- 28.08.2025, 15:18:32
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Kunsthistorisches Museum zeigt ab 5. September "Zart geritzt, flott gepinselt, gut versteckt. Inschriften auf griechischen Vasen"
Die siebte Ausgabe der Reihe Vitrine EXTRA mit dem Titel Zart geritzt, flott gepinselt, gut versteckt. Inschriften auf griechischen Vasen lenkt vom 5. September 2025 bis 1. März 2026 die Aufmerksamkeit auf oft übersehene Inschriften griechischer Vasen – von schnell eingeritzten Händlernotizen bis zu Signaturen stolzer Werkstattbesitzer, die wie Vorläufer des heutigen „Made by“-Hinweises zur Kennzeichnung einer besonderen Marke wirken.
Vasen sprechen Bände: kleine Inschriften, große Geschichten
Wer an antike Inschriften denkt, hat meist monumentale, in Stein gemeißelte Texte vor Augen. Doch es geht auch zart geritzt und flott gepinselt: Vitrine EXTRA #7 zeigt, wie griechische Aufschriften auf Vasen nicht nur informieren, sondern auch überraschen oder spannende neue Bilder erzeugen.
In der griechischen Antike wurden Vasen nicht nur kunstvoll bemalt, sondern auch mit Schrift versehen – teils eingeritzt, teils gemalt. Ritzinschriften erfolgten üblicherweise nach dem Brand und haben selten etwas mit dem Dargestellten auf einem Gefäß zu tun. Im Gegensatz dazu sind gemalte Inschriften gleichzeitig mit dem Vasenbild entstanden und damit Teil des Gesamtkonzeptes. Diese Inschriften haben das Potenzial, den Alltag und die Kultur der Menschen vor über 2.000 Jahren sichtbar zu machen.
Auf den Kopf gestellt
Vitrine EXTRA #7 rückt erstmals die große Vielfalt dieser Texte ins Zentrum. In zwei Sondervitrinen werden Vasen (fast) auf den Kopf gestellt und ermöglichen so einen Blick auf ihre sonst verborgenen Unterseiten. Besucherinnen und Besucher entdecken dort Markierungen und Notizen antiker Händler und Töpfer, die ein Zeugnis von Verwendung und Geschichte weit über die Funktion als kunstvoll gestaltetes Gebrauchsobjekt hinaus darstellen.
Was Inschriften uns (nicht) sagen
An weiteren sieben Stationen im Ausstellungsraum beleuchtet die Präsentation spannende Aspekte wie die Entwicklung des griechischen Alphabets, Namensbeischriften, Werkstattsignaturen und die sogenannten Kalos-Inschriften: Lobpreisungen auf junge Männer – seltener auch Frauen –, die heute ebenso Rätsel aufwerfen wie sogenannte „Nonsense-Inschriften“, die sprachlich keinen Sinn ergeben. War der Vasenmaler Analphabet? Sind die Zeichen fantasievolle Ergänzungen von Vorlagen oder haben sie lediglich dekorative Funktion?
Für die Vitrine EXTRA #7 wurden alle Inschriften übersetzt und kompakt erklärt. Auch moderne Beschriftungen sind zu sehen: Etiketten, Inventarnummern, Vermerke früherer Besitzer – jede Vase ist nicht nur ein Objekt der Antike, sondern präsentiert auch ein Stück Sammlungsgeschichte.
Die in der Dauerausstellung der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums stattfindende Präsentationsreihe beleuchtet in regelmäßigen Abständen die Antike divers und macht Deponiertes und Restauriertes, Analysiertes und Erforschtes, Faszinierendes und Amüsantes, Wunderliches und Inspirierendes neu zugänglich.
Vitrine EXTRA #7
Zart geritzt, flott gepinselt, gut versteckt.
Inschriften auf griechischen Vasen
Zu sehen von 5.9.2025 bis 1.3.2026
Ausstellungswebsite
Pressefotos finden Sie auf presse.khm.at.
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