• 01.09.2025, 10:54:05
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„kreuz und quer“-Neuproduktion dokumentiert den Weg Nicaraguas von der sandinistischen Revolution bis in die Diktatur

„Nicaragua – Die verratene Revolution“ am 2. September um 23.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Wien (OTS) - 

„Wir vertrauen auf Gott“ lautet der offizielle Wahlspruch der Republik Nicaragua. Doch Religionsfreiheit wird in dem mittelamerikanischen Land ebenso wie Meinungsfreiheit und andere Menschenrechte unterdrückt: Die staatlichen Behörden des Regimes gehen gewaltsam und repressiv gegen Andersdenkende vor. Die katholische Kirche, die kritisch zum Regime von Präsident Daniel Ortega und seiner Frau Rosario Murillo steht, ist dabei besonders brutaler Verfolgung ausgesetzt. Die neue „kreuz und quer“-Dokumentation „Nicaragua – Die verratene Revolution“ von Christian Rathner zeigt am Dienstag, dem 2. September 2025, um 23.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON den Weg Nicaraguas von der sandinistischen Revolution bis in die brutale Diktatur.

Die Regierung mit Sitz in der Hauptstadt Managua verhaftet ihre Kritikerinnen und Kritiker. Sie treibt Menschen ins Exil. Viele von denen, die nicht zurückkönnen, bleiben in Mittelamerika, wo Landschaft, Kultur und Sprache an Nicaragua erinnern: in Costa Rica, Honduras, El Salvador, Guatemala, Mexiko. Denn im Land hat das Regime fast alle NGOs verboten – Institutionen der katholischen Kirche sind davon besonders betroffen. Die Caritas etwa kann – wenn überhaupt – nur unter großen Einschränkungen und strikter staatlicher Überwachung arbeiten. 2023 wurde in Managua die Zentralamerikanische Universität der Jesuiten (UCA) geschlossen. Die Regierung konfiszierte ihren Besitz und gründete eine neue Uni. Die Jesuiten mussten das Land verlassen. Ebenso wurde der Apostolische Nuntius, quasi der vatikanische Botschafter, des Landes verwiesen, alle diplomatischen Beziehungen zum Vatikan wurden einseitig beendet. Zahlreiche Priester, Ordensangehörige und Laien wurden verhaftet. Bischof Rolando José Álvarez Lagos kritisierte das Regime – und wurde daraufhin Anfang 2023 zu 26 Jahren Haft verurteilt. 2024 wurde er in den Vatikan abgeschoben.

Die Schriftstellerin Gioconda Belli hat wie einst Daniel Ortega Ende der 1970er Jahre gegen die Diktatur des Somoza-Clans für die sandinistische Revolution gekämpft. 2023 musste sie Nicaragua verlassen, um ihrer Verhaftung zu entgehen. Heute lebt sie im Madrider Exil. Belli erzählt entlang ihrer persönlichen Lebensgeschichte, wie Nicaragua – über ein hoffnungsvolles demokratisches Zwischenspiel in den 1990er Jahren – mit Daniel Ortegas neuerlicher Präsidentschaft in die brutale Diktatur steuerte.

Im Film von ORF-Regisseur Christian Rathner kommen etliche Menschen zu Wort, die vor der Kamera ihre Identität nicht preisgeben können, weil sie die Regierung Nicaraguas fürchten müssen. „Auch hier, außerhalb Nicaraguas, fühle ich mich nicht hundertprozentig sicher“, sagt etwa Juan (Name der Redaktion bekannt). „Ich weiß, dass es in diesen Ländern auch Spitzel des Regimes geben kann – Leute, die uns über soziale Netzwerke überwachen, unsere Bewegungen beobachten und berechnen.“ Deshalb spricht Juan nur vermummt vor der Kamera.

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