• 28.08.2025, 11:42:07
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Schulwegsicherheit wird in Wien großgeschrieben

Wien setzt auf sichere, begrünte und kindgerechte Schulumgebungen – mehr autofreie Vorplätze, Schulstraßen und Anbindungen an das Radwegenetz

Wien (OTS) - 

Wenn am kommenden Montag wieder Zehntausende Kinder ins neue Schuljahr starten, profitieren viele von ihnen bereits von den zahlreichen Maßnahmen, welche die Stadt Wien in den letzten Jahren für mehr Schulwegsicherheit umgesetzt hat – mit Schulstraßen und mit verkehrsberuhigten Schulvorplätzen.

Die Sicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmer*innen hat für die Stadt Wien oberste Priorität. Kinder sollen ihren Schulweg sicher, möglichst selbstständig und klimafreundlich zurücklegen können. Deshalb hat die Stadt Wien in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Maßnahmen umgesetzt: von der Verkehrsberuhigung der Schulumgebung über neue, begrünte Schulvorplätze bis hin zur Anbindung von Schulen an das Wiener Radwegenetz. „Schulwegsicherheit wird in Wien großgeschrieben. Unser Ziel ist klar: Kinder sollen auf dem Weg zu und vor ihrer Schule sicher unterwegs sein können. Dafür schaffen wir mehr Platz, mehr Begrünung und sichere Wege, egal ob zu Fuß, mit dem Tretroller oder mit dem Fahrrad“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.

Mehr Platz und Sicherheit vor Schulen

In den vergangenen Jahren wurden die Bereiche vor Wiener Schulen grundlegend neu gedacht. Seit 2022 hat die Stadt 21 Schulvorplätze umgestaltet und 13 komplett neu errichtet. Insgesamt gibt es mittlerweile 93 Schulstandorte, an denen der Vorplatz KFZ-frei ist. Die Umgestaltung bringt nicht nur Sicherheit, sondern schafft auch Plätze, an denen man sich gerne aufhält.

Im Rahmen der Offensive „Raus aus dem Asphalt“ der Stadt Wien wurden in den letzten Jahren viele Plätze begrünt, entsiegelt und mit Bäumen, Sitzgelegenheiten, Spielmöglichkeiten und Wasserspielen ausgestattet – so auch Schulvorplätze. Dadurch entstehen Treffpunkte für Kinder, Familien und Pädagog*innen – sichere, attraktive Orte im Grätzl, an denen gespielt und geplaudert werden kann. „Wir konnten durch die über 320 Projekte in allen 23 Bezirken in den letzten Jahren das Mikroklima spürbar verbessern. Dabei wurden mehr als 74.000 Quadratmeter Asphalt entsiegelt, über 3.000 neue Bäume gepflanzt und mehr als 1.930 Quadratmeter neue Wasserspiele installiert“, resümiert Sima.

„Kinder wollen aktiv und selbständig unterwegs sein. Das ist auch wichtig für ihre Entwicklung und Gesundheit. Und Eltern sollen sich dabei keine Sorgen machen müssen. Daher arbeiten wir in Stadt und Bezirken laufend daran, Schulwege und Schulvorplätze sicherer und attraktiver zu gestalten. Das Mobilitätsverhalten in Kindheit und Jugend kann für das weitere Leben prägend sein. Somit sind dies auch Investitionen in eine gesunde und klimafreundliche Zukunft“, so NEOS Wien Mobilitätssprecherin Angelika Pipal-Leixner.

Autofreie Schulvorplätze - Raus aus dem Asphalt und Platz für Bewegung

Bereits kinderfreundlich umgestaltet und komplett verkehrsberuhigt wurde 2022 der Schulvorplatz in der Pfeilgasse beim Lisette-Model-Platz. Wo früher die Autos der Lehrer*innen und Anrainer*innen parkten, ist heute Platz zum Spielen und für Freiluftklassen. 9 Bäume, Sitzgelegenheiten, Großsträucher, 6 neue Grünflächen mit bunten Blumen sowie ein Wasserspiel mit Bodenfontänen, die für mehr Schatten und Kühlung rund um die Schule sorgen.
Außerdem stehen ausreichend Parkplätze für die Fahrräder und Tretroller der Schüler*innen zur Verfügung.

Im Dezember 2023 wurde der Bereich vor der Schule in der Ottakringer Panikengasse fertig gestaltet. In der Straße, durch die die Straßenbahn Linie 9 fährt, gibt’s direkt vor dem Schuleingang nun einen breiten Gehsteig, neue Bäume sowie einen Trinkhydranten. Auch die angrenzende Straßenbahnhaltestelle wurde neugestaltet und bietet mehr Platz für Zu-Fuß-Gehende.

Auch die Elisabethschule auf der Wieden profitiert seit der Umgestaltung der Argentinierstraße zur Fahrradstraße nach niederländischem Vorbild. Dabei wurde nicht nur der Straßenquerschnitt neu verteilt, sondern auch im Umfeld verkehrsberuhigt. Für die Schüler*innen heißt das nicht nur viele neue Bäume am St.-Elisabeth-Platz direkt vor der Schule. Für sie ist auch der Weg zur Schule sicherer, weil der Durchzugsverkehr insgesamt reduziert wurde. Im Speziellen profitieren sie von der neuen Fußgängerzone in der angrenzenden Belvederegasse. Dort wurden auch neue Spielgeräte aufgestellt.

Die Herzgasse in Wien-Favoriten im Herzen des Supergrätzls wird ebenfalls zu einem öffentlichen Wohnzimmer mit Sitzgelegenheiten, Wasserspielen und viel Begrünung im Schulumfeld umgestaltet.

Morgendliche Verkehrsberuhigung durch Schulstraßen

Wien setzt auf Schulstraßen – ein Konzept, bei dem 30 Minuten vor Unterrichtsbeginn und teilweise nach Unterrichtsende ein Fahrverbot für KFZ gilt. Die Wirkung ist messbar: Weniger Autoverkehr bedeutet mehr Sicherheit, bessere Luft und mehr Raum für Bewegung. Kinder kommen häufiger zu Fuß, mit dem Roller oder dem Rad zur Schule.

Auch Familien und Anrainer*innen werden sensibilisiert. Langfristig kann dieses Verhalten sogar maßgebend die Mobilitätsmuster im Erwachsenenalter beeinflussen – eine Investition in die Zukunft. „Wir wollen ein sicheres und entspanntes Umfeld vor Schulen schaffen. Ein 30-minütiges Fahrverbot hat sich als erfolgreiche Maßnahme gegen das morgendliche Verkehrschaos vor Volksschulen bewährt. In Wien setzen wir diese Verkehrsmaßnahme bereits seit dem Jahr 2018 schrittweise um,“ erklärt Petra Jens, Beauftrage für Fußverkehr der Stadt Wien. Derzeit liegt Wien laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) im europäischen Spitzenfeld: Bei 26,1 Prozent aller Volksschulen wurden bereits Maßnahmen umgesetzt – nur London liegt mit 26,9 Prozent knapp davor. Damit ist die Stadt Wien Vorreiterin in Sachen Schulstraßen und Verkehrsberuhigung im Schulumfeld unter 36 europäischen Großstädten.

Radwegeoffensive für klimafreundliche Mobilität

Neben sicheren Gehwegen ist die Radinfrastruktur ein entscheidender Faktor für umweltfreundliche Schulwege. Deshalb hat die Stadt Wien in den letzten Jahren eine der größten Radwegeoffensiven Europas gestartet. Allein zwischen 2021 und 2024 wurden 142 Schulen neu an sichere Radwege und Fahrradstraßen angebunden. Heute sind 70 Prozent aller Volksschulen an das Wiener Hauptradwegenetz angeschlossen, 30 Prozent sogar an besonders kinderfreundliche Strecken – also Bereiche, die entweder gänzlich verkehrsberuhigt oder mit baulich getrennten Radwegen ausgestattet sind.

Das Radwegenetz selbst wächst kontinuierlich: Es umfasst derzeit 1.789 Kilometer, davon 845 Kilometer mit kinderfreundlichen Standards. Im Rahmen der Radwegoffensive hat die Stadt Wien seit 2021 bereits 250 Projekte umgesetzt oder auf den Weg gebracht, rund 100 Kilometer neue Radwege im Hauptradnetz geschaffen und mehr als 130 Millionen Euro investiert. Für 2025 sind weitere 24 Kilometer geplant.

Vorzeigebeispiel Märzstraße: Schulstraße mit klimafittem Schulvorplatz

Ein Vorzeigebeispiel, das beide Maßnahmen vereint, ist die Märzstraße in Penzing. Im Jänner 2020 startete in der Straße neben dem Matznerpark die fünfte Schulstraße in Wien, im Herbst 2020 wurde der Schulvorplatz dann komplett autofrei. So konnten Schüler*innen die Straße zwischen dem Schuleingang und dem Park rund um die Uhr sicher queren. 2023 gestaltete die Stadt Wien den Schulvorplatz klimafit um. Über diese Aufwertung des Schulvorplatzes in Penzing freuen sich nicht nur Schüler*innen. Der Platz ist ein Ort für alle geworden: zum Spielen, Zusammenkommen, Entspannen und Plaudern. Der neue Straßenbelag lässt das Regenwasser im Boden versickern. Mit neuen Pflanzen und Bäumen steigt die Aufenthaltsqualität zusätzlich.

Schulwegpläne zeigen den sichersten Weg

Um mehr Sicherheit auf dem Schulweg zu gewährleisten, hat die Stadt Wien schon vor 20 Jahren begonnen, Schulwegpläne für Volksschulen in allen Wiener Gemeindebezirken zu erstellen. Aktuell gibt es für über 250 Volksschulen in Wien Schulwegpläne, jährlich zum Schulbeginn an die Erstklässler*innen verteilt werden. Sie unterstützen Familien dabei, mit ihren Kindern den Schulweg einzuüben, damit diese ihn zukünftig selbstständig und sicher bewältigen können.
Die im Schulwegplan eingezeichneten grünen Linien zeigen sichere Schulwege. Fotos und einfache Beschreibungen verdeutlichen die Situationen vor Ort.
Der Schulweg ist nicht nur die Strecke von zuhause zur Schule, sondern auch ein wichtiger Erlebnis- und Erfahrungsraum sowie eine Gelegenheit zum sozialen Lernen. Deshalb setzt sich die Stadt Wien mit großem Engagement für die Sicherheit von Wiens Schüler*innen ein.

Infos zur Schulwegsicherheit sowie Download von Schulwegplänen unter www.schulweg.wien.at

rk-Fotoservice: https://presse.wien.gv.at/

Rückfragen & Kontakt

Mediensprecherin Stadträtin Ulli Sima
Ava Farajpoory
Telefon: 0676/811881356
E-Mail: ava.farajpoory@wien.gv.at

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