen Wettbewerb nicht 1:1 an die Gäste weitergegeben werden, d.h. sie stellt für die Betriebe einen erheblichen zusätzlichen Kostenfaktor dar.

  • Statt Investitionen zu ermöglichen, entsteht der Eindruck, dass Tourismus und Kongresse als „Melkkuh“ für die Stadtfinanzen missbraucht werden.

Wettbewerbsfähigkeit sichern, nicht schwächen

Der Tourismus ist eine tragende Säule des Wiener Wirtschaftsstandorts. Statt zusätzliche Steuern und Abgaben einzuführen, braucht es:

  • Verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für Hotellerie, Veranstalter und Investoren.

  • Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Stadt und Branche, um Wien langfristig als Top-Destination abzusichern.

Appell an die Politik

Die Wiener Hotellerie, die Kongresswirtschaft und die gesamte Tourismusbranche fordern die Verantwortlichen auf, die geplante Erhöhung der Ortstaxe nicht umzusetzen.

Nur durch ein maßvolles und partnerschaftliches Abgabensystem kann Wien jene globale Metropole bleiben, die mit Qualität, Gastfreundschaft und internationaler Attraktivität überzeugt – und nicht durch überbordende Kosten und Belastungen abschreckt.

Rückfragen & Kontakt

Prodinger Tourismusberatung
Thomas Reisenzahn
Telefon: +43 1 890 730 9
E-Mail: t.reisenzahn@prodinger.at

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